830 Schachtbau- u. Tiefbohr-Gesellschaften etc. Liquidation der Ges. Zur Begründ. des Antrages führte die Verwalt. aus, dass sie für die Zukunft für ein gewinnbringendes Arbeiten der Ges. keine Aussicht sehe u. dass die zur Hereinnahme neuer Aufträge notwendigen Mittel nicht vorhanden seien. Die Konzession auf die ausländischen Kohlenfelder wurde von einer Bankengruppe in Anrechnung auf ihre Forderungen übernommen. Ausserdem wurde an die Banken ein Teil der Effekten mit Ge- winn verkauft. Über die Qualität der Debit. bemerkte der Vorsitzende in der G.-V. v. 30.10. 1916, dass das Eingehen dieser Posten abhängig sei von der Geschäftslage nach dem Kriege. W ürden die Kl für die die Sehachtbauten unternommen worden seien, Abteufen weiter fortsetzen, so würden die Beträge eingehen. Die Banken haben auf die Forder. einen bedingten Nachlass u. zwar in etwa der halben Höhe der mit M. 3 211 934 ausgewiesenen Kredit. u. Rückstell. Während des Krieges wurde Munition hergestellt. Die Unterbilanz ging 1916 von M. 1 191 356 auf M. 1191 160 u. 1917 auf M. 1191 414 zurück, stieg aber 1918 auf M. 1 192 249, aber 1919 auf M. 1 192 142 gefallen, dann 1920 auf M. 1 192 418 gestiegen. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Das A.-K. ist Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Masch. u. Geräte 88 527, Aussenstände 978 845, Effekten 41 896, Kassa 2828, Postscheck 1473, Mobil. 1, Verlust 1 192 418. – Passiva: A. K. 1200 000, Kredit. u. Rückstell. 1 105 990. Sa. M. 2 305 990. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 192 142, Liquidationskto. 63 946. – Kredit: Zs. 63 670, Verlustvortrag 1 192 418. Sa. M. 1 256 088. Dividenden 1911–1915: 0, 0, 0, 0, 0 %. Liquidatoren: Max Mothes, Stellv. Severin Freh. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Joh. Henn, Aachen; Bankier Pi Gust. Bank. Dir. Justizrat Theod. Marba, Dir. Ed. Zintgraff, Berlin. Zahlstellen: Ges. Kasse; Aachen: Dresdner Bank. Rheinisch-Westfälische Schachtbau-Akt.-Ges. in Essen. Gegründet: 7./12. 1911 mit Wirkung ab 1./11. 1911; eingetr. 11./1. 1912. Gründung siehe dieses Handbuch 1917/18. Zweck: Übernahme u. Fortführ. der bisher unter der Firma Rheinisch-Westfäl. Schacht- bau-Ges. m. b. H. betriebenen Geschäfte, Ausführ. aller Arten von bergmännischen u. ähn- lichen Arbeiten, von Schachtbauten u. Bohrungen, sowohl für fremde als auch für eigene oder gemeinschaftl. Rechnung. Von den bei Beginn des Jahres 1913/14 in Arbeit bezw. Auftrag befindl. 12 Schächten gelangten 2 zur Ablieferung, so dass noch 10 in das Geschäftsj. 1914/ 15 übergegangen sind. Hinzu kamen die beiden neu abgeschlossenen Schächte in England, wodurch sich der Auftragsbestand vor dem Kriege auf 12 Schächte stellte. Sieben hiervon liegen still. Von den in Betrieb erhaltenen 5 Schächten konnte einer 1915, ein anderer 1916 vollendet werden, bei dem dritten Schacht konnte das Abteufen fortgesetzt werden, bei den zwei weiteren Schächten u. einem der ruhenden Schächte wurden neuerdings die Arbeiten wieder aufgenommen. Weiter ist der Ges. die Ausführung einiger im Reichs- bezw. Heeresinteresse liegender bergmännischer Schacht- und Aufschluss- arbeiten übertragen worden. Im Jahre 1918/19 war der Bau von Grossanlagen besonders nach Spez.-Verfahren unmöglich, auch 1919/20 kam es zu keiner eigentlichen Schachtbau- tätigkeit, dagegen konnten belangreiche Aufträge auf Tiefbohrungen hereingenommen werden. Bei kleineren Anlagen hatte die Ges. mit Kohlennot zu kämpfen. Diese Beeinträchtigung der freien Betätigung und um dem Unternehmen eine breitere und das wechselnde Mass der Beschäftigung im Schachtbau ausgleichende Basis zu schaffen, veranlassten die Ges. selbst Bergbau zu betreiben, um die nötigen Kohlen für die eigenen Betriebe zu gewinnen und ihr durch eine vermehrte Förderung eine neue Einnahmequelle zu erschliessen. Sie hat zu diesem Zweck mit der Gew. Constanze in Langendreer-Holz, an der sie mit der Kuxe beteiligt ist, einen Abbau- vertrag abgeschlossen dergestalt, dass das Bergwerkseigentum nach Erreichung einer bestimmten Förderabgabe in ihren Alleinbesitz übergeht. Der Schacht konnte Ende 1920 die Kohlenförderung aufnehmen, die bis zu 12 500 t monatlich gebracht werden soll. Die Anlagen in England sind nach den der Ges. zugegangenen Nachrichten liquidiert worden. Der Erlös befindet sich in den Händen des Sachverwalters u. sei vorläufig mit £ 3600 angegeben worden. Über die Erledigung dieser Angelegenheit lässt sich aber noch nichts Bestimmtes sagen, da direkte Verhandlungen bisher nicht geführt werden konnten. Kapital: M. 8 000 000 in 500 St.-Akt., 1060 Vorz.-Aktien I. u. 440 Vorz.-Aktien II. Ser., sowie 6000 Vorz.-Aktien von 1920 à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in St.-Aktien, übernommen von den Gründern zu pari. Die a, o. G.-V. v. 18./10. 1912 beschloss Erhöh. um M. 500 000 in St.-Aktien, div.-ber. v. 1./11. 1912 ab. Begebung der- selben an ein Konsort. unter Führung der Deutschen Nationalbank in Mülheim- Ruhr unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre u. zwar zu 105 %. Die Unk. gingen zu Lasten der Schachtbauges. Durch den Kriegsausbruch sind auf den inländischen u. ausländischen Arbeitsstätten erhebliche Betriebsstörungen eingetreten; in England liegt die Arbeitsstelle vollständig still; in Oberschlesien war die Ges. gezwungen,