1300 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Passauer Industrie-Akt.-Ges. in Passau. Gegründet: 3./10. 1918; eingetr. am 16./10. 1918. Gründer: Passauer Holzhandlung Hugo Forchheimer, Gebr. Martin, Bank-Dir. Franz Müller, Passau; Bayerische Vereinsba München; Stadtgemeinde Passau, Bischöfliches Klerikalseminar St. Stephan, Passau. Zweck: Förderung von Handel, Industrie und Schiffahrt der Stadt Passau. Die Ges kann alle Geschäfte betätigen und alle Massnahmen treffen, welche diesem Zwecke dienen Sie kann insbesondere Darlehen aufnehmen und gewähren, Grundstücke erwerben ver.- werten, ausnützen, Strassen und Plätze, Hoch- und Tiefbauten herstellen, Anlagen, An- stalten und Unternehmungen aller Art errichten und betreiben und sich an Unter. nehmungen in jeder Form beteiligen. Die Ges. erwarb bei ihrer Gründung das Lindauer Gut; später erweiterte die Ges. durch Zukauf u. Tausch den Grundbesitz auf 185 Tgw. derselbe ist verpachtet. Zur Versorgung der Stadt u. Umgebung mit Licht u. Kraft wurde die dur chschnittlich 550 PS liefernde Wasserkraftanlage zu Hals erbaut, die Mitte 1920 in Betrieb genommen wurde. Die Gesamtkosten des Wasserbaues u. die elektr. Anlagen erforderten ca. M. 7 000 000, die durch Anleihen aufgebracht wurden. Kapital: Urspr. M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000. Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 22./1. 109921 bezw. 31./3. 1921 M. 2 700 000 in 2700 Aktien à M. 1000, darunter M. 450 000 Vorz.-Aktien in 400 Stücken à M. 1000; Ausgabekurs der St.-Aktien 115 %, der Vorz.-Aktien 100 %; Vorz.-Div. %% Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie-I1 St., 1 Vorz.-Aktie = 20 St. Bilanz am 30. Sept. 1920: Aktiva: Immobil. 4712 186, Mobil. 5375, Debit. 326 330, Kassa 3700, – Passiva: A.-K. 300 000, Kredit. 4 712 480, Rückl. 17 000, Gewinn 18 118. Sa. M. 5 047596 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 16 217, allg. Unk., Zs. u. Abschreib. 23 913, Rücklagen 17 000, Gewinn 18 118. – Kredit: Erlös aus Holz, Miete u. Pacht 56 160, Erlös aus Stromverkauf 19 082. Sa. M. 75 248. Dividenden 1918/19–1919/20: 0, 4 %. Direktion: Hans Dorn, Heinrich Martin jun., Passau. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Karl Sittler, Bürgermeister der Stadt Passau, Grosskaufmam Arthur Forchheimer, Frankf. a. M.; Brauerei-Dir. Franz Gerhardinger, Hacklberg; Bank Dir. Franz Müller, Brauerei-Dir. Karl Angermann, Justizrat Josef Senninger, Passau. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Bayer. Vereinsbank. Sächsische Elektrizitätswerk- und Strassenbahn-Akt.-Ges in Plauen i. V. (Firma bis 22./4. 1921 Sächsische Strassenbahnges. in Plauen i. V.). Gegründet: 26./6. 1895; eingetr. 30./9. 1895. Konz. v. 20./5. 1893 auf 50 Jahre; Betriebe eröffn. 17./11. 1894. Die Ges. erwarb das gesamte Strassenbahnunternehmen für den Preis won M. 661 870. Gründ. s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Errichtung u. Betrieb von elektrischen Zentralen, von Verkehrsunternehmungen jeder Art, Lieferung von Elektrizität für Licht u. Kraft u. zugehörigem Material, vu Apparaten u. Beleuchtungskörpern, Ausführung von Installationen u. Anlagen jeder An zur Ausnützung elektr. Kraft sowie die Beteilig. an oder die Finanzierung von Unter nehmungen in jeder Form, die gleichartige oder verwandte Zwecke verfolgen oder deren Betrieb mit solchen Unternehmungen im Zusammenhang steht. Linien in Plauen: 1. Hasel brunn-Neundorf 4,6 km, 2. Oberer Bahnhof-Unterer Bahnhof 3,3 km, 3. Preiselpöhl-Dittrichplat 2 km, letztere Linie ist über den Friedhof hinaus nach Preiselpöhl um 0,9 km im Jahre 1906 verlängert worden, Tivoli-Reinsdorf, so dass die Betriebslänge ca. 11 km beträgt. Die eigene Kraftstation wurde ausser Betrieb gesetzt, da die Ges. von Ende 1904 ab den Strom aus dem städtischen Elektrizitätswerke bezieht. und zwar zum Preise von 6½ Pf. pro Kile. wattstunde bis zu einer Million Bedarf, während der Preis über eine Million Kilowattstunden hinaus 6 Pf. beträgt. Beförderte Personen 1909–1920: 4 723 680, 5 792 163, 7 010 710 8 166 228, 8 007 670, 6 478 310, 4 844 027, 5 512 896, 7 934 262, 9 670 671, 9 131 799, 7 266 133. Fahrgeldeinnahme: M. 482 921, 602 810, 732 110, 851 045, 822 824, 624 118, 442 680, 532 219 806 242, 1 153 475, 1 530 717, 2 890 590. 41 Motorwagen. Die Stadtgemeinde Plauen erhält für die Erteilung der Genehmigung vom 1./1. 1904 bis 31./12. 1924 pro Geschäftsj. einen Betrag von M. 3000, der zahlbar ist in den ersten 3 Monaten des nächstfolgenden Geschäftsjahres. Vom Januar 1915 ab erhält die Stadtgemeinde Plauen von dem Reingewinn des gesamten Strassenbahnbetriebs, nachdem die Aktionäre eine 4 % Div abgabefrei erhalten haben, von dem nach Abzug der gesetzl. u. statut. Rückl. u. Tant. noch verbleibenden Überschuss die Hälfte. Nach Ablauf der Konz. (17./11. 1944) fällt die Gesamt- anlage unentgeltlich an die Stadtgemeinde. Vom 20. Betriebsjahre ab in Zeiträumen von 5 zu 5 Jahren kann die Stadtgemeinde die Bahnanlage erwerben, also zuerst 1914. Der 0 preis ist nach Wahl der Stadt entweder ein Vielfaches des Reingewinns oder der Taxwer mit prozentualem Zu- u. Abschlag. Im Jahre 1913 erfuhren die mit der Stadtgemeinde Plauen bestehenden Konzessions verträge eine Abänder., gemäss deren die Stadtgemeinde auf das ihr mit Ablauf der Jahre 1914 u. 1919 zustehende Übernahmerecht verzichtet, so dass die Übernahme durch die