Metall-Industrie. 907 sächsische Emaillier- und Stanzwerke vorm. Gebr. Gnüchtel in Lauter i. S. Gegründet: 22./3. 1899; eingetr. 22./7. 1899. Zweck: Übernahme u. Fortführung der unter der Firma Gebr. Gnüchtel in Lauter be- stehenden Emaillier- u. Stanzwerke (Übernahmepreis M. 1 202 991). Die Grundstücke der Ges. haben 270 000 qm Flächeninhalt, wovon rd. 18 000 am bebaut sind. Ein Neubau erforderte 1912/13 ca. M. 85 000. Zugänge 1914 u. 1915 rd. M. 355 000 bzw. 160 000, 1917 rd. M. 312 000, 1920 rd. M. 291 000. Ab 1./6. 1914 Fortführung des käuflich erworbenen Emaillier- u. Stanz- werkes der Firma Gustav Gnüchtel in Lauter, verbunden mit Spankorbfabrikation. In dem umgebauten u. bedeutend erweiterten Werk betreibt die Ges. die Herstellung grosser stark- wandiger Hohlgefässe, Aluminium-Geschirre, sowie Verzinkerei u. Verzinnerei. Die Grund- stücke sind durch diese Übernahme um ca. 75 000 qm, davon ca. 5000 am bebaut, vermehrt. Ca. 1000 Beamte, Meister u. Arb. Die Ges. gehört dem Verein Deutscher Emaillierwerke, dem Verband Europ. Emaillierwerke u. der Vereinig. der Aluminium-Geschirr-Fabrikanten an. Kapital: M. 3 800 000 in 3800 Aktien à M. 1000, davon 300 Vorz.-Aktien. Die G.-V. v. 4./3. 1902 beschloss eine bare Zuzahl. von 33½ % des Nominalbetrages, geleistet auf sämtl. Aktien. Lt. G.-V. v. 27./11. 1919 Kap.-Erhöh. um M. 750 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, angeb. den alten Aktion. zu 125 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11/11. 1920 um M. 1 500 000 (also auf M. 3 500 000) in 1500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übernommen von einem Konsort. (Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig), angeb. den bisher. Aktionären vom 2./12.–16./12. 1920 4: 3 zu 120 %. Die Erhöh. erfolgte zur Verstärk. der Betriebsmittel mit Rücksicht auf die grosse Preissteigerung der Rohstoffe u. Materialien, sowie die sonst. Erhöh. der Produktionskosten usw. Die a. o. G.-V. v. 26./7. 1921 beschloss die Ausgabe von M. 300 000 in 300 6 % Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921. Hypotheken: M. 204 000 zu 4 % mit halbj. Kündig.-Frist. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, lt. G.-V.-B. v. 27/11. 1919, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Allg. Deutschen Credit-Anstalt, Leipzig oder deren Order. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1925 bis spät. 2./1. 1949 durch jährl. Auslos., ab 1925 verstärkte Tilg. od. Totalkünd. mit 3 monatl. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypoth zur I. Stelle auf Fabrikgrundstücken mit M. 1 020 000, eingetragen für die Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig als Vertreterin der Gläubiger. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Abt. Becker & Co., Leipzig. Kurs: Eingeführt in Leipzig im August 1920. Ende 1920: 101 %. Geschäftsjahr: Kalenderfj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 7 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.), sodann 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserd. jedes Mitgl. eine feste Vergüt. v. M. 3000, der Vors. aber M. 6000), Rest weitere Div. Vorz.-Aktien s. oben. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstücke 250 000, Fabrikgebäude 870 000, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 190 000, Masch. 175 000, Ofenanlage 50 001, sonst. Betriebsmittel 6, Bestände 7 264 233, Debit. 5 220 570, Kassa, Postscheck. Bankguth. 1 217 076. —– Passiva: A.-K. 3 500 000, Teilschuldverschreib. 1 020 000, R.-F. 575 000, Sonderrückl. 500 000, Aussen- ständerückl. 100 000, Talonsteuer-Rückl. 70 000, Hypoth. 220 000. unerhob. Div. 2400, do. Teilschuldverschreib. 13 871, Buchschulden 5 644 083, verschied. Verbindlichkeiten 2 629 267, Buchungen von neuer Rechnung 196 871, Div. 700 000, Vortrag 65 393. Sa. M. 15 236 887. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verkaufs- u. allg. Unk. 3 276 025. Abschreib. 495 386, Reingewinn 765 393. – Kredit: Vortrag 57 771, Warengewinn 4 461 516, Miete 17 517. Sa. M. 4 536 805. Kurs Ende 1906–1920: 145, 134, 130.75, 152, 160.50, 170.50, 153, 148.75, 153*, –, 225, 300, 178, 220, 357.75 %. Die Zulass. in Leipzig erfolgte 30./6. 1906 zum ersten Kurs von 130 wh. Dividenden: 1904–1920: 5, 8, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 15, 15, 20, 20, 20, 20 %. Direktion: Komm.-Rat Alex. Roehling, Ing. Rich. Weidmann. Prokuristen: A. Nebeling, W. Weissflog, W. Wünschmann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Konsul Friedr. Jay, Stellv. Hofrat Max Krause, Bankier Stadtrat Herm. Schmidt, Justizrat Dr. Ernst Weniger, Leipzig. Zahlstellen: Eigene Kasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Abt. Becker & Co. Carl Kästner, Actien-Gesellschaft in Leipzig, Berlinerstr. 69. Gegründet: 24./6. 1897 mit Wirkung ab 1./12. 1896. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Die Firma lautete bis 28./2. 1901 „Lipsia-Fahrrad-Industrie, A.-G.', u. wurde wie oben abgeändert, nachdem die G.-V. v. 22./12. 1900 den Erwerb des Geschäftes u. der Firma Carl Kästner, Geldschrankfabrik u. Tresorbauanstalt in Leipzig, diese gegr. 1846, beschlossen hatte. Zweck: Betrieb der Metallwarenfabrikation u. verwandter Geschäftszweige im allg., be- sonders des unter der Firma Carl Kästner in Leipzig bestehenden Geldschrankfabrikations- geschäfts. Seit dem Zeitpunkte, an dem die Vereinig. der Geldschrankfabrik u. Tresorbau- anstalt Carl Kästner mit der A.-G. stattfand, ist der Geschäftsgang ein sich stets hebender gewesen. Ca. 330 Angestellte u. Arb. Die Betriebseinricht. haben seit 1902 sehr wesentl. * =