― 1126 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. betreibt die Ges. seit 1902 die damals als Ganzes übern. Motorfahrzeug- u. Motorenfabrik Berlin“ als Zweigniederlassung, die sich mit der Fabrikation von Lastwagen, „ Spezialwagen, Feuerwehrfahrzeugen, Schiffsmotoren, Motorpflügen befasst. Die Zweignieder- lassung Berlin-Marienfelde besitzt ein Verwaltungsgebäude, drei Probierstationen mehrere Hallen- u. Shedbauten, drei Montagehallen und eine eigene Reparaturwerkstätte; ferner Gesenkmacherei, Schmiede, Dreherei, Automatenabtlg., Fräserei, Flaschnerei, Kupferschmiede Tischlerei u. Motoren- u. Wagenschlosserei. Das Werk Untertürkheim wurde im August 1920 wegen grober Ausschreitungen der Arbeitnehmer geschlossen u. ist erst wieder im Sept mit stark verringerter Belegschaft neu eröffnet worden. Dadurch ist der Betrieb auf eine Basis gestellt worden, die eine gesunde Entwicklung erhoffen lässt. Der Untertürkheimer Arbeiterstand beträgt zurzeit etwas mehr als im letzten Friedensjahr, nämlich 3700 (vor der Schliessung 8121 Arb. u. 1048 Beamte), insgesamt werden zurzeit auf den drei Haupt- werken der Ges. rund 850 Beamte u. rund 5720 Arb. beschäftigt. Ausser diesen Fabrik- anlagen besitzt die Ges. Verkaufsstellen u. Reparaturwerkstätten in Baden-Baden, Berlin, Breslau, Danzig, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Köln, Königsberg, Leipzig, Magdeburg, Stuttgart u. Zürich. Der Grundbesitz umfasst in. Untertürkheim 52 ha 74 a 35 qm, in Marienfelde 7 ha 37 a 55 qm u. in Sindelfingen 72 ha 50 a 59 qm. Bebaut sind in Untertürkheim 14 ha 41 a 39 qm, Marienfelde 5 ha 60 qm u. in Sindelfingen 8 ha 51 a 93 qm. Ausserdem gehören der Ges. die Grundstücke: Baden.Oos, Badener Str. 20; Berlin, Unter den Linden 50/51 u. Jagowstr. 32-34; Breslau, Kaiser-Wilhelm- Str. 22; Dresden, Christianstr. 39, Arnoldstr. 15 u. Blumenstr. 56; Düsseldorf, Schlossstr. 47; Hamburg, Claus-Groth-Str. 74/80 u. 55 u. Ausschläger Weg 45/49; Köln-Ehrenfeld, Jägerstr. 11I: Königsberg i. Pr.-Rosenau, Aweider Allee; Stuttgart, Königstr. 16. Auf den Grundstücken Berlin, Unter den Linden 50/51, Breslau, Kaiser-Wilhelm-Str. 22, Dresden, Christianstr. 3) u. Stuttgart Königstr. 16 befinden sich Verkaufsstellen, auf den Grundstücken Baden-0os, Berlin, Jagowstr. 32-34, Breslau, Dresden, Blumenstr. 56, Arnoldstr. 15, Düsseldorf, Hamburg, Claus-Groth-Str. 74-80, Köln-Ehrenfeld, Jägerstr. 111 u. Königsberg Reparaturwerkstätten der Ges. Das Grundstück in Hamburg, Ausschläger Weg 45-49 ist Bauplatz. Die Ges. besitzt M. 1 750 000 Aktien der Stuttgarter Strassenbahnen, die zum Erwerbspreise von M. 3 150 000 verbucht sind; sie hat mit der Stadt Stuttgart einen Vertrag, auf Grund dessen ihr aus dieser Beteil. weder ein Verlust noch ein Gewinn er- wachsen kann. Ausser diesem Besitz sind unter Beteil. verbucht einige kleinere Beteil. sowie die Beteil. an folgenden Vertriebsunternehm., deren Kap. sich ganz im Besitze der Ges. befinden: Mercédes Société Francaise d'Automobiles, Paris, mit einem Kap. von Frs. 1 250 000. Die Ges. ist nach Ausbruch des Krieges unter Sequester gestellt u. späterhin seitens der franz. Regiegung liquidiert worden. Mercedes-Auto-Palast G. m. b. H. Wien, mit einem Stammkap. von Kr. 200 000; Auto-Palace-Haag mit einem Kap. von fl. 125 000. Von dem Kaufpreise sind noch fl. 33 750 am 31./12. 1922 zu zahlen. Deutsche Mercedes Verkaufsges. m. b. H. in Frankf. a. M. mit M. 135 000 St.-Kap. Die Ges. gehört einer, von den meisten Firmen der deutschen Automobilindustrie für den Absatz von 3–5 t Lastwagen geschloss. Konvention an. Gesamtumsätze der Ges 1918–1920: M. 265 032 821, 92 899 780, 285 000 000. Die Werke waren 1914–1918 für die Heeresverwaltung sehr stark beschäftigt. 1918 betrugen die Zugänge auf Anlagen M. 48 713 803, wovon M. 29 860 000 zur Abschreib. kamen, auf Kriegs. anleihen wurden ca. M. 3 000 000 abgeschrieben. Zugänge 1919 rund M. 20 000 000, dagegen M. 13 554 521 Abschreib. vorgenommen. Zugänge für 1920 aus der Bilanz nicht ersichtlich. Reingewinn für 1917–1920 M. 5 932 037, 3 503 219, 3 352 175, 5 653 353 (. auch unten). Die Gewinn- u. Verlustrechnung für 1919 war dadurch gekennzeichnet, dass infolge der sprunghaften Steigerung der Materialpreise, Löhne, Gehälter etc. die Gestehungskosten für die Fabrikate Beträge erreichten, die selbst im Vergleich mit den hohen Weltmarkt- automobilpreisen als anormal erscheinen. So schloss auch das Berichtsjahr 1919, das die Kriegszeit zu liquidieren u. das Friedensgeschäft wieder aufzubauen hatte, wie das Jahr 1918 mit einem erheblichen Verlust ab. Um die Deckung der Abschreib. u. die Verteilung des ausgewiesenen Gewinns zu ermöglichen, musste die Ges. ihre früheren Rückstellungen mit rund M. 9 000 000 heranziehen. Das Jahr 1920 brachte ebenfalls einen Verlust, nur durch Heranziehung früherer Rückstell u. durch Entnahme aus dem a. o. R.-F. (M. 5 000 000) war die Deckung der Abschreib. u. Verteilung des ausgewiesenen Gewinns ermöglicht. Kapital: M. 200 000 000 in 200 000 Aktien à M. 1000, davon sind 4000 Namen-Vorz.-Aktien (s. unten). Urspr. M. 600 000, erhöht 1895 um M. 300 000, also auf M. 900 000. Die ausserord. G.-V. v. 29./7. 1902 beschloss 1) Genehm. des Fusionsvertrags mit der Motor- fahrzeug- und Motorenfabrik Berlin, A.-G., Marienfelde bei Berlin, betr. die Übertragung des Vermögens der Motorfahrzeug- und Motorenfabrik Berlin, A.-G. auf die Daimler-Motorem de, ohne Liqu.; 2) Erhöhung des A.-K. a) um M. 1 100 000 durch Ausgabe von 1100 Aktien Lit. à M. 1000 gegen Barzahlung des Nennbetrages, b) um M. 1 166 000 durch Ausgabe von 1166 Aktien Lit. B à M. 1000 u. Gewährung derselben an die Aktionäre der Motorfahrzeug- u. Motoren- fabrik Berlin, A.-G., gegen Hingabe von deren Aktien im Betrage von nom. M. 2 332 000 in Gemässheit des oben erwähnten Fusionsvertrages. Die M. 900 000, alten Aktien und die nen ausgegebenen M. 1 100 000 Aktien, an Geh. Kommerz.-Rat M. von Duttenhofer zu pari lassen, waren den übrigen Aktien gegenüber bevorrechtigt. Näheres über die fällig gewordenen Vorzugsrechte der Aktien A siehe in den früheren Jahrgängen Handbuches. A.-K. somit von 1902–1908 M. 3 166 000 in 2000 Vorz.-Aktien Lit. A Kr.