Fabriken für Uhren, Feinmechanik, photographische Apparate, Optik etc. 1169 felge der bedeutenden Erweiterung aller Betriebe nicht ausreichten, mussten die in den Hintergebäuden Dornblüthstrasse 15 und 42 befindlichen Fabrikräume auf längere Zeit ainaus hinzugemietet werden. In Bannewitz: die in den gemieteten Räumen vollständig umgebaute Anlage. Sie enthält: zwei Flammrohrkessel zu 150 und 100 qm Heizfläche mit 10 bezw. 8 Atm. Betriebsdruck, die für eine Dampfmaschine 40 PS Dampf erzeugen. Ein Gleichstrom-Dynamotor von 40 Ps liefert den erforderlichen Strom. 1920 Erweiterung eines grösser. Gebäudekomplexes des ehemalig. militär-technischen Betriebs in Dresden (Arsenal). Von diesen drei Fabrikgeb. richtete die Ges. eines für die optische Abteil. u. die wei anderen für die Fabr. ihrer sämtl. Kinomasch. ein. In sämtl. Betrieben zurzeit unge- fähr 1900 Beamte u. Arb. Die Hauptabteilung in Dresden fertigt Hand- u. Stativ-Kameras für Amateure sowie kinematographische Vorführungs- u. Aufnahme-Apparate für Lichtspiel- theater u. Amateure an. Eine besondere Abteilung für Feinmechanik u. Optik dient der Horstell. von Photo- u. Kino-Apparaten sowie Ferngläsern u. Messinstrumenten für wissen- schaftliche Zwecke. Die Bannewitzer Zweigniederl. befasst sich mit der Erzeugung photo- graphischer Platten. Eine Interessengemeinsch. mit der Firma Fried. Krupp A.-G. in Essen ist durch Gründung der Krupp-Ernemann-Kinoapparate G. m. b. H. in Kraft getreten u. hat seit 1./10. 1920 ihre Tätigkeit in gesonderten Räumen der Dresdner Stammfabrik Schandauer Strasse 48 aufgenommen. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 650 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./6. 1899 um M. 350 000, begeben zu pari; emittiert behufs Erwerb. der Firma Ernst Herbst & Firl in Görlitz, die 200 Stück = M. 200 000 bekam. Zweck Erweiter. lt. G.-V. v. 17./6. 1916 nochmalige Erhöh. um M. 500 000 mit halber Div. für 1916, übernommen von einem Konsort. zu 120 %, angeb. den alten Aktion. zu 125 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 25./1. 1918 um M. 600 000, übern. von einem Konsort. zu 125 %, angeb. M. 500 000 den alten Aktion. zu 130 %, M. 100 000 von den Vorst.-Mitgl. zu 130 % bezogen. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 29./3. 1920 um M. 1 900 000 in 1900 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, äbern. von einem Konsort. zu 132.50 %, angeb. M. 1 680 000 den bisher. Aktion. zu 140 %. Bestliche M. 220 000 neue Aktien wurden von einem Konsort. zu 140 % übern. Nochmalige Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 9./10. 1920 um M. 4000 000 (auf M. 8 000 000) in 4000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von der Deutschen Bank u. Bank f. Handel u. Ind. zu 120 %, angebot. den alten Aktion. 1: 1 v. 15./11.–2./12. 1920 zu 125 %. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 14./4. 1919, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Bank Fil. Dresden, oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. lilg. ab 1924 bis spät. 1955 durch jährl. Auslos. von M. 15 000 plus ersp. Zs. im Juni auf 1/10.; ab 1924 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monatl. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungshypothek zur I. Stelle auf den Grundbesitz der Ges. (Taxe M. 3 350 000). Zahl- stellen: Dresden: Ges.-Kasse, Deutsche Bank Fil., Bank f. Handel u. Ind. Fil. Kurs Ende 1919–1920: 98, 100.50 %. Eingeführt in Dresden im Nov. 1919. Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig. lt. G.-V. v. 9./10. 1920, Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Eingeführt in Dresden im Juni 1921. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann bis 4 % Div., event. Sonderrückl., vom etwaigen Überschuss 8 % Tant. an A.-R. (ausserdem jedes Mitgl. eine feste Vergüt. von M. 3000, der Vors. M. 6000 zu Lasten der Geschäfts-Unk.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstücke 477 500, Gebäude 2 030 000, Betriebs- masch. 884 000, Dampfanlage 1, elektr. Anlage 1, Einrichtungsgegenstände 1, Debit. 9 649 145, Hypoth. 65 000, Effekten 29 800, Kassa 74 236, Wechsel 87 780, Rohmat, 6 067 144, halbfert. Waren 7 250 253, fert. Waren u. Handelsartikel 4 140 783. – Passiva: A.-K. 8 000 000, Teil- schuldverschreib. 3 000 000, do. Zs.-Kto 36 250, R.-F. 284 190, Zugang (Agio auf neue Aktien) 922 230, a. o. Rücklagen 750 000, Kredit. 16 516 226, Sicherstell. für auswärt. Läger 499 419, Heinrich Ernemann-Stiftung 115 500, unerh. Div. 3780, Div. 400 000, Tant. an A.-R. 42 254, Vortrag 185 796. Sa. M. 30 755 646. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk.: Gehälter, Steuern, allgem. Ausgaben 2614 668, Abschreib. 730 785, Reingewinn 628 050. – Kredit: Vortrag 119 872, Fabrikations- gewinn 3 853 632. Sa. M. 3 973 504. Kurs Ende 1900–1920: 119, –, 100, 106, 107, –, –, –, 72, 79.50, 94.50, 182, 199.50, 265, 249*, 190, —, 179.25*, 247, 283 %. Eingef. durch das Dresd. Bankhaus H. G. Lüder im Dez. 1900; Voranmeldekurs 118 %, erster Kurs 24./12. 1900: 118.25 %. Notiert Dresden. Auch wird Ein- führung in Berlin erfolgen. Dividenden 1901–1920: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 3, 3, 0, 7, 10, 12, 15, 5, 10, 15, 20, 18, 18, 10 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.- Dir. Komm.-Rat Dr.-Ing. E. h. Heinr. Ernemann, Dir. Johs. Heyne, Dir. Alex. Ernemann. Prokuristen: O. Lenz, A. Dorschfeldt, J. B. Hermann, W. Hoff- mann, Paul Gläser, Max Richter. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Konsul Arthur Mittasch, Stellv. Oberjustizrat Dr. Georg Stöckel, Syndikus Dr. Gust. Stresemann, Gen.-Dir. Komm.-Rat Franz Minkwitz, Bank- Kurt Kästner, Dresden; Komm.-Rat Paul Millington-Herrmann, Berlin; Geh. Baurat forg Baur, Dir. d. Fried. Krupp A.-G., Essen. Zahistellen: Dresden: Gesellschaftskasse, Deutsche Bank Fil, Bank f. Handel u. Ind. Fil. und deren Zweigstolle, H. G. Lüder. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. 1. 74