1216 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. Walther Waldschmidt, Stellv. Ing. Dr. Rich. Gradenwi Ing. Ernst Bechstein, Dir. O. Oliven, Bankier Gust. Schlieper, Baurat Rud. Menckhoff. Witz, Prokuristen: Otto Stinner, Andreas Jessen, Reg.-Baumeister a. D. Wilh. Fröschke, R Baumeister a. D. Dr. phil. Paul Juliusburger, Diplom-Ing. Harry Sauveur, Johs. Eorgdes Neg.-Baumeister a. D. Arthur Führ, Hermann Mettig, Fritz Hackh, Ernst Trunz, Paul Lieh „ Handlungsbevollmächtigte: Paul Bielke, Oswald Otto, Karl Saxcer. = Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges. „. C. Lorenz Akt.-Ges., Telephon- u. Telegraphen-Werke in Berlin-Tempelhof, Lorenzweg, Zweigniederlass. in Ham burg. Gegründet: 30./6. bezw. 9./10. 1906 mit Wirkung ab 1./1. 1906; eingetr. 12./10. 1906 Gründer s. Jahrg. 1907/08. Zweck: Fortbetrieb der von Rob. Held unter der Firma C. Lorenz zu Berlin mit Nieder. lassung in St. Petersburg betriebenen Telephon- und Telegraphenwerke nebst Signalbau. anstalt sowie überhaupt Betrieb eines Unternehmens, welches auf die Fabrikation und den Handel mit Telephonen, Telegraphen, Signalbauwerken oder sonstigen Erzeugnissen der Feinmechanik und diesen ähnlichen oder verwandten Artikeln Bezug hat. Die Übernahme der Firma C. Lorenz mit Aussenständen, Kassa, Masch. nebst allem Zubehör erfolgte für M. 1.803 078 abzügl. M. 407 078 Verbindlichkeiten; für den Rest von M. 1 396 000 erhielt der Vorbesitzer Rob. Held 1396 Aktien à M. 1000. Die Niederlass. in St. Petersburg wurde ab 1./1. 1907 in ein selbständ. Unternehmen unter kommanditar. Beteil. der Berliner Lorenz-A.-6. umgewandelt; 1911 wurden auf diese Beteil. M. 45 666, 1914 M. 99 999 abgeschrieben; jetzige Beteil. nur noch M. 1. In 1908 wurde eine Bureau-Fil. in Hamburg, Alsterdamm 12/13 eröffnet. Die Ges. fabriziert sämtl. Artikel, welche in das Gebiet der Telephonie u. Telegraphie fallen, sowie alle Artikel, die f. Massen-Kleinfabrik. u. Feinmech. geeignet sind; insbesondere Telephonapparate u. Zubehörteile, Telephonvermittelungsschränke, Morse. Telegraphenapparate, Ferndrucker, Eisenbahnsignal-, Feuermelde-, Rohrposteinrichtung, Einrichtungen für Telephonie u. Telegraphie für Schiffahrts-, Bergwerks- u. Armeezwecke. besondere Abteilungen bestehen für drahtlose Telegraphie u. Telephonie u. für die Installation aller Arten von Schwachstromanlagen, Blitzableitern u. dergl. Über 2000 Beamte u. Arb. Die Ges. hat 1909/10 in Eberswalde auf gepachtetem Gelände eine Radio-Versuchsstation er. richtet. Gesamtzugänge auf Anlagen 1913–1920 M. 335 339, 453 641, 1026 602, 2 584997, 4310527, 2 942 858, 1 565 192, 1 775 388. Umsatz 1907–1909: M. 2 367 024, 2 715 439, 2 680 992; später uicht veröffentlicht, doch trat Steigerung des Absatzes ein. Im Jahre 1910 beteiligte sich die Lorenz-Ges. bei der Gründung der Hochfrequenzmaschinen-Akt.-Ges. für drahtlose Telegraphie in Berlin. Die Lorenz-Ges. ist am Gewinn beteiligt, auch wurde den Aktionären der C. Lorenz A.-G. ein Bezugsrecht auf die Aktien dergestalt eingeräumt, dass auf je 2 Lorenz- aktien eine Aktie der neuen Ges. zum Kurse von 117.50 % bezogen werden konnte. Aus dem Erträgnis der Geschäftsverbindung mit der Hochfrequenz-Masch.-A.-G. verteilte die Lorenz. Ges. für 1913 u. 1914 einen Bonus von 5 % bezw. 7½ % auf das A.-K. Für 1914–17 ver- teilte die Hochfrequenz-A.-G. je 10 %, ausserdem einen Bonus von je 5 % auf die Aktien A und von je 18,8 % auf Aktien B, infolge des Krieges nicht veröffentlicht. Die Ges. Lorenz war während des Krieges in Kriegs-Lieferungen stark beschäftigt. Im J. 1916 Erwerb von zwei zusammenhängenden Grundstücken in Berlin-Tempelhof von 36 922 qm Grösse, auf denen eigene Fabrikgebäude errichtet wurden, die bereits 1918 bezogen werden konnten, Der Tempelhofer Grundbesitz umfasst jetzt 92 244 qm. Seit 1917 beteiligt an der C. Lorenz- Werke G. m. b. H. in Wien (St.-Kap. K 500 000) mit der Hälfte des St.-Kap.; die andere Hälfte besitzt die Telephonfabrik A.-G. vorm. J. Berliner in Hannover. Auch übernahm die C. Lorenz A.-G. neuerdings einen Teil des A.-K. der Schiffsinstallation-A.-G. in Bremen. Die Umstellung des Betriebes auf Friedensarbeit ist erfolgt. 1919 starke Verringerung des Umsatzes. Zur späteren Überleitung u. Erweiter. der vorhandenen Beteilig. u. des Erwerbes neuer Beteilig. wurde 1919 ein Konsort. zur Gründung einer neuen A.-G. für industrielle Beteilig. gebildet. Diese neue Ges. wurde mit einem A.-K. von M. 10 000 000, eingeteilt in 6 750 000 vollgez. u. M. 3 250 000 mit 25 % eingez. Aktien, ausgestattet. Den Aktionären der C. Lorenz A.-G. wurde ein Bezugsrecht in der Weise zugestanden, dass auf je eine alte Lorenz-Aktie (No. 1–6750) eine vollgezahlte Aktie von nom. M, 1000 der A.-G. für in- dustrielle Beteilig. zu 120 % entfiel, während der mit 25 % einzuzahlende Betrag von M. 3 250 000 zu gleichem Kurse von der Lorenz-A.-G. übernommen wurde. 3 Kapital: M. 25 250 000 in 20 250 St.-Aktien u. 5000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 400 000, erhöht lt. G.-V. v. 12./5. 1915 um M. 1 600 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1915, begeben an ein Konsort. zu 165 %, angeboten den Aktionären davon M. 1 400 000vom 1.–15./7. 1915 zu 175 %. Restl. M. 200000 vom Vorst. ebenfalls zu 175 % bezogen. Agio mit M. 1 058 145 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 14./6. 1916 um M. 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1916, übernommen von einem Konsort. zu 165 %, angeb. den alten Aktion. v. 10.–24./7. 1916 2:1 zu 175 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 22./6. 1918 um M. 2 250 000 (auf M. 6 750 000) in 2250 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918, übernommen von der Commerz- u. Privat-Bank zu 300 %, an- geboten den alten Aktionären 2: 1 zu 310 %. Die G.-V. v. 30./6. 1920 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 3 375 000 (auf 10 125 000) ab 1./1. 1920 div.-ber. A., angeboten den Aktionären (2::1) zu 125 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 12./7. 1921 um M. 10 125 000 in 10 125 St.-Aktien ――