― Petroleum-Industrie. 817 Enschränkung ihrer Tätigkeit im Auslande erwarb die Ges. im Jahre 1919 Gerechtsame für den bergmännischen Abbau eines aussichtsreichen Ölkreidevorkommens in Holstein und begann mit der Anlage eines Schachtes; in Heide i. Holstein wurde eine Zweignieder- lassung errichtet. Weiter ist die Ges. an der Bayer. Braunkohlen-Industrie-A.-G. bDeteiligt. Die auf Grund des San Remo-Abkommens mit einem engl.-französ.-rumän. Konsort. ge- fährten Verhandlungen über den Verkaufspreis des Steaua Romana-Unternehmens wurden ungünstig durch die immer wieder angedrohte Zwangsliquidation u. die Mitte 1919 in den verschiedensten neutralen Ländern durchgeführte Abstempelung des nicht-deutschen Besitzes an Steaua Romana-Aktien beeinflusst. Der Übergang der Kontrolle auf das obige Konsort. war zuden erst möglich, nachdem die Abstempelung des die D. P. A. G. interessierenden Aktienpaketes durchgeführt war. Diese aber konnte erst im Oktober 1920 erreicht werden, obwohl der massgebende Einfluss auf das Aktienpaket bereits vor Jahren auf verschied. neutrale Banken übergegangen war, denen die Stücke als Deckung für grosse deutsche Schulden verpfändet waren. Infolge der vorstehend geschilderten Massnahmen notierte die Aktie der Steaua Romana Anfang August 1920 nur 670 Schweizer Franken pro Stück: trotz- dem ist es gelungen, einen um etwa 10 % höheren Kurs zu erzielen. Im Zusammenhang mit dem Geschäft wurde abgemacht, dass ein Posten von über M. 3 000 000 Deutsche Erdöl- Aktien, mit dem sicli die Steaua Romana seinerzeit an einem von der Ges. geführten Syndikat beteiligt hat, wiederum zurückerworben wurde, ebenso wie M. 12 400 000 Anteile der Euro- päischen Petroleum-Union aus einem Besitz von M. 18 600 000 nom. u. der grösste Teil der Anteile der drei deutschen Verkaufsges. der Steaua Romana, nämlich der die gleiche Firma tragenden Ges. m. b. H. in Regensburg, Hamburg u. Berlin, während zum Zwecke der Interessenverbindung in der Donauschiffahrt ein Posten von Aktien des Bayerischen Lloyd im Portefeuille der Steaua Romana, Bukaorest, verbleibt. Kapital: M. 100 000 000 in 100 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 20 000 000, davon M. 11 000 000 bei der Gründung, restl. M. 9 000 000 am 30./4. 1904 eingezahlt. Mit Rücksicht auf die Ausdehnung der Geschäfte beschloss die G.-V. v. 12./3. 1914/ Erhöh. des A.-K. um M. 15 000 000 (also auf M. 35 000 000) in 15 000 Aktien mit vorerst 25 % Einzahl., div.-ber. ab 1./4. 1914 nach Massgabe der Einzahl., restliche 75 % zum 1./4. 1918 eingerufen. Die neuen Aktien wurden von einem Bankenkonsort. (Deutsche Bank etc.) zu pari übernommen. Weiter erhöht It. G.-V. v. 31./12. 1921 um M. 65 000 000 (also auf M. 100 000 000) in 65 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1920, übern. von einem Konsort. (Deutsche Bank, Berlin) zu 195 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verhält. 1:2 bis 10.2. 1921 zu 200 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Bis 1920: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinnverteilung: Bis 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div. an die Aktionäre, sodann Rückl. u. Abschreib.; hiernach 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30, Sept. 1920: Aktiva: Beteilig. u. Betriebe 66 141 702, Schuldner 14 494 817, (Avale 5 617 450), Bargeld 33 957, Bankguth. 311 937, Wertp. 1 709 888, hinterlegte Werte 500, Betriebsmaterial. 12 777 982, durchlauf. Posten 1 573 622. — Passiva: A.-K. 35 000 000. ord. R.-F. 1 274 041 (Rückl. 607 293), besond. R.-F. 400 000, Gläubiger 48 075 734, (Avale 5 617 450), unerhob. Div. 50 240, Div. 10 500 000, Tant. an A.-R. 1 011 111, Vortrag 125 988. Sa. M. 97 044 409. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 1 310 485, Steuern, Abgaben. Stempel u. Spenden 3 612 636, Abschreib. auf Möbel usw. 5332, Zs. 465 667, Gewinn 12 244 393. –— Kredit: Vortrag 98 514, Gewinn aus Beteilig. u. Geschäftsbetrieb 17 540 000. Sa. M. 17 638 514. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Beteilig. u. Betriebe 67 941 870, Schuldner 69 903 212, Bargeld 91 245, Bankguth. 125 195 880. Wertp. 1748 118, hinterlegte Werte 4400, Betriebs- material. 6 937 662. – Passiva: A.-K. 100 000 000, ord. R.-F. 56 098 585, besond. R.-F. 400 000, Gläubiger 71 285 301, unerhob. Div. 26 240. Div. 1919/20 10 500 000, durchlauf. Posten 448 136, Div. 30 000 000, Tant. an A.-R. 2 888 888, Vortrag 175 238. Sa. M. 271 822 390. * Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 960 541, Steuern, Abgaben, Stempel Spenden 6 612 727, Abschreib. auf Möbel usw. 10 876, Gewinn 33 064 127. – Kredit: ortrag 125 988, Gewinn a. Beteilig. u. Geschäftsbetrieb 40 516 883, Zs. 5401. Sa. M. 40 648 272. Kurs: Die Aktien werden amtlich nicht notiert. Im freien Verkehr August 1920 bis 1200 % notiert. „ 1904: 5 % p. r. t.; 1904/05–1919/20: 5, 0, 5, 5, 5, 5, 5, 7, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 30 %. 0 –31./12. 1920: 30 %= M. 600, junge Aktien 300, 13 Direktion: Gen.-Dir. Dr. Emil Georg von Stauss, Stellv. Dr. K. Weigelt; Dir. Dr. Ernst aer Dir. Adolf Stauss, stellv. Dir. Paul Meissner, stellv. Dir. C. Molinari. Trokuristen: Joh. Schuffner, Dr. Bruno Urbich. Bia Vors. Bank-Dir. a. D. Arthur von Gwinner, Stellv.: Bank-Dir. E. Heinemann, Banß Bis Bodenheimer, Berlin; Bank-Dir, Karl Mommsen, Geh. Reg.-Rat Rich. Witting, ank-Dir. C. Harter, Dr. Ernst Kliemke Berlin; Bank-Dir. B. von Popper-Artberg, Wien; Wirkl. Geh. 5 „ 3 5 51 Rat Dr. Eugen von Jagemann, Exz., Heidelberg; Bank-Dir. W. Bürhaus, Düsseldorf; ir. H. Janson, Bremen. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind. Mitteld. Credit- albank f. Deutschl., Commerz- u. Privat-Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, 1 Nation Handel u. Ind., Mitteld. Creditbank, Jacob S. H. Stern, Commerz- u. Privatbank. H andbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922, I. 52 ――