1354 Zement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Dividenden 1902–1920: 0, 0, 0, 2½, 8, 12, 12, 12, 5, 10, 8, 8, 0, 0, 0, 0, 0, 8, 15 %. C.y. 4 J. (K.) Direktion: Ernst Staudacher. Prokurist: Ludw. Nez. Aufsichtsrat: (5–10) Vors. Dir. W. Merz, Mannheim; Stellv. Dr. Jos. Helm, Geh. Bat Fr. Schott, Dir. Chr. Riehm, Dir. C. Leonhard, Dir. Fritz Brans, Heidelberg. Sächsisch-Böhmische Portland-Cement-Fabrik, A.-6. Sitz in Dresden-A., Schlossstr. 24. Fabrik in Tschischkowitz b. Lobositz, Böhm. Gegründet: 4./3. bezw. 20./4. 1898, eingetr. 20./4. 1898. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Zementfabriken, sowie von Anlagen aller Art, welcehe zur Gewinnung u. Verwert. von Kalkstein u. Thon, zur Herstellung von Cement, Kalk u. Nebenfabrikaten dienen. Die seit Herbst 1899 in Betrieb befindlichen Fabrikanlagen der Ges, befinden sich in Tschischkowitz bei Lobositz in Böhmen u. sind als Zweigniederlass. hande. ger. eingetragen. Der kaufmännische Betrieb findet von Dresden aus statt. Der Grundbesitz umfasst ca. 551 800 qm. Die jährl. Erzeugungsfähigkeit des Werkes stellt sich auf 12 000 Waggons = 720 000 Fass Portlandzement, 2000 Waggons Silikalit, 1800 Waggons gebrannten Kalk u. 1 000 000 Stück Hintermauerungssteine. Die Anlage ist ausgerüstet mit 10 Dampf. kesseln von insgesamt 1365 qm Heizfläche, 2 Dampfmasch. von zus. 950 PS., 2 Drehstrom. Turbo-Dynamos mit zus. 2950 PS., von welchen Aggregaten 4 Kessel mit zus. 520 am Heiz. fläche u. die eine Turbo-Dynamo von 1150 PS. als Res. dienen. An Brennapparaten sind 10 neuerdings mit Papouschek-Feuerungen versehene Dietzschöfen mit je 2 Schächten u. einer Produktionsfähigkeit von 340 000 Fass sowie 2 moderne Rotierer mit einer Produktionsfähig- keit von 500 000 Fass vorhanden. Ferner besitzt das Werk 2 Ringöfen, welche zum Brennen des Kalkes u. der Ziegel dienen. Der Versand der Erzeugnisse wird ab Station Lobositz der tschechoslowakischen Staatsbahn bewirkt, mit der die Fabrik durch ein Schleppgleis verbunden ist. Absatz finden die Produkte hauptsächlich in Sachsen u. Böhmen. Zurzeit 43 Beamte u. ca. 700 Arb. Absatz an Zement 1910–1912: 506 904, 585 103, 556 480 Fass; später nicht ver- öffentlicht. Die Ges. erwarb 1913 ein 360 preussische Morgen umfassendes Landgut in der Ge. markung Grosshartmannsdorf bei Bunzlau. Weitere gekaufte ca. 300 preussische Morgen kamen im Geschäftsj. 1914 mit M. 191 991 zur Verrechnung. Die Ges. beabsichtigt auf dem neuen Besitz ein mit den modernsten Einricht. ausgestattetes Zementwerk zu bauen, welches dazu bestimmt ist, den Bedarf ihrer deutschen Kundschaft zu decken u. sich von Zollverhält. nissen unabhängig zu machen. 1914–1916 infolge des Krieges Absatzstockung u. einge- schränkter Betrieb. 1917 litt unter hohen Gestehungskosten; es ergab sich nach M. 228 099 ein Fehlbetrag von M. 143 535, gedeckt aus Spez.-R.-F. 1918 Verkauf eines Teiles der Be. stände mit Nutzen. 1919 u. 1920 konnte infolge Kohlenmangel nur ein Teilbetrieb stattfinden. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 750 000, erhöht 1900 um M. 875 000 in 875 Aktien zu 100 % plus 1 % Stempel. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 17,/. 1912 um M. 875 000 (auf M. 3 500 000) in 875 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, übernommen von der Dresdner Bank zu 125 %, angeb. den alten Aktionären 3: 1 zu 130 %, eingez. beim Bezuge 25 % u. das Agio, restl. 75 % am 1./4. 1913; Agio mit M. 182 355 in R.-F. Hypotheken: M. 50 519 auf Besitz Grosshartmannsdorf Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), dann bis 4 % Div., vom Übrigen vertrags- mässige Tant. an Vorst. u. Beamte, 12 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstücke 704 000, Gebäude 1 332 862, Masch, Ofen u. Werkzeuge 440 750, Depot-Kto 100 557, Beteilig. 7349, Kaut. 4361, Effekten 105 95l, Debit. 1 600 102, Postsparkassen und Bankguth. 1 699 244, Kassa 131 571, Warenbestände und Reserveteile 2 588 399. – Passiva: A.-K. 3.500 000, Kredit. 2 564 344, R.-F. 450 000, Spez. R.-F. 300 000 (Rückl. 18 535), Talonsteuer-Res. 28 000, Hypoth. 50 519, rückst. Div. 16 480, Arb.-Unterst.-F. 200 557 (Rückl. 100 000), Div. 420 000, Vortrag 185 248. Sa. M. 8 715 149. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 1739, Steuern und Feuerversich. 604 555, Unk. 716 515, Rückl. u. Werkerhalt.-Kto 1 000 000, Abschreib. 616 783, Reingewinn 723 784. — Kredit: Vortrag 7877, Fabrikat. 3 632 973, Pacht 22 527. Sa. M. 3 663 378. Kurs Ende 1904–1919: 165, 185, 200, 174, 188, 169, 163, 160.25, 163.90, 146.90, 121 25% 110, 131, 101*, 182, 316 %. Erster Kurs 23./12. 1904: 145.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1902–1920: 2, 6, 10, 10, 12, 12, 12, 8, 3, 5, 12, 8, 4, 2, 0, 0, 4, 8, 12 %. C.-V.: 3 J. (K) Direktion: Georg Hänsel, Dresden; Dr. Paul Hänsel, Tschischkowitz. Stellv. Dir. u. Prokurist: C. A. Göhler. Aufsichtsrat: (5–12) Vors. Bank-Dir. Max Reimer, Stellv. Geh Justizrat Dr. Felix Bondi, Carl Dittrich, Bank-Dir. Dr. Victor von Klemperer, Rittergutsbes. Maximilian von Beyef, Dresden; Dr. Herm. Stärker, Chemnitz; Dr. Freih. Otto von Rechenberg, Niederlössnitz: Komm.-Rat Ernst Schlosser, Meissen; Fabrikbes. Friedr. Neuburg, Leitmeritz; Karl Glaessuer, Lobositz; Reg.-Baumeister Paul Brockardt, Coburg; Advokat Dr. Berthold Knöpflmacher, Leitmeritz. 93 Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Dresden, Leipzig, Chemnitz, Meissen: Dresdner Bank.