Petroleum-Industrie. 825 Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb des Geschäftsunternehmens der Danubia Ges. für Vineralöl-Ind. m. b. H. in Regensburg; Fabrikation u. Handel mit Olen, Benzin, Petroleum u. chemischen Produkten sowie ähnlichen Gegenständen jeder Art, Erricht. von Anlagen, die zur Erreich. u. Förder. dieses Zwecks dienen; die Beteiligung bei anderen industriellen und gewerbl. Unternehmungen des In- und Auslands jeder Art sowie der Betrieb solcher Unternehmungen. Die Werkanlagen wurden zum Teil von der Danubia G. m. b. H. übernommen (s. oben), m Teil sind sie auf den von der Stadtgemeinde Regensburg käuflich erworbenen Grund- tücken neu erbaut und bedecken eine Grundfläche von 16.67 Tagwerk. Die Werkanlagen bestehen aus: Kokerei-Destillation, Hochvakuum-Destillationsanlage, Raffinationsanlage, Be- nälteranlage, Generatorenanlage. Sie wurden noch während des Krieges umgebaut, sowie die zum Teil veralteten Anlagen durch umfangreiche Neueinrichtungen ergänzt. Zur Auf- arbeitung kommen vor allem ausländische Rohstoffe u. Halbfabrikate der Petroleum- industrie, zu deren Heranschaffen ein eigener Park von Transportmitteln, 45 eigene Kessel- wagen, sowie 4 Donau-Tankschiffe zur Verfüg. stehen. Ausserdem sind zur Verstärkung des Parkes günstige Optionsverträge mit namhaften Schiffahrtsges. abgeschlossen. Bis nach Behebung der Transportschwierigkeiten auf der Donau werden Petroleumprodukte aus anderen Erzeugungsländern wie Galizien u. Amerika verarbeitet. Zur Schaffung von Bureauräumlichkeiten etc. sowie zur Arrondierung des Besitzes erwarb die Ges. i. J. 1919 das Anwesen Lehnerweg 1 in Regensburg. Im Jahre 1920 wurde ausserdem das Anwesen Bruderwöhrdstrasse 8 in Regensburg erworben. Kapital: M. 15 000 000 in 14 500 St.-Aktien u. 500 Vorz.-Aktien à M. 1000. Von diesen Aktien lauten 1500 Aktien, tragend die Nr. 1–1500, auf den Inhaber; die Zahl. dieser Aktien ist durch Sacheinlage erfolgt. Von den weiteren 1500 Aktien, tragend die Nr. 1501 bis 3000 u. lautend auf den Inhaber, waren vorerst 25 % eingezahlt, restliche 75 % am 1./7. 1918 eingez. Erhöht lt. G.-V. v. 27./3. 1920 um M. 3 000 000 mit Div.-Ber. ab 1. 1. 1920 (davon M. 500 000 in Vorz.-Aktien. übernommen von einem Bankkonsort. zu 108 %, an- geboten M. 1 900 000 neue St.-Aktien den alten Aktionären 5: 4 zu 118 % Ausser dem bfachen Stimmrecht geniessen die Vorz.-Aktien keine Vorteile. Erhöht lt. G.-V. v. 4./2. 1921 um M. 9 000 000 St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, davon M. 6 000 000 den alten Aktion. im Febr. 1921 zu 113 % angeb., restl. M. 3 000 000 zu 138 % begeben- Hypothekar-Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. v. 1920, rückzahlbar zu 103 %; Stücke zu M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Bank f. Handel u. Ind. Fil. München. 1./1. u. 1./7. – Tilg. ab 1922, Verlos. im Jan. auf 1./7.; ab 1922 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. — Sicherheit: Hyp. zur I. Stelle auf die Fabrikanlagen der Ges. – Zahlst.: München: Ges.-Kasse, Bank f. Handel u. Ind. Fil. München u. die weit. dieser Bank. –— Kurs Ende 1920: 101.50 %. Eingeführt in München im Sept. 1920. Eine weitere Anleihe von M. 4 000 000 in ½ % Schuldverschreib., rückz. zu 103 %, wurde Ende 1920 bei der Bayer. Disconto- u. Wechselbank A.-G. in Nürnberg aufgenommen. Hypotheken: M. 153 731. Schiffsbelehnungen:. M. 687 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im L Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 25 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F.; 4 % Div.; etwaige weitere Rücklagen: 10 % Tant. an A.-R.; Rest weitere Div. Der Vors. des A.-R. erhält eine feste Vergütung von M. 6000, die übrigen Mitglieder des A.-R. je M. 3000, die auf die Tant. in Anrechnung kommen. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstücke 222 663, Wohnhäuser Regensburg 199 326, Fabrikgebäude 333 760, Fabrikeinricht. 11 049 177, bewegl. Einricht. in Regensburg, München u. Berlin 55 696, Transportmittel 1.679 592, Beteilig. 100 000, Barmittel u. Wertp. 453 975, Debit. 23 776 664, Vorräte u. Betriebsstoffe 15 419 419. — Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 153 305, Oblig. 2 000 000, Hyp. 153 731, Schiffsbelehnung 687 500, Kriegssteuerrückl. 571 620, Asfalirückl. 10 152, Fasspfandrückl. 113 904, unerhob. Div. 6480, Gläubiger 43 301 497, Gewinn 2 297081. Sa. M. 55 295 273. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 2 049 866, Zs. 1141 052, Versich. 786 076, Seuern 327 805, Zisternenmiete 494 159, Abschreib 1 671 192, Gewinn 297 081. – Kredit: Vortrag 64 011, Ergebnis aus Betrieb u. Handel 6 485 241, verschied. Einnahmen 217 982. Sa. M. 6 767 234. Kurs: Ende 1920: 705 %. Zulassung der Aktien in München erfolgte im Sept. 1920; erster Kurs 360 %. Divldenden 1917221918: 15, 8 % = M. 80 (Nr. 1501—- 3000 M. 50).; 1919—1920: 20, 0 %. Direktion: Karl Reumuth, Dr.-Ing. Wilh. Ruckdeschel. „„. Vors. Komm.-Rat Max Noack, Geh.-Rat Ernst Ritter von Fromm, Geh. nanzrat Dr. Karl von Lumm, Rechtsanw. Dr. Otto Kahn, München; Bankdir. Michael iegler, Nürnberg; Fabrikbes. Albert Ruckdeschel, Kulmbach. Prokuristen: Karl Petermöller, Ludw. Neubert, Christian Fleischmann, München. I des.-Kasse; Nürnberg u. Regensburg: Bayer. Disconto- u. Wechselbank; hen; Dresdner Bank, Filiale. ―