818 Petroleum-Industrie. Vereinigte Deutsche Petroleum-Werke, A.-G. in Berlin. Friedenau, Südwestkorso 6. Gegründet: 14./S. 1881; eingetr. 15./8. 1881. Der Sitz der Ges. wurde lt. G.-V. v. 25./2. 1911 von Peine nach Berlin verlegt. Zweck: Anlage u. Ausnutzung gewerblicher u. industr. Unternehm., welche mit der Gewinnung oder Verarbeitung von Petroleum oder Rohöl in Zusammenhang stehen, u. die Beteiligung bei solchen. Die Ges. ist entstanden aus den Akt.-Ges. Petroleum-Land-Ges. in Peine, Olheimer Petroleum-Industrie-Ges. Adolf M. Mohr u. Deutsche Petroleum-Bohr-Ges. in Bremen. Die dingl. Rechte der Akt.-Ges. umfassten einen Kali-Salzvertrag, den die Ges. gegen die früheren dingl. Rechte auf Hänigsen von der Firma Max Meyerstein in Hannover eingetauscht hatte. Nach der letzten Sanierung der Ges. im J. 1903 stand das sogenannte Gerechtsame-Kto mit M. 1 200 000 zu Buche; dasselbe bestand damals aus Ölverträgen auf 1944.77 ha im Gebiete Hlänigsen. 1905 wurde beschlossen, diese Bohrverträge für Hänigsen einzutauschen in 326 ha = 1200 Morgen dingliche Rechte auf Kali u. O in Oldhorst. Die Gerechtsame, deren entsprechender Kalisalz- u. Olbohr-Vertrag ab 1910 noch 90 Jahre läuft, steht mit noch M. 1 000 000 zu Buche, nachdem darauf 1910 M. 200 000 zur Abschreib. gelangten. Das Grundeigentum der Ges. in den Gemeinden Edemissen, OÖdesse (Bohrwerk Ölheim) u. Obershagen umfasst zus. 16 ha 40.88 a. Die nicht benutzten OÖlheimer Flächen sind verpachtet. Auf dem Werke in OÖlheim waren 1915–1917 17 Bohrlöcher in Betrieb. Die G.-V. v. 16./5. 1905 beschloss Verkauf von 210 Anteilen der Bohrges. Hänigsen für M. 126 000, für die der Ges. verbleib. 50 Anteile erhielt dieselbe Beteilig. mit 50 Kuxen an der neuen Kaligewerkschaft Riedel u. ausserdem im Austausch Olgerechtsamen um Hänigsen gegen die dingl. Rechte Oldhorst nebst M. 3000 Pachtvergüt. (siehe oben). 1908 Verkauf dieser 50 Riedel-Kuxe, die 1906 u. 1907 eine Zubusse von je M. 250 bezw. 50 erforderten. Sämtliche seit Jahren schwebenden Prozesse wegen der Hypoth.- u. Grundschulden kamen 1913 durch Vergleich zur Erledigung. Rohöl-Prod. in Olheim 1909–1915: 768 969, 503 301, 355 865, 317 666, 291 409, 301 569, 265.747 kg. Einnahme für Rohöl 1913–1920 M. 34 761, 42 033, 50 940, 97 950, 126 429, 114 956, 142 285, 433 694. Die a. o. G.-V. v. 6./8. 1907 beschloss die Übernahme einer Beteilig., d. h. den Erwerb von sogen. Bruttoanteilen im Betrage von M. 350 000 einer galizischen Erdölunternehm., nämlich der Karpathen-Akt.-Ges. in Tustanowice. Das Lieferungsabkommen mit der Raffinerie Stey) wurde 1910 gelöst, da es sich für die Ges. verlustbringend gestaltete, ein weiterer Teil 1913 für M. 106 353 verkauft. Aus der Beteilig. an den galizischen Gruben flossen der Ges. im J. 1908–1911 1 918 156, 1 586 610, 1 130 000, 1 200 000 Kkg Rohöl zu. Die Einnahmen aus Tustanowice-Nafta betrugen 1913–1919; M. 43 144, 33 801, 52 029, 102 067, 125 673, 114 875, 19 033 Da seit Anfang Sept. 1914 bis Mai 1915 der östl. Teil Galiziens mit den Rohölgruben Tustanowice Boryslaw durch die Russen besetzt war, so gingen die Einnahmen daselbst in dieser Zeit zurück, zumal ein Teil der Gruben, an denen die Ges. beteiligt ist, durch die Russen zer- stört wurde. Neuerdings sind die Gruben in polnischen Händen. Kapital: M. 1 006 000 in 1006 gleichber. abgest. Vorz.-Aktien Lit. A (Nr. 1– 1006) à M. 100b. Urspr. M. 2 175 000 in St.-Aktien u. M. 2 300 000 in Prior.-Aktien. Über die Herabsetz. . Wandlungen des A.-K. siehe Jahrg. 1912/13 dieses Handbuches. Genussscheine: Die Ges. kann zur Amort. eigene Aktien erwerben oder durch Auslos. al pari zurückzahlen. Für jede al pari zurückbez. Aktie erhält der Besitzer einen Genuss- schein, welcher zum Bezuge der Super-Div. berechtigt. Hypotheken: M. 8000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), bis 4 % Diy., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (u. ausserdem eine jährl. Vergüt. von M. 6000), verbleib. Überschuss zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Dingliche Rechte in Oldhorst u. Tustanowice 682 572 Ländereien: Grundeigentum in Ölheim u. Hänigsen 8746, Gebäude 15 000, Bohrtürme u. Röhren 7700, Masch., Werkzeuge, Bohr- u. Pumpgeräte, Tanks 3000, Röhrenleit., Bahnanlage Fuhrpark u. Mobil. 1800, Materialien 49 470, Ölheimer Rohöl 119 163, Kassa 3037, Wertp. 137 99 Bankguth. 103 877, Debit. 666, Verlust 102 208. – Passiva: A.-K. 1 006 000, R.-F. 0 Hypoth. 8000, Kredit. 16 449, Aktien-Erlös 891, Wartegelder OÖOldhorst 872, unerhob. Div. 1 050, Neubohrres. 100 000, Talonsteuer-Res. 1006. Sa. M. 1 234 869. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 320 951, Gen.-Unk. 52 15 Abgaben 25 504, Hypoth.-Zs. 480, Abschreib. auf Anlagen in Ölheim 10 186, do. auf ding 10 Rechte 50 000, do. auf Effekten 15 883, do. auf Bankguth. in Wien 60 794. – K redit: 66 heimer Rohöl 433 694, Wasserliefer. 325, Pacht u. Miete 712, Zs. 12 951, Verlust 88 560. Sa. M. 536 250. „„. Kurs: Abgest. Vorz.-Aktien Ende 1904–1920: 81.60, 103.50, 85.75, 49.75, 56, , 13.50, 7.25, 19.25, 23.75*, –, 60, 108, 70, 130, 190 %. Zugel. Mai 1904; erster Kurs 25./5. 1904: 13 Dividenden 1904–1920: 4 ½, 5, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 0, 0, 0 %. C.- V. 4 he Direktion: Wilh. Bösche, W. Hackmann. Aufsichtsrat: (Bis 7) Vors. Bankier 10 Küster, Rochtsanwalt Dr. Bruno Springer, Fabrikbes. Herm. Günther, Berlin; Eek Faber, Eislingen a. Fils. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Bergmann & Fraedrich Nachf.