Salz- und Kali-Bergwerke. 789 Jweck: Erwerb und Betrieb von Bergwerken, insbes. Gewinnung und Verwertung von Salzen, Mineralien u. Fossilien jeder Art u. Vornahme aller Handlungen, welche mit derartigen Geschäftsbetrieben in Verbindung stehen. Die Ges. besitzt eine Bergwerksverleihung in Braunschweig u. Bergbaugerechtsame in der prov. Hannov. zur Gewinnung von Kalisalzen. Speziell umfassen die Gerechtsame ca. 20 preuss. Laximalfelder à 2 100 000 qm im Revier: Salzdetfurth, bestehend aus den Gemarkungen Salzdetfurth, Detfurth, Wesseln, Söder, Hackenstedt, Fünfberge, Wehrstedt, Breinum, Almstedt, Segeste, Petze. Die Ges. führte zunächst in ihrem Reviere Salzdetfurth eine Bergwerks- und Fabrikanlage aus zur Gewinnung und Verarbeitung der dort durch Bohrungen erschlossenen reichen Kalisalze. Es wurde ein reiches Sylvinlager gefunden; auch zeichnet sich der Carnallit durch eine sehr edle Beschaffenheit aus. Das Sylvinlager ist in einer Mächtigkeit bis zu 6om erschlossen worden. Die Qualität ist eine durchgehends gute; der Durchschnittsgehalt der Förderung im Jahre 1900 betrug 51 % Chlorkalium, der Höchstgehalt 72 %. Der abgeteufte schacht hat die Tiefe von 800 m erreicht (775 m III. Tiefbausohle), wobei unter dem im jüngeren Steinsalz eingebetteten Sylvinlager das ältere, normale Carnallitvorkommen aufgeschlossen wurde, dessen Durchschnittsgehalt 16.8 % an Chlorkalium beträgt. Die Konc. für eine Chlorkaliumfabrik ist für ein tägl. Quantum von 125 t Carnallit, für Syl- vinit in unbeschränkter Menge erteilt u. Bahnverbindung durch die Linie Gr.-Düngen- Bodenburg geschaffen worden. Der volle Betrieb des Werkes wurde 1900 aufgenommen, die Fabrik hat ihren Betrieb im Mai 1901 eröffnet und fabriziert gegenwärtig bis zu 2000 dz chlorkalium pro Tag. Neben Carnallit wird auch Sylvin verarbeitet. Belegschaft ca. 650 Mann. Die Ges. gehört dem Kali-Syndikat an; Beteil.-Ziffer siehe Seite 808. Am 1./7. 1907 wurde auf dem Südflügel des. Sattels, wo ein Sylvinlager aufgeschlossen wurde, mit dem Abteufen des zweiten Schachtes begonnen, der die Endteufe Mitte 1909 erreichte u. inzwischen mit vollständigen Ausbau u. allen sonstigen Einricht. versehen worden ist. Die definitive Förder. wurde Mitte 1910 aufgenommen. Der neue Schacht ist mit Schacht I querschlägig verbunden. Mit den übrigen Werksanlagen bezw. den Aufbereit.-Anstalten ist er durch eine Kettenbahn verbunden. Die Kosten des Schachtes nebst den erforderl. Tagesanlagen wurden aus eigenen, bereitstehenden Mitteln bestritten. Die im Freistaat Braunschweig zwischen den Orten Westerlinde und Lichtenberg belegenen drei Grubenfelder wurden 1907 zu der selbständigen Gew. Lichtenberg konsolidiert und an dieselbe auch die unmittelbar angrenzenden Abbaugerechtsame der Ges. S. in den hannoverschen Gemeinden Grasdorf, Luttrum und Wartjenstedt übertragen, sodass die Gew. ILichtenberg über ein zus. hängendes, durch 8 Tiefbohrungen bereits früher aufgeschlossenes Feld von 9½ km streichender Länge in der Grösse von etwa 9 preuss. Normalfeldern verfügt. Das Salzdetfurther Revier hängt mit dem Felde der Gew. Lichtenberg, deren Kuxe sich im Besitz der Ges. S. befinden, nicht zusammen. Auch besitzt die Ges. S. die Kuxe der Gew. Süllberg, deren Berechtsame in der Gemarkung Oestrum, Kreis Gandersheim, in Braunschweig, liegen. Im J. 1912 wurde ein neues Unternehmen, das Kaliwerk Salzberg 6. m. b. H., in Angriff genommen, das einen Schacht abteufte, der 1915 fertiggestellt wurde u. eine Tiefe von 854 in besitzt. Beteilig.-Ziffer im Kalisyndikat 1.9100 Tausendstel. Ausserdem besitzt die Ges. Salzdetfurth die Mehrheit der Kuxe (778 Stück) der Gew. Braun- schweig-Lüneburg, worauf auf 1914 u. 1915 je M. 778 000 Zubusse zu leisten waren, teils zum weiteren Ausbau des Werkes, teils zur Abstossung von Verbindlichkeiten. Für 1919 wurde eine Ausbeute von M. 1000 u. für 1920 eine solche von M. 3000 pro Kux gezahlt. Syndikatl. Beteil.-Ziffer 1920: 6.149600. Produktion der Kaliwerke Salzdetfurth: „ Absatz 1919 1919 1920 1920 0 3%.% 30 871.78 dz. = 15 609.54 dz K20 Kali 92 474.87 dz = 46 757.55 dz K:0 Kalidungesalz min. 40/42 %% 253 923.00 „ = 104 161.89 „ „ „ 270 106.15 „ = 109 569.70 „ „ Kaldungesalz min. 30/32 %. 17 407.00 „ = 5 295.38 „ „ „ 16 269.– „ = 5 099.16 „ „ Kaliduusesalz min. 20/22 %. 400 470.25 „ = 80 868.69 „ „„ 282 210.– „ = 59 721.96 „ „ arnallit (hochproz))... = e 44 900.– „ = 6 715.50 „ „ 205 935.50 dz K 0 Kali Sa. 227 683.87 dz K20 1 Kapital: M. 21 000 000 in 21 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 720 000, erhöht 1893 um M. 360 000, 95 um M. 360 000, 1896 um M. 1 440 000, 1898 um M. 720 000, 1899 um M. 900 000 zu pari, erner erhöht lt. G.-V. v. 26./5. 1900 um M. 1 500 000, angeboten den Aktionären zu pari plus M. 10.20 für Stempel. Die G.-V. v. 10./4. 1902 beschloss weitere Vermehrung des A.-K. um 1 1 000 000, angeb. den Aktion. zu 102.5 %. Nochmalige Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 4./5. 1920 8 M. 14 000 000 (auf M. 21 000 000) in 14 000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übern. on einem Konsort. zu 134 %, angeb. den alten Aktion. zu 140 %. 1 Geschäftsjahr: Kalenderj.; früher bis 1898 1./7.–30./6. Das Geschäftsj. 1898/99 währte 1./7. 1898 bis 31./12. 1899. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Vertellung: 5 % zum R.-F.; Dotierung besond. Fonds oder Reserven, vertragsm. Daas an Vorst., dann 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere v. bezw. nach G.-V.-B. Säbsfieg am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstücke 211 600, Bergbaugerechtsame 245 000, 31 at I, II u. III 994 800, Betriebsgebäude 517 700, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 450 300, u. u. Apparate 572 000, Geräte u. Werkzeuge 1, Inventar 1, Hilfsanlagen 12,