1268 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Die Ges. besitzt das Carlswerk in Cöln-Mülheim, umfassend eine Flächengrösse 13 ca. 35 ha. Auf demselben stehen folgende Fabriken: Elektrostahlofen, Drahtwalzwerk Elsen. 8 Stahldrahtzieherei, Bandstahlfabrik, Verzinkerei, Draht-Seilerei, Geflechtfabrik, Drahtstift. fabrik, Drahtwaren- u. Stacheldrahtfabrik, Webelitzenfabrik, Kupferwerke, Kupterdrahtziehee Kabelfabrik, Gummi- u. Guttaperchafabrik, elektrotechnische Werkstatt, Maschinenfabrik Giesserei u. Schreinerei. Dem Carlswerk stehen 21 500 PS. zur Verfüg., die ca. 32 000 000 Kwst erzeugen. Zu dem Carlswerk gehören ferner ein Wasserwerk mit Wasserturm, eine Rhein- werft mit Dampfkrähnen und den zugehörigen Lagerräumlichkeiten. Das Carlswerk be. schäftigte im J. 1920 ca 5763 Beamte u. Arb. Das Werk unterhält Arb.-Wohnhäuser ein Arbeiterinnenheim, eine Konsumanstalt, eine Sparkasse u. eine Kinderbewahranstalt Die Ges. besitzt ausserdem noch in Cöln-Mülheim eine Reihe von unbebauten Grund. stücken von einer Gesamtflächengrösse von ca. 14,1 ha. Zugänge auf Anlage-Kti 1912–1920 1838 817, 3 835 959, 2068 100, 1 045 590, 923 364, 1 538 554, 2 090 204, 1506 089, 2 114 196. Auf die für die Fabrikat. von Kriegsmat. geschaffenen Einricht. wurden abgeschrieben 1915 M. 812 000 1916 M. 1 233 402, 1917 M. 1 471 787, 1918 M. 2 122 056. Die a. o. G.-V. v. 15./10. 1910 ermächtigte die Verwalt., die Zweigniederlass. in Frankf. a. M. ab 1./1. 1911 aufzugeben u. die zur Frankfurter Abteil. (Dynamowerk) gehörigen Aktiva ab- zustossen; zu diesem Zweck wurden dieselben in die mit M. 10 000 000 neu gegründete A. E.-G.–Lahmeyer-Werke Akt.-Ges. in Frankf. a. M. eingebracht. Der zur Deckung des Bedarfs an Halbzeug i. J. 1911 erworbene Besitz an den Eisen- u. Stahlwerken Steinfort musste 1919 infolge der durch den Krieg eingetretenen Verhältn. an ein französ. Unter. nehmen verkauft werden. Mit Rücksicht auf die Bestrebungen ausländ. Unternehm. die fernere Belieferung von Rohstoffen u. Halbfabrikat. gegen Übereignung von Aktien zu über. nehmen, fand dann im Mai 1920 eine der Fusion nahe kommende Verbindung mit der Allg. Elektrizitäts-Ges. statt, in dem diese M. 75 000 000 eigene Aktien gegen Felten & Guil- mit Div. für 1919 je 3 Aktien der A. E. G. mit Div. für 1920/21 gewährt wurden. Näheres hierüber noch unter A.-K. u. bei der Allgem. Elektrizitäts-Ges. Die Beteil. u. Wertpapiere per ult. 1920 betragen M. 59 679 916. Die Beteiligungen setzen sich im wesentlichen aus Anteilen an folgenden Werken u. Ges. zusammen: Kabelwerk Wilhelminenhof A.-G., Berlin; Land- u. Seekabelwerke A.-G., Cöln-Nippes; Norddeutsche Seekabelwerke A.-G., Nordenham; Akt.- Ges. Maschinenfabriken Escher Wyss & Co., Zürich; Kraftwerk Laufenburg, Laufenburg; Deutsch Südamerikanische Telegraphen -Ges., Cöln; Osteuropäische Telegraphen-Ges., Cöln; Bank für elektrische Unternehmungen, Zürich; Walzwerke A.-G. vorm. E. Böcking & Co. in Cöln-Mülheim; Treuhandbank für die elektrische Industrie, Berlin; Aktien der Süddeutschen Telefon. Apparate-, Kabel- u. Drahtwerke A.-G. Nürnberg u. Andere. Neu erworben wurden 1917 die Geschäftsanteile der Oldenburger Moorkultur-Ges. m b. H., Ramsloh, wie auch die der Braunkohlengrube und Brikettfabrik Liblar G. m. b. H., Liblar. Auf verschiedene besonders ausländ. Beteilig., erfolgten die notwendigen Abschreib. Der Kriegszustand 1914 hatte bei dem F. & G. Carlswerk einen Rückgang des Umsatzes zur Folge, der durch Liefe- rungen an Heer u. Marine nicht ausgeglichen werden konnte. Dagegen hatte die Ges. 1915–1918 grosse Aufträge in Kriegsmaterial auszuführen. Kapital: M. 150 000 000 in 150 000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. der Carlswerk-Ges. M. 30 000 000 erhöht lt. G.-V. v. 10./12. 1900 um M. 6 000 000 in 6000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1901, begeben zu 102.50 %. Die G.-V. v. 4./5. 1905 beschloss, das A.-K. weiter um M. 19 000 000 (auf M. 55 000 000) durch Ausgabe von 19 000 neuen, ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu erhöhen. Von den neuen Aktien übernahm die Elektr.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. in Frankf. a. M. gegen Einbringung ihres Fabrikationsgeschäftes mit zugehör. Grundstücken, Gebäuden, Maschinen, Vorräten usw. M. 15 000 000 zu 110 % plus 5 % Stück-Zs. vom 1./1. bis 31./3. 1905 zus. M. 16 687 500. Die weiteren M. 4 000 000 neuer Aktien sind gegen Barzahl. zur Hälfte von der Lahmeyer-Ges, zur andern Hälfte von den bisher. Aktionären der Felten & Guilleaume Carlswerk A.-G. gleichfalls zu 110 % übernommen. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 17./6. 1916 um M. 5 000 000 mit Div.- Ber. ab 1./1. 1916. Diese neuen Aktien, begeben zu 100 %, übernahm sämtlich die Bank für elektr. Unternehmungen in Zürich, die seinerzeit dem Carlswerk den gleichen Betrag an Aktien geliehen hatte, um den Umtausch gegen die Anteile der Firma Böcking & Co. in Mülheim-Rhein u. Eisen- u. Stahlwerke (Collart) Akt.-Ges. in Steinfort, die seinerzeit auf das Carlswerk übergegangen sind, zu ermöglichen. Die G.-V. v. 16./7. 1920 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 66 000 000 (auf M. 120 000 000), von der Gruppe der Vereinigten Hüttenwerke Burbach-Eich-Düdelingen (Arbed), der Terres-Rouges-Ges. u. der Inter- nationalen Bank in Luxemb. zu 250 % übernommen gegen die Verpflicht. der Werke, an die Felten-Ges. während 30 Jahren alljährlich 40 000–90 000 t Halbfabrikate u. Draht zu liefern. Von dem Agio v. 150 % erhalten die alten Aktionäre von Felten & Guilleaume für das entgangene Bezugsrecht 50 % = M. 500 für 1920 u. für 1921 den gleichen Betrag für den Fall, dass das lauf. Geschäftsj. nicht schlechter werde. Diese je 50 % = M. 500 sind ab 21./10. 1920 u. 25./6. 1921 gezahlt worden. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 18/6. 1921 um M. 30 000 000 (also auf M. 150 000 000) in 30 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1/1. 1921, übern. von einem Konsort. unter Führung der Berliner Handels-Ges., angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 47 1 zu 110 % zuzügl. 5 % Stückzs.