Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1291 des Elektriz.-Werks Miesbach, G. m. b. H. in Miesbach, die durch das Leitzachtal gebaute Starkstromleit. mit Transformatorenstationen, die auf die Ausnütz. u. Abgabe elektr. Licht- u. Kraftstroms aus dem bei Vagen zu errichtenden Kraftwerk bezügl. Verträge nebst den dazugehör. Nebenverträgen über Rechte zum Aufstellen von Masten u. zur Ablösung von Elektriz.-Werken einschl. aller hierzu gehör. Vor- u. Projektier.-Arbeiten sowie des sonstigen dazu gehör. Materials nach näherer Bestimm. des Einbringungsvertrages. Die Ges. gewährte hierfür dem Gründer Ernst Friedmann 400 Aktien u. eine Barvergüt. von M. 342 102, die mit dem Teilbetrage von M. 28 313 sofort zahlbar, im übrigen gestundet ist. WZweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnütz. elektr. Stromes in jeder Art, besonders ar Beleucht. u. Kraftübertrag.; Ausnütz. von Wasserkräften sowie der Betrieb aller hierzu dietenenden u. darauf bezügl. Geschäfte, besonders der Erwerb von Grundstücken, Anlagen u, 7Einricht. aller Art u. die Beteilig. an gleichartigen Unternehmungen. Die Ges. steht als Stitromabnehmerin zu der Akt.-Ges. „Leitzachwerke“ in München in vertragl. festgelegtem Vearhältnis. Zunächst ist ein Abschluss auf Abnahme von 15 000 000 Kwst. erfolgt. E Die Leitzachwerke haben ihren Betrieb am 7. Jan. 1914 aufgenommen. Von diesem fag e ab hat daher der regelrechte Betrieb des Unternehmens begonnen. In den Ges chäftsjahren 1914/15–1919/20 wurde das Gebiet der Überland-Zentrale weiter ausdgebaut. Das Hochspannungsnetz erreichte eine Leitungslänge von 775 km, an- geschyhlossen sind 1013 Ortsnetze, die von 495 Transformatorenstationen gespeist werden. bDerj Anschlusswert der Stationen beträgt 14 703 KVA. Die Zahl der angeschlossenen Glüzhlampen ist von 91 214 auf 110 396 gestiegen, die Zahl der Motore auf 4013 mit 161660 PS. Andere Anschlussapparate hat die Ges. 2438. Das Gebiet der Ge- sells chaft erstreckt sich über die Bezirksämter Rosenheim, Wasserburg, Aibling, Ebenzsberg, Miesbach u. Teile von Traunstein u. reicht im Norden bis Ebersberg u. Wassserburg, im Osten bis an das westliche Ufer des Chiemsees einerseits u. bis Mayquartstein andererseits, im Süden bis Bayrischzell u. an die Landesgrenze u. endlich im Westen bis an die Grenzen der Versorgungsgebiete der Isar- u. Amperwerke einerseits u. die Interessensphäre des Walchenseewerkes andererseits. Das Elektrizitätswerk Prien wurde auf 45 Jahre gepachtet u. seit 1./1. 1912 im eigenen Betrieb übernommen. Durch Erwerb oder Ablös. sicherte sich die Ges. die Absatzgebiete der Elektrizitätswerke Feilnbach, Rohrdorf, Bernau, Beyharting u. Josephstal. Stromlieferungsverträge wurden mit den Elektrizitätswerken Endorf, Aschau, Antwort, Schonstett u. dem Murnwerk abgeschlossen. Das Elektrizitätswerk Miesbach G. m. b. H., dessen Geschäftsanteile in Besitz der Ges. über- gingen, wurde 1912/13 ganz von der Ges. aufgenommen. Um schon während der Bauzeit mit der Stromlieferung an die Gemeinden beginnen u. insbes. für den Bau der Leitzachwerke elektr. Kraft bereit stellen zu können, wurden mit einigen bestehenden Kraftwerken Verträge abgeschlossen, wonach diese Werke den benötigten Strom lieferten. Die Gewinne des Jahres 1913 u. 1914 M. 142 850 bzw. 209 290 wurden vorgetragen; seit 1914/15 Div. verteilt (s. unten). Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 300 000, übernommen von den Gründern zu 110 %, erhöht lt. G.-V. v. 17./3. 1920 um M. 2 700 000, mit Div. ab 1./10. 1920, übern. v. einem Bankenkonsort. zu 110 %, davon angeb. M. 2 300 000 den alten Aktion. zu 116 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11./3. 1921 um M. 3 000 000 (auf M. 8 000 000) in 3000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1920, übern. von einem Bankenkonsort. zu 115 %, angeb. den alten Aktion. zu 121 %. Anleihe: M. 2 300 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. behördl. Genehm. v. 29./5. 1919 u. M. 3 700 000 in 4½ % Schuldverschreib. v. 1920, rückzahlbar zu 102 % ab 1./10. 1925 in 25 Jahren durch Verlos. Stücke à M. 1000 u. 2000, auf den Namen u. an Order der Bayer. Hyp.- u. Wechselbank in München lautend. Hypoth. Sicherh.: Eingetragen auf das Netz. Zs. 1./4. u. 1./10. Die Übernehmer der Oblig. sind die Bayer. Staatsbank, Merck, Finckh & Co., Bayer. Hypoth.- u. Wechselbank in München u. die Bankfirmen Jacquier & Securius und Friedmann Bleibtreu & Co. in Berlin. Verkaufspreis 98 %. Anleihe von 1921: M. 9 000 000 in 4½ % Schuldverschreib., rückzahlbar zu 102 % ab 1926 in 25 Jahren durch Verlos. Die Anleihe gelangte zum freihändigen Verkauf. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Bilanz am 30. Sept. 1920: Aktiva: Immobil. 70 000, Fernleit., Ortsnetze 7 080 853, Trans- formatoren der fert. Stationen 1 684 836, Zähler u. Strombegrenzer 393 898, Telephonanlage 1, Inventar 1, Werkzeug 1, Automobil 1, Kassa 10 859, Effekten 29 203, Waren 4 449 360, Kaut. 25 500, Bankguth. 3 357 426, Debit. 4 051 853. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Anleihen 6 000 000, R.-F. 500 000 (Rückl. 160 000), Abschreib.- u. Ern.-Kto 3 000 000, Delkr.-Kto 100 000, Talon- steuer-Rückl. 100 000, Versich.-Rückl. 100 000, Hypoth. 67 157, Kredit. 6 041 366, Kaut. 25 500, Div. 184 000, Vortrag 35 772. Sa. M. 21 153 795. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 249 550, Zs. 133 145, Oblig.-Zs. 103 500, Steuern 150 164, Versich. 20 730, Abschreib. 112 228, Delkr.-Kto 75 000, Abschreib.- u. Ern-Kto 485 000, do. a. o. Zuweis. 1 500 000, Versicher.-Rückl. 70 000, Talonsteuer-Rückl. 70 000, Ge- winn 379 772. – Kredit: Vortrag 23 753, Überschuss aus Stromlieferung, Zählermieten, Installat. etc. 1 825 338, Überteuerungszuschüsse für Neuanlagen 1 500 000. Sa. M. 3 349 091. Dividenden 1911/12–1919/20: 0, 0, 0, 4, 4, 6, 6, 7, 8 % (davon 1911/12 Baujahre). Direktion: Dipl.-Ing. W. Binswanger, Hugo Dukas. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Ernst Friedmann, Berlin; Stellv. Justizrat Dr. Ignaz Heins- furter, München; Bergwerks-Dir. Karl Kraiger, Helmstedt; Oberbaurat Klemens Zell, Dir.