1034 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Zweck: Betrieb eines Giesserei- u. Maschinenfabrikationsgeschäfts, insbesondere Fort- führung des Neusser Eisenwerkes Rudolf Daelen in Heerdt unter Übernahme der dazu ge- hörigen 3 ha 4 a 27 qm grossen Grundstücke u. Gebäulichkeiten, Masch., Vorräte, Verträge Das Eisenwerk wurde im Jahre 1869 vornehmlich zur Herstell. gusseiserner Röhren erbaut. Seitdem hat es unter Beibehaltung u. fortwährender Vergrösserung der Rohrgiesserei die Fabrikation von Masch. mit aufgenommen u. fabriziert als Spezialität Masch. u. Apparate für Berg- u. Hüttenwerke, als Scheren, Richtmasch., Walzenstrassen, hydraulische Pressen Kräne u. Aufzüge, sovie Pumpmasch. u. Accumulatoren für hohen Druck. 1915–1917 direkte u. indirekte Heereslieferungen. Umsatz 1915 rd. M. 3 000 000; 1916 u. 1917 gestiegen. 1918 u. 1919 Errichtung umfangreicher Neuanlagen. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Über die Wandlung des A.-K. bis 1909 s. Jahrg. 1913/14 ds. Buches. Die Vorrechte der früheren Vorz.-Aktien sind durch Gleichstellung aller Aktien hinfällig geworden. Für 1909 ergab sich ein neuer Verlust von M. 112 960, für 1910 ein solcher von M. 132 130, für 1911 ein solcher von M. 578 532, somit Ende 1911 Gesamtverlust M. 873 621. Zur Tilg. dieser Unterbilanz bezw. zur finanziellen Aufrichtung der Ges. schlug die Verwalt. der G.-V. v. 27./4. 1912 folgendes vor: a) Zuzahlung von M. 900 auf jede Aktie u. Zus. legung der Aktien, auf welche diese Zuzahlung nicht geleistet wird, nach dem Verhältnis von 10:1, unter entsprechender Herabsetzung des A.-K.; b) Erhöhung des A.-K. auf insges. M. 1 500 000 durch Ausgabe neuer Aktien; c) Ausgabe von M. 600 000 hypoth. sichergestellten Teilschuld- verschreib. (hinter den schon ausgegebenen); diese Oblig. noch nicht begeben. Die Beschlüsse der G.-V. v. 27./4. 1912 sind in folgender Weise durchgeführt. Die Zuzahl. von M. 900 zu- zügl. Zs. pro Stück wurde mit M. 539 400 (einschl. Zs.) auf 580 Aktien geleistet. Zur Zus. legung wurden 330 Aktien = M. 330 000 eingereicht, die im Verhältnis von 10: 1 zu 33 Aktien = M. 33 000 zus.gelegt wurden. Die übrigen 90 Aktien wurden für kraftlos erklärt, gegen dieselben wurden 9 Aktien neu ausgegeben u. für Rechnung der Beteiligten öffentlich ver. steigert. Durch Ausgabe von 878 neuen Aktien zu M. 1000, die zu 110 % zuzügl. Zs. begeben wurden, ist das A.-K. sodann auf M. 1 500 000 erhöht worden. Von den durch Zus. legung mit M. 378 000 u. durch Zuzahl. (inkl. Zs.) mit M. 539 400 verfügbar gewordenen M. 917 400, abzügl. M. 1206 Kosten der bezügl. Beschlüsse, zus. M. 916 193, wurden M. 873 621 zur Ver- lustdeck. benutzt u. die überschiessenden M. 42 572 auf R.-F.-Kto verbucht. Das bei der Neuausgabe von 878 Aktien erzielte Aufgeld von M. 87 800 u. die Stückzs, auf die neuen Aktien im Betrage von M. 34 388, zus. M. 122 188, abzügl. M. 383 Kosten der bezügl. Beschlüsse = M. 121 804 wurden gleichfalls zugunsten des R.-F. gebucht. Der Betriebsüberschuss 1912 betrug M. 291 661. Bei Berücksichtig. der Sollposten der Gewinn- u. Verlustrechn. ergab sich für 1912 ein Jahresverlust von M. 124 194, gedeckt aus R.-F. 1913 ergab M. 38 664 Bilanz- verlust, ebenfalls gedeckt aus R.-F. 1914 neuer Verlust von M. 189 060 der aber aus dem Gewinn von 1915 gedeckt werden konnte, ausserdem 1915 M. 10 232 Reingewinn erzielt. Seit 1916 wieder Div. verteilt. Die G.-V. v. 30./6. 1921 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 2 500 000 auf M. 4 000 000. Von den neuen Aktien, die sämtlich ab 1./1. 1921 div.-ber. sind, wurden M. 1 500 000 dem Bankhause Deichmann & Co. zum Nennwert überlassen mit der Massnahme, diese den Aktionären unentgeltlich zur Verfüg. zu stellen. Die restlichen neuen Aktien übernimmt ebenfalls das Bankhaus Deichmann & Co. zum Kurse von 125 % mit der Verpflichtung, davon M. 750 000 Aktien den alten Aktionären zum Kurse von 130 % im Verhältnis von 1: 2 zum Bezuge anzubieten. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Oblig. lt. G.-V. v. 28./6. 1919, rückzahlbar zu 103 %. Es sollen zunächst M. 750 000 begeben werden. Der Erlös der Anleihe diente zur Ver- stärkung der Betriebsmittel u. zur Deckung der Kosten für umfangreiche Neuanlagen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Neuss, Düsseldorf od. Köln. 1 A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div. an Aktien, vom Übrigen bis 10 % vertragsm. Tant. an Dir., bis 5 % an Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 6000), Rest weitere Div. gleichmässig an alle Aktien bezw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstücke 231 506. Fabrikgebäude 734 019, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 138 738, Anschlussgleise 1, Masch. 316 191, Werkgeräte 1, Modelle 1, elektr. Zentrale u. Lichtanlage 67 810, Mobil. u. Büroeinricht. 1, Fuhrgeräte 1, Arb.-Wohl- fahrtsanlagen 1, Patente u. Lizenzen 1, Kasse, Bank u. Postscheck 144 675, Wertp. 47 106, Debit. 5 726 048, Beteilig. au Syndikaten 1, Vorräte 8 931 681. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Oblig. 1 000 000, Kredit. 11 059 738, Delkr.-F. 101 542, rückst. Löhne 74 231, R.-F. 100 185, unerhob. Div. 7460, Reingewinn 2 494 628. Sa. M. 16 337 786. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 3 190 216, Abschreib. 323 104, Reingew- 2 494 628. – Kredit: Vortrag 8618, Betriebsüberschüsse u. Zs. 5 999 332. Sa. M. 6 007 950. Kurs: Die jetzigen gleichber. Aktien sind an der Börse noch nicht eingeführt. Dividenden: Gleichber. Aktien 1909–1915: 0 %; 1916–1920: 20, 20, 6, 15, 20 %. C.-V.: 4 J. (K.). Direktion: Ing. Heinr. Beese, Friedr: Taatz. Prokurist: K. Ruhrberg. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Justizrat Arthur Heiliger, Bankier Carl Th. Deichmann, A. Lindgens, Bankier Dr. Arth. Peill, Köln; Konsul J. L. Kruft, Bad Oeynhausen. Zahlstellen: Berlin: Bank f. Handel u. Ind.; Köln: Deichmann & Co.