Flektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 127 Dem Rheinischen Elektricitätswerk wurden die Lieferungsverträge auf elektr. Energie, welche die Rhein. Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation in Cöln 1910 mit fer Stadt Cöln u. dem Kreise Bergheim abgeschlossen, zur Ausführ. übertragen. Das Elektr.- Werk errichtete seine Zentrale auf Grube Fortuna genannter Bergwerks-Ges., die durch Kabel mit der Stadt Cöln verbunden ist. Der Bau der Zentrale in der ersten Anlage in Grösse von 8000 KW. ist Mitte 1912 fertiggest. Auch Beliefer. des Kreises Bergheim mit elektr. Energie. Der mit der Stadt Cöln am 3./6. 1910 abgeschlossene 30jähr. Vertrag auf Lieferung flektr. Energie beruht im wesentlichen auf der Grundlage, dass die Stadt verpflichtet ist, vom 1./4.1912 ab ihren ganzen Bedarf an elektr. Energie für das gegenwärtige u. zukünftige Stadtgebiet ausschliesslich von der Ges. zu entnehmen, soweit dieser Bedarf nicht aus bestehenden städt. Elektrizitätswerken oder aus den Elektrizitätswerken der während der Vertragsdauer etwa einzugemeindenden Gebietsteile gedeckt werden kann. Die Stromerzeug. betrug 1913–1920: 33 044 674, 55 152 344, 62 386 700, 139 253 965, 181 607585, 183 086 650 175 726 100, 155 985 000 Kwst., davon wurden 31 255 641, 54 226 435, 61158 066, 139 242 189, 180 476 721, 179 676 374, 168 723 029, 145 924 611 Kwst. nutzbar abgegeben. Das Werk verfügt z. Z. einschl. Reserven über eine elektrische Leistung von 40 000 KW mit der entsprechenden Dampfanlage u. der für die Stromabgabe an die einzelnen Ab- nehmer erforderlichen Schaltanlage. 1920: Das Werk errichtet auf der Grube Fortuna bei Horrem ein neues Kraftwerk. Dort werden zwei Turboapparate mit insgesamt 32 000 Kilo- watt gleich etwa 45 000 Pferdestärken sowie 14 Steilröhrenkessel von je 640 Quadratmeter Heizfläche aufgestellt. Für später ist ein weiterer Ausbau geplant. Die Gesamtausführung ist den Siemens-Schuckert-Werken Gm b. H. in Berlin übertragen Die Anlage, einschl. der beiden Turbosätze, erfordert einen Aufwand von 175 Mill. Mark. Das neue Werk dient in der Hauptsache der Stromversorgung der Stadt Köln u. soll im Herbst 1922 Strom liefern. Kapital: M. 64 000 000 in 64 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, übern. von der Rhein. Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikat. zu pari. Die G.-V. v. 11./4. 1913 beschloss Erhöh. um M. 2 000 000, begeben zu pari. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 23./l. 1917 um M. 4 000 000, begeben zu 100 %. Weiter erhöht It. G.-V. v. 8./11. 1920 um V. 56 000 000 (also auf M. 64 000 000) in 56 000 Aktien à M. 1000, begeben zu 100 %. Von diesen neuen Aktien sind vorerst 25 % eingezahlt. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. von 1910, rückzahlbar zu 102 %, II. M. 2 000 000 in 5 % Oblig von 1914, rückzahlbar zu pari ab 1916 durch Verlos. oder freihänd. Rückkauf; III. M. 4 000 000 in 5 % Oblig. v. 1916, rückzahlbar zu 102 % von 1922 bis 1946. Für die Verzins. u. Tilg. der Anleihen hat die Rhein. A.-G. f. Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikat. in Köln die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen. Noch in Umlauf von Anleihe LIII Ende 1920: M. 7 440 000. Nicht notiert. IV. M. 120 000 000 in 5 % Teilschuldver- schreib., lt Beschluss des A.-R. v. 8./11. 1920, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 5000, 2000 u. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Bank oder deren Order, übertragbar. Zs.: 1/5. u. 1./11. Tilg. ab 1./11. 1925 bis spätest. 1949 durch jährl. Auslos. im August auf 1./11.; ab 1925 verstärkte Tilg. oder Totalkündig, mit 3 monat. Frist vorbehalten. Keine hypoth. Sicherheit. Für alle Forder., sowohl an Kapital wie an Zs. aus diesen Teilschuldverschreib., übernimmt die Rheinische Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation, Köln (A.-K. M. 104 000 000) die selbstschuldnerische Bürgschaft. Ausserdem hat sich die Stadt Köln bezügl. der Anlagewerte des Kraftwerks I u. der Neubaukosten des Kraftwerks II verpflichtet, soweit die Kraftwerke für die Bedürfnisse der Stadt Köln bestimmt sind, jährlich 15 % für Verzins., Abschreib. u. Erneuer. an die Ges. zu zahlen. Zahlst.: Berlin: Deutsche Bank, Berliner Handels-Ges., Bank f. Handel u. Industrie, Jacquier & Securius, A. E. Wassermann; Köln: Deutsthe Bank Fil., Bank f. Handel u. Industrie Fil., A. Levy, Sal. Oppenheim jr. & Cie.; Frankf. a. M.: Deutsche Bank Fil., Bank f. Handel u. Industrie Fil. Kurs: Eingeführt in Berlin im Juli 1921. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige sonstige Rückl., 4 % Div., 8 % Tant. an. A.-R. (unter Anrechn. einer festen Vergüt. von zus. M. 9000), Rest weitere Div. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Inn I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Fehlende Aktieneinzahl. 42 000 000, Gebäude 5 707 369, Masch. 8 702 134, Kabelnetz 1 738524, Eisenbahnanschluss 73 571, Geräte 86 418, Betriebsvor- räte 3 577 548, Effekten 14 074 000, Schuldner 123 296 488, Avale 127 840 000. – Passiva: A.-K. 64 000 000, Teilschuldverschreib. 127 461 200, R.-F. 116 614 (Rückl. 16 510), Abschreib.-Kto 4 427 696, Rückstell. 1 663 975, Gläubiger 1 272 863, 6 % Div. auf M. 5 000 000 eingez. A.- K. 300 000, Vortrag 13 703. Sa. M. 199 256 054. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 1 031 769, Zs. 432 940, Abschreib. 730 000, Gewinn 330 214. – Kredit: Vortrag 11 552, Stromverkauf 2 513 372. Sa. M. 2 524 925. Dividenden: 1910–1913: 0, 0, 0, 0 % (Baujahre); 1914–1920: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6 %. Direktion: Alb. Schreiber, Rich. Fricke, Dr. Hans Hesse, Paul Maste, Köln. Prokuristen: Jak. Aussem, Victor Bellier de Launay, Rechtsanw. Hans Chambaln, Egon Hasenau, Joh. Heinr. Berndgen, Dr. Kalisch. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Dr. jur. Paul Silverberg, Köln; Stellv. Bergrat Carl Gruhl, Brühl; Fabrikbes. Max Gruhl, Bonn; Bergrat Jul. Krisch, B.-Dahlem; Bank-Dir. Oskar Schlitter, Berlin; Gen.-Dir. Geh. Bergrat Dr.-Ing. e. h. Dr. jur. Viktor Weidtman, Aachen; Bankier S. Alfred Freih. von Oppenheim, Gen.-Dir. H. Prenger, Bankier Geh. Komm.- Rat Dr. phil. Louis Hagen, Köln. 7