1344 Zement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. u. zum Bahnhof u. Wasserweg, wo Verlade- u. Entladeeinricht., Silo, Vorrats- u. Aufbe. wahrungsräume sich befinden. Diese 3 Fabriken haben eine Leistungsfähigkeit von zus, 2 000 000 Fass Cement. Das Kalkwerk verfügt über eine Lokomobile von 80 P8, eine ausge. dehnte Mühleneinricht. u. über 8 kontinuierlighe Schachtöfen. J ahresproduktion 350 000 hl Kalk. Die Rüdersdorfer Werke sind mit der Überlandzentrale des Märkischen Elektricitäts. werks verbunden u. beziehen von dort elektrische Energie zu mässigen Preisen. Ferner ist eine Licht- u. Kraftzentrale für die ganze Anlage Rüdersdorf, sowie für die Gemeinde Tasdorf, welche mit der Ges. langjährige Verträge über die Abnahme elektr. Energie abgeschlossen hat, vorhanden. Insges. ca. 600 Arb. – Der Grundbesitz der Ges. in Zossen ist ca. 600 Morgen gross. Die Cementfabrik in Zossen besitzt 4 Dietz'sche Doppel. etagen-Cementbrennöfen, sowie 4 Schneider-Cementbrennöfen, Klinkerschuppen, ein Cement. Silo an einem Stichkanal des Nottekanals, ferner eine Böttcherei mit Fastageschuppen, Lager- schuppen ete. Produktionsfähigkeit der Zossener Fabrik 200 000 Fass. Der Betrieb in Zossen ist eingestellt (s. unten). Das Zossener Kalkwerk produziert ca. 30 000–40 000 hl hydraul. Kalk per Jahr. Ca. 200 Arb. Zur Vermittelung des Cementtransportes nach Berlin, sowie des Transportes von Rohmaterialien, Kohlen etc. nach den Fabriken besitzt die Ges. einen Kahnpark von 10 teils gedeckten, teils offenen Fahrzeugen sowie einen eigenen Schlepp. dampfer von ca. 90 PS. Das Rohmaterial für die Cementfabrikation wird zum Feil (Kalkstein) aus den Brüchen der Berg-Inspektion in Rüdersdorf bezogen. Die Lieferung der Steine ist durch Verträge gesichert (s. unten). Die Rüdersdorfer Werke haben sich den Bezug von Ton am Platze selbst für eine Reihe von Jahren kontraktlich gesichert. In 1913 Ankauf des Grundstücks Berlin, Mühlenstr. 66/67, welches an den Norddeutschen Zement- Verband vermietet ist. Zementversand 1907–1909: ca. 1 000 000 Fass Portland-Zement pro Jahr; 1910 ca. 25 % höher als im Vorj.: 1911 fast 1500 000 Fass. Im J. 1911 sind die verlust- bringenden Preise der Vorjahre noch weiter erheblich gesunken, so dass nach M. 734 236 Abschreib. ein Verlust von M. 581 374 ergab, welcher aus R.-F. Deckung fand. Der Absatz litt 1912 unter der reduzierten Bautätigkeit. Der Betrieb in Zossen wurde deshalb ein- gestellt u. in Rüdersdorf reduziert. 1913 hielt der Tiefstand im Berliner Baugewerbe an, sodass die Ges. Absatz im Export suchte. Durch den Krieg erlitten 1914–1917 Produktion u. Absatz empfindliche Störungen. Die Rüdersdorfer Fabriken haben infolgedessen 1915 kaum ein Viertel und 1916 kaum 50 % der normalen Produktionsfähigkeit absetzen können. Rein- gewinn für 1915 nur M. 166 732, hierzu M. 525 594 Gewinnvortrag aus 1914, zus. M. 692 326, welcher Betrag vorgetragen wurde; erhöht durch den Gewinn des Jahres 1916 auf M. 808 819, der vorgetragen wurde, hierzu M. 616 136 Reingewinn aus 1917, zus. M. 1 424 955, wovon 10 % Div. zur Verteil. kamen. Die Zugänge auf Anlage-Konti erforderten 1916 M. 807 732, die Reparat. M. 253 882; Zugänge 1918 M. 82 072, 1919 M. 63 955, 1920 M. 112 467. In den letzten beiden Jahren empfindl. Mangel an Arbeitskräften u. Kohlen; 1919 günstige Verwertung alter Bestände u. Veräusserung von Teilen des Zossener Besitzes. Seit 1./1. 1917 ist die Ges. Adler Mitglied des Norddeutschen Zement-Verbandes G. m. b. H., der mit dem Verkauf sämtl. Portland-Zements, der in Deutschland hergestellt wird, betraut ist. Die Kalksteinlieferungsverträge mit der Kgl. Berginspektion in Rüdersdorf, von denen der älteste am 1./1. 1912 abgelaufen war, sind im J. 1912 unter Mithilfe der Kommissare des Ministers für Handel u. Gewerbe erneuert worden. Der neue Vertrag trat zum Teil erst am 1./1. 1914 in Kraft. Kapital: M. 11 000 000 in 10 000 St.-Aktien (konvert. Aktien Nr. 1–698, neue Aktien Nr. 699–10 000) u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000, erhöht 1885 u. 1888 um je M. 450 000, 1889 um M. 650 000. Im J. 1893 wurde das A.-K. von M. 2 300 000 durch Zus. legung und Rückkauf von Aktien herabgesetzt. Das hiernach auf M. 698 000 reduzierte A.-K. wurde sodann durch die G.-V. „. 15./11. 1897 wieder um M. 302 000, div.-ber. ab 1./1. 1898, erhöht, begeben zu 121 %. Die G.-V. v. 28./3. 1899 beschloss zwecks Vergrösser. der Zossener Anlagen weitere Erhöh. um M. 1 000 000, über- nommen von einem Konsort. zu 150 %, angeboten den Aktionären zu 156 %. Noch- mals erhöht lt. G.-V. v. 22./3. 1900 zwecks Abstossung von durch den Ankauf der Rüdes- dorfer Anlagen der Firma Guthmann & Jeserich entstandenen Bankier- u. Hypotheken- schulden um M. 2 000 000, übernommen von der Breslauer Disconto-Bank zu 230 %, angeboten den Aktionären zum gleichen Kurse. Sämtliche mit der Neuausgabe verknüpfte Kosten trug die Bank, sie erhielt dagegen von der Ges. eine Vergütung von 5 % des Nominalbetrages. Die G.-V. v. 8./5. 1909 beschloss dann Erhöh. um M. 1 500 000 (auf M. 5 500 000) zur Vermind. der durch Kaut.-Hypoth. gedeckten Kredite etc., aufgenommen zu den in den letzten Jahren ausgeführten Neu- und Erweiterungsbauten. Diese Aktien wurden von einem Konsort. (Deutsche Bank, Nationalbank f. Deutschl.) zu 115 % übernommen, angeboten den alten Aktionären zu 120 %. Agio mit M. 170 000 in R.-F. Tt. G.-V. v. 25./3. 1920 weiter um M. 2 000 000 (auf M. 7 500 000) mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920 erhöht, von einem Bankenkonsort. zu 118 % übernommen u. den Aktionären zu 125 % i. Verh. 3:1 angeboten. Weiter erhöht It. G.-V. v. 31./3. 1921 um M. 3 500 000 (also auf M. 11 000 000) in 2500 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Die St.-Aktien wurden von einem Konsort. zu 112 % übernommen u. den bisher. Aktionären zu 120 % im Verhält. 3:1 angeboten. Die Vorz.-Aktien sind nur bis 6 % div.-ber. (mit Nachzahl.-Pflicht) u. haben 6faches Stimmrecht. Hypothek.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1904, rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000, auf Namen oder Ordre der Dresdner Bank in Berlin als Pfand-