826 Salpeter-Werke. Jura ölschiefer-Werke Akt.-Ges. in Stuttgart. Gegründet: 8./6. 1920; eingetr. 9./8. 1920. Gründer: Württ. Fiskus, vertreten durch die Bau- und Bergdirektion Stuttgart; Zeller & Gmelin, Mineralölraffinerie, Grosseislingen; Salzwerk Heilbronn A.-G., Heilbronn; Komm.-Rat Jul. Zeller, Göppingen; Herm. Munding, Mössingen. Zweck: Verwertung des bituminösen Schiefers in jeder Art. Die Ges. ist berechtigt, Zweigniederlassungen im In- und Auslande zu errichten, sich an anderen Unternehmungen zu beteiligen und andere bestehende Geschäfte zu erwerben. Das erste Geschäftsjahr, das die Zeit v. 8./6.–31./12. 1920 umfasst, stand im Zeichen der Gründung u. der Vorbereitungsarbeiten für die Errichtung einer Fabrikanlage, die in Holz. heim bei Göppingen erbaut wird. Die gemeinschaftlich von der Bau- u. Bergdirektion, Stuttgart, u. der Firma Zeller & Gmelin, Mineralölraffinerie, Eislingen, in der Versuchs- anlage in Eislingen gesammelten Erfahrungen hinsichtlich der Verwertung von Ölschiefer u. Olschieferrückständen u. die dabei erworbenen Patente, Patentansprüche u. Schutzrechte aller Art gingen nach der Gründung der Ges. vertragsmässig von den seitherigen Inhabern auf die Ges. über; ebenso verschied. Masch. u. sonst. Einricht. Die Versuche wurden in der von der Ges. gepachteten Versuchsanlage in Eislingen weitergefühnt u. zum Abschluss gebracht, wodurch die in der Gewinn- u. Verlustrechnung für 1920 ausgewiesenen Betriebsunk. ihre Erklärung finden. Der grösste Teil der Hauptanlage wird voraussichtlich bis Mitte Sept. 1921 soweit fertiggestellt sein, dass die Masch. noch im Laufe d. Is. 1920 in Betrieb ge. nommen werden können. Inzwischen ist eine kleine Anlage mit rasch erhältlichen Masch. Mitte 1921 in Betrieb genommen werden, die befriedigend arbeitet, die Bausteine für den Bau der Hauptanlage liefert u. demnächst auch die Abgabe von Steinen an Dritte eröffnen wird. Kapital: M. 16 000 000 in 16 000 Aktien à M. 1000; übern. von den Gründern zu 100 %, eingezahlt sind 75 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende 1920: 0 %. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Nicht eingef. A.-K. 12 000 000, Grundstücke 276 017, Betriebsgebäude 8030, Masch. u. Apparate 1 505 394, Büroeinricht. Stuttgart u. Holzheim 66 032, Materiallager, Waren u. Rohstoffe 82 640, Debit. 965 897, Banken u. Postscheck 1 934 566, Kasse 4790, Patente 1 000 184, Verlust 646 216. – Passiva: A.-K. 16 000 000, Konto der Aktionäre (Vorauszahlungen) 1 076 308, Kredit. 1 413 463. Sa. M. 18 489 771. 7 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gründungsspesen 208 884, Handl.-Unk. 92 092, Betriebs- Unk. 463 385. – Kredit: Zinsen 28 295, Waren u. Vorräte 89 850, Verlust 646 216. Sa. M. 764 362. Direktion: Dr.-Ing Max Hähnle. Dr. phil. Anton Seeger, Stuttgart. Prokuristen: Ing. Kurt Nagel, Kaufm. Chr. Wörner. Aufsichtsrat: Vors. Finanzminister Theodor Lirsching, Stuttgart; Stellv. Komm.--Rat Herm. Lotz, Heilbronn; Präsident Hermann v. Rösch, Vorstand der Württ. Bau- u. Berg- direktion Stuttgart; Ministerial-Dir. Rud. v. Gross, Dr. Karl Gentner, Göppingen, Prof. Dr. Oskar Schmidt, Stuttgart; Emil Zeller, Rotterdam. 7 %%0 Salpeter-Werke. Salpeterwerke Augusta Victoria Akt.-Ges. in Bremen. (In Liquidation.) Gegründet: 29./5. 1912 mit Wirkung ab 1./1. 1912 auf die Dauer von 50 Jahren; ein- getragen 19./6. 1912. Gründer siehe Jahrg. 1912/13. Zweck: An- u. Verkauf von Salpeterterrains, insonderheit der Ankauf der in 13 depublik Chile unter dem Namen Augusta Victoria bekannten Terrains, Erbauung u. von Salpeterwerken, Vertrieb der Produkte von Salpeterwerken, Erwerb von Anlagen und Grundbesitz, Ausführung aller nach dem Ermessen des A.-R. mit dem Gegenstande des Unternehmens in Verbindung stehender Geschäfte sowie die Beteilig. an gleicharligen u. ähnlichen Unternehm. Der Salpetergehalt der Felder beziffert sich laut Sachverständigen- schätzung auf ca. 10 000 000 Quintals. Die a. o. G.-V. v. 21./5. u. 22./6. 1920 beschlossen den Verkauf des Eigentums der Ges. in Chile u. die Liquidation der Ges. 900 Kapital: M. 3 850 000 in 2250 Vorz.-Aktien (Nr. 1–2250) u. 1600 St.-Aktien (Nr. à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari; die St.-Aktien sind voll eingez.; Vorz.-Aktien waren vorerst M. 1 050 000 nicht eingez., welche im Laufe 1914 eingezahlt wure 14 Die Vorz.-Aktien erhalten 7 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch u. sind im Falle der mit Kap. u. etwa rückständ. Vorz.-Div. bevorzugt. Die St.-Aktien erhalten Div. nur bis Zü Höhe von 7 %.