Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1307 Gewinn-Verteilung: Hinsichtlich der Dividende ist bestimmt, dass bei entsprechendem Reingewinn 5 % auf alle Fälle ausgeschüttet werden müssen. Bilanz am 30. Sept. 1920: Aktiva: Fabrikanlage (Grundstücke, Gebäude u. Einricht.) 7970 997, Waren (Rohstoffe, Halb- u. Fertigfabrikate) 69 065 616, Kasse u. Postscheckguth. 866 188, Wertp. 3 071 592, Ausstände 76 845 937, Beteilig. 3 367 600. – Passiva: A.-K. 20 000 000, R.-F. 1 200 000, Sonderrückl. I (f. Betriebserweit. u. Neubauten) 1 800 000, do. II (Is.-Sicherheit für die Lehrlingsabteil.) 1 000 000, do. III (für Angestellten- u. Arb.-Wohlf., für Angestelltenversich. sowie für die Kinder Gefallener) 1 800 000, Teilschuldverschreib. 12 000 000, Darlehnsschulden 52 858 607, Lieferer-, Steuer-, Bank- u. andere Schulden 63 596 580, Reingewinn 6 932 742. Sa. M. 161 187 930. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Skonti 2 655 642, Kriegsunterstütz. an die Familien von Firmenangehörigen 23 836, Verluste an Ausständen, am Feuerbacher Speise- hallenbetrieb, an der Limonadeherstell., der Lebensmittelvermittlung, der Schuhmacher- werkstätte u. a. 887 608, Gehälter, Steuern u. sonst. Unk., abzügl. der bereits auf den Fabrikationskonten verrechneten Ausgaben 36 603 893, Reingewinn 6 932 742. – Kredit: Vortrag 93 437, Überschuss der Fabrikat.- u. Verkaufs-Konten 46 625 826, Wertp.-Zs., Kurs- gewinne u. dergleichen 384 459. Sa. M. 47 103 723. Dividenden: 1916/17–1917/18: 10, 8 %. Die Div. für 1918/19 10 % = M. 1 200 000 wurde nicht verteilt, sondern den Aktionären gutgeschrieben; der Betrag wurde auf die Kap.-Erhöh. verrechnet (s. oben bei Kap.). 1919/20: 10 %. Direktion: Ing. Gottlob Honold, Kaufm. Hugo Borst, Ing. Otte Heins, Kaufm. Ernst Ulmer, Ing. Max Rall; Stellv. Kaufm. Guido Gutmann, Ing. Richard Hochstetter, Kaufm. Hermann Fellmeth. Prokuristen: E. Kirchdörfer, F. Kratz, H. Hüber, A. Kazenmaier, R. Klein, E. Hoch, Dr. jur. A. Baeuchle. Aufsichtsrat: Vors. Dr.-Ing. Robert Bosch, Stellv. Rechtsanwalt Dr. Paul Scheuing, Hans Walz, Fabrikant Jul. Faber, Stuttgart. Neckar-Akt.-Ges. in Stuttgart. Gegründet: 1./6. 1921 unter Mitwirkung des Reichs sowie der Länder Württemberg, Baden u. Hessen. Zweck: Ausbau des Neckars von Mannheim bis Plochingen (oberh. Stuttgart) als Teil der Neckar-Donau-Grossschiffahrtsstrasse, sowie Bau- u. Betrieb von Wasserkraftwerken an der Neckarwasserstrasse. Durch das von der Neckar-Akt.-Ges. übern. Werk wird ein von Mannheim b. Plochingen (23 km oberh. Stuttgart) führend. Grossschiffahrtsweg von 200 km Länge ge- schaffen, durch den die württemberg Fertigindustrie ihren Bedarf an Rohstoffen von dem Erzeugungsort ohne Umladung ins Herz d. Landes leiten u. ihre Fertigfabrik. wiederum ohne Umladung bis zu d. Seehäfen wird beförd. können. Das Unternehmen wird die Grundlage schaffen für eine Verbind. vom Rhein, Neckar u. Donau u. damit eine unmittelb. Verbind. von Westeuropa mit den Donauländern auf dem Wasserweg herstellen. Durch den Ausbau der bei der Ausführ. der Wasserstrasse sich ergebenden Wasserkräfte werden sich nach den Gutachten der Sachverständ. etwa 100 000 Ps gewinnen lassen, aus denen sich an elektr. Energie jährl. 300–400 Mill. Kilowattstunden ergeben. Das Bauprogramm sieht die Erstellung von 76 Wasserkraftwerken vor. Zunächst sollen diejenig. Werke ausgeführt werden, bei denen sich beim geringsten Aufwand der höchste Gewinn an Kraft erzielen lässt u. durch deren Lage eine hochwertige Verwend. des Stroms und, auch bei den heutigen Baukosten, die Rentabilität gesichert ist. Es sind dies drei Werke auf der obersten Strecke bis Ludwigsburg, zwei Werke zwischen Ludwigsburg u. der württemberg.-bad. Landesgrenze u. zwei Werke auf bad. Gebiet zwischen Mannheim u. Heidelberg. Um die ration. Verwertung der von der Neckar-Akt.-Ges. erzeugten Strommenge herbeizuführen, sollen die Wasserkraftwerke d. Ges. unter sich verbund. u. ausserd. das Leitungsnetz der Ges. an das bad. Murgwerk u. die Pfalzwerke angeschloss. werden. Hierdurch wird eine grosszüg. Ausnützung der Hauptwasserkräfte Süd westdeutsch- lands erreicht. Das Reich wird die einzeln. Kanalstrecken nach Fertigstellung übernehmen u. sodann die Kosten für den Betrieb u. die Unterhalt. der Schiffahrtsanlagen tragen. Dagegen erhält die Neckar-Akt.-Ges. vom Reich u. den Uferstaaten für 100 Jahre das Recht zur Aus- nutzung der von ihr ausgebaut. Wasserkräfte. Nach Ablauf dieser Zeit gehen die Wasser- kraftwerke unentgeltlich auf das Reich über. Das Bauprogramm sieht die Herstellung der gesamten Anlage, u. zwar sowohl der Schiffahrtsstrasse als der Kraftwerke, innerhalb eines Zeitraumes von etwa zwölf Jahren vor. Der Gesamtaufwand auf der Grundlage der heutig. Preise errechnet sich auf rund M. 2 000 000 000. Durch das bisher gezeichn. A.-K. u. die unten erwähnte Anleihe soll der Geldbedarf für etwa 5 Jahre gedeckt werden. Das Reich u. das Land Württemberg haben sich verpflichtet, die in den ersten 10 Jahren nach der Einzahl. auf ihren Aktienbesitz entfallend. Bau-Zs. u. Div. der Ges. wieder zur Verfügung zu stellen, die sie einer besond. Rücklage überweisen wird. Für später ist eine Erhöhung des A.-K. vorgesehen. Das Reich, Württemberg, Baden u. Hessen haben sich bereits ver- pflichtet, den von ihnen übern. Anteil am Grundkapital der Ges. zu verdoppeln. In der Neckar Akt.-Ges. ist das für die Gewinnung wie für die Verteil. elektr. Kraft über ein weites gewerbereiches Gebiet Südwestdeutschlands bedeutsamste Unterneh. geschaffen, doppelt be- deutsam in einer Zeit, in der die Schwierigkeiten der Kohlenvers. ernste wirtschaftliche u.