852 Metall-Industrie. Neumeyer, Nürnberg; Bank-Dir. Jac. Goldschmidt, Rechtsanww. William Meinhardt, Bank- Dir. Osk. Wassermann, Berlin; Rentner Hugo Natalis, Charlottenburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Mitteldeutsche Creditbank, Com- merz- u. Privat-Bank, Nationalbank f. Deutschl. u. der, Filial.; A. E. Wassermann, Jacquier & Securius. Kammerich-Werke Akt.-Ges. in Berlin W. 35, Karlsbad 16. Zweigniederlass. in Bielefeld u. Brackwede-Süd. (Firma bis 10./1. 1911: Verein. Kammerich'sche Werke, A.-G., dann bis 21./6. 1919 Vereinigte Kammerich' und Belter & Schneevogl'sche Werke Akt.-Ges). Gegründet: 10./6. 1896; eingetr. 20./7. 1896. Zweck: Betrieb von Feinblechwalzwerken für Stahl- u. Eisenbleche, die Herstell. von Stahl- u. Eisenwellblechen u. von Eisen- u. Wellblechkonstruktionen aller Art, die Ver- zinkerei u. Feilenfabrikation, Anfertigung von Press-, Stanz- u. Ziehteilen, von Präzisions- Stahlrohren u. Transmissionswellen. Die Ges. beschäftigt sich insbes. mit Herstellung von Press- u. Stanzteilen für Automobile, Eisenbahn-, Strassenbahnwagen u. sonst. Fahrzeuge; ferner von nahtlosen u. geschweissten Stahlrohren u. daraus hergestellten Fabrikaten sowie von Transmissionswellen, Eisenkonstruktionen für Hoch u. Brückenbau, Behältern, Gaso- metern, Schleusentoren usw. Während des Krieges 1914–1918 starke Beschäftig. in ihren Artikeln. 1919 litt die Ges. unter Mangel an Kohlen u. Koks, sowie Stromunterbrechungen. 1920 starke Beschäftigung der Werke. Das Diedenhofener Werk ist Zwangsweise liquidiert worden; die Höhe des endgültigen Liquidations-Erlöses steht noch nicht fest. Auf Grun der vorläufigen Angabe des Liquidators über die Zuschlagssumme für die Immobilien ist der Ges. seitens des Reichs im Jahre 1920 unter der Bedingung eine Abschlagszahlung des Friedenswertes geleistet worden, dass dieselbe lediglich zu Wiederaufbauzwecken, also zur Erweiterung der Leistungsfähigkeit der Werke benutzt werden darf. Nach dem mit der Regierung geschlossenen Vertrage, welcher im Mai 1921 in Kraft trat, zahlt diese das 1½ fache des Friedenspreises u. lässt diese Abfindung frei von der Besteuerung für Ein. kom men, Kap.-Ertrag, Vermögen u. Reichsnotopfer. Sie zahlt die Abfindung zu 70 % in Schatzwechseln, von denen ein Teil kurzfristig ist, der andere bis zum Jahre 1927 Häuft u. den Rest in 4 % Reichsschuldverschreib., wie solche im Entschädigungsverfahren ausgegeben werden sollen. 3¼ Mill. M. sind bereits darauf angezahlt, wovon bis zum 31. Dezember 1920 3 Mill. M. bereits verwendet waren. Welcher Betrag der Ges. im ganzen zufliessen werde, könne noch nicht gesagt werden, da die Abrechnung über die Lagerbestände, die sich seinerzeit in Diedenhofen befanden, noch nicht fertiggestellt worden sei. Das alte Kammerich'sche Fabrikgrundstück in Berlin, Fennstr. 27, ist nach Verlegung der verschiedenen Fabrikationszweige ab 1./1. 1918 bis 31./12. 1924 im ganzen vermietet u. zwar mit Kaufrecht zu einem Preise, der den derzeitigen Buchwert übersteigt. Das während der letzten Jahre an die Flexiliswerke anschliessende Fabrikanwesen in Wittenau wurde 1919 verkauft. Ende 1916 ist für dieses Werk in Brackwede-Süd ein 10 ha grosses Grund- stück erworben worden, auf welchem im Laufe des J. 1917 ein vollkommen moderner Neu- bau mit direktem Bahnanschluss errichtet worden ist. Die Überführung des Wittenauer Presswerkes in dieses neue Werk ist im März 1918 erfolgt. Die bebaute Fläche beträgt rd. 25 000 qm. Das seit dem J. 1899 im Besitz der Firma befindliche, mitten in Bielefeld ge- legene Rohrwerk ist während des Krieges in besonders starkem Masse für Heereslieferung in Anspruch genommen worden. Grösse des Grundstückes 13 500 am, davon 8150 qm be- baut. Es ist Vorsorge getroffen worden, dass bei günstigen Bauverhältnissen auf dem umfangreichen Grundstück in Brackwede-Süd auch die Erweiterung des Rohrwerkes Platz findet, die auf dem alten Bielefelder Fabrikgrundstück nicht mehr möglich ist. Die Ges. gehört dem Berliner Eisenkontor, dem Verbande Deutscher Fahrradteile-Fabrikanten u. dem Verbande für nahtlose Stahlrohre. an. Kapital: M. 12 000 000 in 8000 St.-Aktien u. 4000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, wurde es, nachdem es zweimal bis auf M. 1 900 000 erhöht worden war, in den Jahren 1902 u. 1903 auf M. 1 066 000 – unter Aufhebung der einem Teil der Aktien im Jahre 1902 ein. geräumten Vorzugsrechte –— zusammengelegt u. im Jahre 1911 um M. 1 434 000 auf 2 500 000 erhöht. Weitere Erhöhungen des Grundkapitals erfolgten auf Grund der Be. schlüsse der G.-V. v. 21./6. u. 22./12. 1919 um M. 250 000 bzw. um M. 1 250 000. Die in der G.-V. v. 22./12. 1919 ferner beschloss. Ausgabe von M. 1 500 000 Vorz.-Aktien ist nicht zur Durchführung gelangt. Die M. 250 000 ab 1./1. 1919 div.-ber. jungen Aktien sowie die M. 1 250 000 ab 1./1. 1920 div.-ber. neuen Aktien sind an Konsortien begeben u. von ihnen derart den alten Aktionären zum Bezuge angeboten, dass diese je eine der im Juni 1919 begeb. M. 250 000 Aktien auf 10 alte Aktien zu pari u. je 2 der im Dezember 1919 begeb. M. 1 250 000 Aktien auf 5 alte Aktien zum Kurse von 130 % nebst 5 % Stückzinsen seit dem 1./1. 1920 beziehen konnten. Das bei der Begeb. der M. 1 250 000 Aktien erzielte Auf. geld wurde mit M. 375 000 dem gesetzl. R.-F. zugeführt. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30.5. 1921 um M. 8 000 000 (also auf M. 12 000 000) u. zwar in 4000 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.- Ber. ab 1./1. 1921, übern. von einem Kons. (Deutsche Bank, Disconto-Ges. u. Gebr. George,