1192 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungskst. 67 419, Zs. 222 227, Steuern 25 020, Versich. 5887, Abschreib. 14 515, Ern.-Rückl. 5431, Rücklagekto II 4750, Reingewinn 37 814. – Kredit: Zs. 133 467, Betriebsüberschuss 249 597. Sa. M. 383 065. Dividende 1920: 4 %. Prokuristen: Aruhur Schirrmacher, Ernst Weber. Direktion: Ober-Ing. Karl Pflügel, Bamberg. Aufsichtsrat: Vors.; Oberbürgermeister Adolf Wächter, Stellv.: Hofbankier Dr. Albert Wassermann, Bamberg; Dr. Pankraz Dittmann, Bamberg; Brauereibes. Fritz Amtmann, Schlüsselfeld; Kreisrat Kaspar Ekkefried Baumann, Kulmbach; Landwirt Andreas Dillig, Laubend; Kreisrat Fritz Gossler, Leupoldsgrün; Ökonomierat Alfred Heckelmann, Nürnberg; Kreisrat Karl Aug. Hess, Bamberg; Dir. Leonhard Hornschuh, Forchheim; rechtk. I. Bürger. meister Dr. Knorr, Forchheim; Gen.- Dir. Franz Pollmann, München; Hauptlehrer Joh. Baptist Prass, Plankenfels; Bürgermstr. G. Rattel, Kreisrat H. Rösch, Bamberg; Gen.-Dir. Wilh. Rother, Schöneberg-Bln.; Oberbaurat W. Schmitz, Bamberg. Bayerische Elektricitäts-Lieferungs-Ges., Akt.-Ges. in Bayreuth. (Firma bis Anfang 1914: Solinger Kleinbahn Akt.-Ges. in Solingen-Nord), Gegründet: 13./2. 1900; eingetr. 26./2. 1900. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnutzung des elektrischen Stromes in jeder Art zum Bahnbetrieb, zur Beleuchtung u. Kraftübertragung insbes. in Bayern, u. zu dem Zweck: Herstellung, Erwerb u. Betrieb von elektr. Bahnen u. Elektr.-Werken, sowie Aus- führung aller zur Erfüllung des Zwecks der Ges. dienenden Geschäfte. Die Ges. sah sich infolge Übergangs der Bahnanlagen an den Kreis Solingen (siehe Jahrg. 1913 ds. Buches) vor die Aufgabe gestellt, sich einen anderen Wirkungskreis zu suchen, den sie in der Elektrizitätsversorgung des nördl. Teils von Oberfranken gefunden hat. Für dieses Unternehmen hat die Elektr.-Lieferungs-Ges. in Berlin mit der bayerischen Reg. einen Vertrag abgeschlossen, welcher neben anderen mit verschiedenen Städten Oberfrankens getroffenen Abkommen auf die Solinger Kleinbahnen A.-G. überging. Deshalb wurde beschlossen, die Firma abzuändern in „Bayerische Elektricität-Lieferungs-Ges. Akt.-Ges. u. den Sitz nach Bayreuth zu verlegen. Die Elektr.-Lieferungs-Ges. überliess der Ges. ferner ihre Leitungsnetze in Marktredwitz, Waldsassen sowie in den an das frühere Überlandwerk Altenkundstadt angeschlossenen Ortschaften u. ihre Elekfrizitätswerke in Arzberg u. Oberkotzau. Die Ges. übernahm ferner das in Flur Arzberg gelegene, für die Erricht. des Kraftwerkes vorgesehene Grundstück, sowie einige bereits im Bau befindliche Fernleitungen u. Leitungsnetze. Der Bau des Kraftwerkes in Arzberg wurde so gefördert, dass im April 1915 die Inbetriebnahme des Werkes erfolgen konnte. Zur Versorgung der bereits fertiggestellten Ortsnetze u. Leitungsstrecken schloss die Ges. Stromlieferungsverträge mit den Elektrizitätswerken Eger u. Asch. Bis Ende 1920 waren 10 Städte u. 253 Ortschaften mit zus. 135 000 Einwohn. aus dem Leitungsnetz unmittelbar mit elektr. Arbeit versorgt; ausserdem wurden 22 Elektrizitätswerke u. Überlandzentralen mit zus. 520 Städten u. Ort- schaften ganz oder teilweise beliefert. Stromabgabe 1915–1920: 2 791 000, 4 072 700, 6556 500, 8 390 000, 10 834 800, 13 638 400 K W.-St. Kapital: M. 18 000 000 in 18 000 Aktien a M. 1000. Die Bank für elektr. Unternehm. in Zürich, in deren Besitz sich das ganze Akt.-Kap. befand, hat einen Teil an die Elektr.- Lieferungs-Ges. in Berlin u. an die Lahmeyer-Ges. in Frankf. a. M. abgetreten. Die G.-V. v. 29./4. 1920 beschloss die Erhöh. um M. 7 500 000 auf 10 000 000 mit 25 % Einzahl., von den vorgenannten Ges. zu pari übernommen. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./3. 1922 um M. 8 000 000, begeben zu 108 %. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1907, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Verlos. u. Kündig. bis 1911 ausgeschlossen. Tilg. ab 1./4. 1911 in 40 Jahren durch Auslos. in den ersten drei Werktagen des Febr. (zuerst 1911) auf 1./4.; ab 1911 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist zulässig. Eine besondere Sicherstellung ist für die Anleihe nicht bestellt worden, doch darf die Ges. vor ihrer Tilgung keinen anderen Anleihen bessere Sicherheit als der gegenwärtigen Anleihe gewähren. Noch in Umlauf Ende 1920 M. 1 761 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank; Zürich: Schweiz. Kreditanstalt. Kurs in Berlin Ende 1907–1920: 101, 100, 102, 102, 102.50, –—, 96.25, 97.25*, –, 92, –, 99*, –, = %. Aufgelegt am 30./5. 1907 zu 103 %; erster Kurs am 21./6. 1907: 101 %. Ab Mai 1914 Abstemp. der Mäntel u. Bogen auf die neue Firma. Nur so abgestempelte Stücke sind an der Börse lieferbar. Darlehen: M. 4 000 000 zu 5 %, wovon M. 3 000 000 in 10 Jahren und M. 1 000 000 in 5 Jahren zurückgezahlt werden müssen; die Spesen erscheinen auf einem in 10 Jahren abzutragenden Disagiokonto von M. 108 004. Aufgenommen 1918 zur Tilgung der Bank- schuld von M. 3 300 000. Darlehen v. 1919: M. 5 000 000 zu 43 % u. in halbjährl. Annuitäten in 50½ Jahren rückzahlb., aufgenommen bei der Bayerischen Versicherungsbank, unter Bürgsch. des Kreises Oberfranken für Verzins. u. Tilg.