Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Iweck: Bau, Betrieb, Verwert. u. Finanzier von Unternehm. im Betriebe der Energie- wirtschaft, insbesondere: a) der Elektrotechnik: der Krafterzeug., Übertrag. u. Verteil., der sewerbsmässigen Erzeug., Verwert. u. Verwend. des elektr. Stromes; b) des Transportwesens: des Eisenbahnbaues u. Strassenbahnbaues sowie sonstiger Verkehrsanstalten; c) des Hoch- u Tiefbaues aller Art, soweit er mit vorstehenden Unternehm. zusammenhängt, einschl. der verwandten Fabrikations- u. Industriezweige. Die Ges. ist ferner befugt, Konzessionen für Unternehm. vorbezeichneter Art zu erwerben, sich bei staatlichen, kommunalen u. privaten Unternehm. mit gleichen u. ähnlichen Zwecken zu beteiligen oder solche zu begründen, zu bauen, zu übernehmen, zu pachten oder zu finanzieren u. Aktien, Schuld- verschreibungen u. sonstige Titel u. Forder. solcher Unternehm. zu erwerben, zu beleihen, au veräussern oder sonst zu verwerten. Die Ges. ist auch berechtigt, bewegliche und unbewegliche Anlagen, Sachen u. Rechte, welche zur Durchführ. solcher Unternehm. dienlich oder förderlich erscheinen, zu begründen, zu erwerben, auszunutzen u. zu verwerten oder ich an derartigen Anlagen u. Geschäften zu beteiligen. Die Ges. ist weiter berechtigt, Zweigniederlass. zu errichten u. überhaupt alle Massnahmen zu ergreifen, die dem Vorstand in Gemeinschaft mit dem Aufsichtsrat zur Erreich. ihres Zweckes angemessen erscheinen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Direktion: Dir. Dr. Otto Wöhler. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Wilh. Rother, Berlin-Schöneberg; Dir. Josef Becker, Dir. Rich. Steinohrt, Berlin-Wilmersdorr. Prokuristen: Karl Hopf, Bamberg; Reinhold Keup, Hirschaid. Überlandwerk Oberfranken, Akt.-Ges. in Bamberg. Gegründet: 14./4. 1920; eingetr. 16./8. 1920. Gründer: Kreisgemeinde Oberfranken, Stadt- gemeinde Bamberg, Stadtgemeinde Forchheim sowie 51 Firmenvon Bamberg u. Umgebung. TJweck: Die Ausnützung der Elektrizität, insbesondere die Erzeugung und der Bezug elektrischen Stroms und die Erstellung und Verwertung der mit dem Stromverbrauch zu- sammenhängenden Einrichtungen, ferner die Pachtung und Verpachtung, der Erwerb und Verkauf sowie die Beteiligung an gleichen und verwandten (Verkehrs- etc.) Unternehmungen in jeder Form. Mit der Eisenbahnbauges. Becker & Co., München u. der Akt.-Ges. f. Lächt- und Kraftversorgung München, wurden Bau- u. Betriebsverträge abgeschlossen. Der Kreis Oberfranken hat sich durch Vertrag verpflichtet, für die Hauptleitungen die Überteuerungs- kosten in Höhe des 7 fachen Friedenspreises zu übernehmen. Es wurde das Leitungsnetz der Nordfränk. Überlandzentrale Lichtenfels mit Wirkung v. 1./7. und deren Zentralen in Ebensfeld und Medlitz mit Wirkung ab 1./11. 1920 von der Akt.-Ges. für Licht- u. Kraft- versorgung München käuflich erworben. Hierdurch ist der Ges. die Versorgung einer grossen Anzahl von Ortschaften zugefallen in den Bezirksämtern Lichtenfels, Staffelstein, Bamberg I u. II, Ebern, Höchstadt a. Aisch, Forchheim, Ebermannstadt, Pegnitz, Bayreuth. in diesen Ortschaften waren am 31./12. 1920 5478 Haushaltungen mit 1410 Motoren an- geschlossen. Der Anschlusswert ist auf 4100 KW. anzunehmen. Das übernommene Netz der Nordfränk. Überlandzentrale umfasste 168 km Hochspannungs- und 187 km Nieder- spannungsleitungen. Dasselbe wurde im Berichtsjahre auf 180 km Hochspannungs- und 197 km Niederspannungsleitungen erweitert. Im Laufe des Monats Dez. 1920 wurden in den Bezirksämtern Höchstadt à. Aisch u. Bamberg II verschiedene Ortschaften in Betrieb genommen. An eigenen Kraftquellen standen am 31. Dez. 1920 zur Verfügung. Die Diesel- motorenzentrale in Ebensfeld mit 300 PS-Leistung und die Wasserzentrale in Medlitz mit einer 100 pferdigen Turbine und einem 100 pferdigen Dieselmotor. Stromlieferungsverträge waren abgeschlossen mit der Bayer. Elektrizitätslieferungs-Ges. Bayreuth für Lieferung in Marktzeuln, mit dem Fränkischen Überlandwerk in Nürnberg für vorübergehende Lieferung bei Burghaslach, mit der Kirschbaummühle in Lichtenfels und der Mühle in Hemmendorf für Überlassung der aus den Wasserkräften gewonnenen überschüssigen Energiemengen. An elektrischer Arbeit wurden 1920 522 912 K W.-Std. abgegeben. Mit Wirkung vom 1./1. 1921 wurden die Überlandzentrale Hallerndorf und nach einer Einigung mit der Kreis- elektrizitätsversorgung Unterfranken A.-G. einen Teil der Leitungen im Genossenschafts- gebiet Hassgau-Steigerwald übernommen. Auch gingen die Anlagen der Genossenschaft Kaupersberg an die Ges. über. Der Ausbau des gesamten Leitungsnetzes macht im neuen Jahre sehr gute Fortschritte, sodass bis zum Herbst das Hochspannungsnetz auf ca. 900 Kkm vergrössert ist und über 200 Ortschaften angeschlossen sein werden. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Namen-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, übern. von d. Gründern zu 100 %. Die G.-V. v. 11./7. 1921 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 8 000 000. Hypotheken: M. 245 314. Darlehen: M. 12 234 985 (langfristig). Anleihe: M. 15 000 000 in 5 % Oblig. It. minist. Genehm. 16./7. 1921, rückzahlbar ab 1931. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundst. u. Geb. 345 504, Masch. 162 142, Leitungs- anlagen 3 102 007, Elektrizitätsmesser 423 482, Einrichtungsgegenst., Fahrzeuge, Werkzeuge u. Geräte 126 735, Materialbest. 1 728 963, Leitungsanl. 6 728 397, Wasserkraftwerke 150 000, Kasse u. Banken 658 807, Aktionärekto 3 000 000, lauf. Rechnungen 606 604. — Passiva: A.K. 4 000 000, Hypoth. (auf angek. Werken) 245 314, Darlehenskto (langfr. Darl.) 12 234 985, Kapb.-Tilg.-Kto 59 536, Rückl. II 4750, Erneuerungsrückl. 280 431, lauf. Rechnungen 149 813, R.-F 1891, Div. 30 000, Vortrag 423. Sa. M. 17 012 646.