Salz- und Kali-Bergwerke. 785 die Bestätigung über die günstige Beschaffenheit des Lagers zum Ausdruck erbracht. Die Ges. hatte für 1909 mit dem Kali-Syndikat einen provisorischen Lieferungsvertrag ab- geschlossen. Die Aufnahme in das Kali-Syndikat fand dann Ende 1909 statt; jetzige Be- feilig-Ziffer s. Seite 808. An Tagesanlagen sind errichtet: Zechenhaus mit Werkstätten- gebäude, Bahnanschluss, definitives Kesselhaus mit Schornstein, elektr. Zentrale, Betriebsgebäude, 2 Maschinen-Gebäude, Schachtturm, Arbeiterraum etc. Die Konz. zum Bau einer Chlorkalium- u. Bromfabrik zur Verarbeitung von 5000 dz Kalisalzen wurde ateilt; die Fabrik seit 1911 betriebsfertig. Die G.-V. v. 20./1. 1906 beschloss den Verkauf ler östlichen Feldeshälfte an die Internat. Bohr-Ges. in Erkelenz für M. 1 750 000, wovon I. 1 250 000 in bar, sowie der Verzichtleistung von M. 500 000 einer Hypoth. Nach Abstoss. der östlichen Feldeshälfte besitzt die Ges. noch 10 preuss. Normalfelder von zus. 21 890 000 am fHächeninhalt mit einem für Jahrhunderte ausreichenden Kalivorrat. Die Zweischachtfrage ist mit der Gew. Oberröblingen gelöst worden. Die Durchschlägigkeit beider Schächte ist vom Oberbergamt Halle genehmigt. Die Gew. hat im Mai 1910 mit der Förderung ihrer vollen Quote begonnen, bis dahin erfolgte die Verarbeitung der Salze in einer fremden Fabrik. Seit 1./7. 1911 wird die Ver- arbeitung in der eigenen Fabrik vorgenommen. Produktionszahlen für 1910–1918 nicht ver- öffentlicht. Versand einschliessl. der Zukäufe 1917–1920: 59 706, 52 620, ?, 43 341 dz reines Kali. Seit Kriegsbeginn wurde der Betrieb nur in beschränktem Umfange aufrecht- erhalten; der Einnahmeausfall war erheblich, so dass die geldliche Lage der Ges. mit Pücksicht auf den Zs.-Dienst, Zubussen an die Beteil. etc. eine gespannte geworden wWar. Wegen Sanierung lt. G.-V. v. 16./8. 1916 siehe unten. In 1912 wurde nach Abschreib. von M. 277 079 ein Reingewinn von M. 224 677 erzielt; von der Verteil. einer Div. wurde jedoch mit Rücksicht auf die allg. Lage der Kali-Industrie Abstand genommen. Auch der Reingewinn von 1913 M. 282 015 wurde vorgetragen, der sich 1914 auf M. 142 468 ermässigte u. 1915 ganz aufgebraucht wurde, da 1914 u. 1915 Rein- gewinne nicht erzielt werden konnten. Auch 1916 ergab sich ein Verlust von M. 54 180, gedeckt aus F.-F. Seit 1917 Besserung der geschäftl. Lage, Reingewinne 1917–1920: H. 307 462, 379 172, 3 429 268, 824 877. Gewerkschaft Hope: Laut G.-V. v. 28./6. 1906 beteiligte sich die Ges. mit 251 Kuxen bei der Gew. Hope (Prov. Hannover), erworben für M. 2200 pro Kux, weil in ihren feldern nur Carnallit nachgewiesen wurde, der Besitz von Hartsalz, das in den Feldern von Hope erbohrt wurde, aber sehr nutzbringend ist. Der Ankauf der 251 Hope-Kuxe erfolgte für M. 803 200. Zwischen dem Adler-Kaliwerke und Hope wurde eine Interessen- gemeinschaft hergestellt. Die tausendteilige Gew. Hope mit Verwaltungssitz zu Lindwedel ist Eigentümerin sämtl. Geschäftsanteile (M. 300 000) der am 7./8. 1906 errichteten Bergwerks- Ges. Hope m. b. H. mit dem Sitze in Köln. Letztere ist Eigentümerin von fast sämtl. Akien der Kaliwerke Adolfs Glück, Akt.-Ges. in Lindwedel. Der Schacht der Gew. Hope, mit dessen Abteufen im Nov. 1909 begonnen wurde, hat Anfang 1912 die Endteufe von 631 m erreicht. Durch Horizontalbohrungen sind die nach den Tiefbohrungen zu erwartenden Hartsalz: und Sylvinitlager bereits in unmittelbarer Nähe des Schachtes nachgewiesen. Quote im Kalisyndikat siehe Seite 808. Der Schacht der A.-G. Adolfs Glück erreichte 1913 die Endteufe; definitive Quote siehe Seite 808. Die Schächte beider Unternehm., ca. 1060 m von einander entfernt, wurden auf Grund behördl. Genehmigung durchschlägig. Bei Adolfs- glück wird der Betrieb aufrecht erhalten. Gewerkschaft Oberröblingen: Die Adler-Kaliwerke sind an dieser Gewerkschaft mit 991 Kuxen beteiligt. Die Adler-Kaliwerke werden mit dem Schacht von Oberröblingen durchschlägig, auch wurde mit dieser Gew. eine Betriebsgemeinschaft gebildet, derzufolge Oberröblingen ihre Salze in der Fabrik der Adler-Kaliwerke verarbeiten lassen wird. Der Schacht von Oberröblingen ist im Abteufen begriffen, doch hat die Fertig- dellung des Schachtes durch eingetretene Wasserzuflüsse eine erhebliche Verzögerung erlitten. ach Beseitig. derselben konnte 1915 mit der Sumpfung des Schachtes begonnen werden. 1920 war der Schachtausbau bis zu 625 m Teufe vorgeschritten. Die G.-V. der Adler-Kali- Verke v. 18./8. 1916 beschloss den Vorstand zu ermächtigen, für eine von der Gew. Ober- rüplingen aufzunehmende Teilschuldverschreib.-Anleihe von höchstens M. 2 500 000 die Bürg- aat übernehmen u. weitere Kuxe der Gew. Oberröblingen zu erwerben u. die für den Ausbau dieser Gew. erforderlichen Mittel herzugeben. Ausserdem beschloss die Gew.-Vers. von Oberröblingen vom 18./8. 1916 die Einziehung einer Zubusse von M. 3 600 000. 11 zKapttal: M. 14 000 000 in 4000 Vorz.-Aktien u. 10 000 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 250 000 1 559 St.-Aktien; übernommen zu pari von den Firmen Wulkow & Cornelsen, Hamburg; uternat. Bohr-Ges., Erkelenz; Friedr. Krüger, Halberstadt; Joh. Ohligschläger, Aachen; Gebr. dsshing; Saarbrücken. Zur Beschaffung neuer Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 16./5. 1908 m „ von M. 400 auf jede Aktie. Diejenigen Aktien, auf die zugezahlt wurde, sind Akti %* orz.-Aktien umgewandelt worden. Bis ult. 1908 war Zuzahl. von M. 400 auf 1964 1910 erklärt. Durch diese Zuzahl. gingen M. 785 600 ein. Das A.-K. betrug somit 1909 8 M. 3 250 000 in 1964 Vorz.-Aktien u. 1286 St.-Aktien. 1910: Zur Sanierung der Ges. bezw. zur Beschaffung von Geldmitteln, zum 1 000 der Anlagen beschloss die G.-V. v. 9./9. 1910: Auf jede St.-Aktie der Ges. werden Ber zugezahlt. Hierdurch wird die St.-Aktie Vorz.-Aktie mit den Vorrechten der bis- gen Vorz.-Aktien. Die verbleibenden St.-Aktien werden im Verhältnis von 2:1 zus.- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. I. 50 ――――