1398 Zement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Wilh. Bellwinkel. Dortmund; Dir. Walter Plehn, Essen; Otto Burghardt, Dortmund; Werksbesitzer Victor Carstanjen, Duisburg; Rechtsanwalt Dr. Adolt ten Hompel. Münster; Bank-Dir. Wilh. Jötten, Essen; Rittergutsbes. Aug. von Recklinghaugen Zahlstelle: Münster: Hauptkasse d. Wicking'schen Portland-Cement- u. Wasserkalkwerbe. Wickingsche Portland-Cement- u. Wasserkalkwerke in Münster i. W. (bis 1./7. 1918 Sitz in Recklinghausen). Gegründet: 22./5. 1890. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Cementfabriken u. Kalkwerken oder damit verwandten Unternehm., Handel mit erkauften Erzeugnissen der Cement- u. Kalkfabrikation u. allen damit in Verbindung stehenden Fabrikaten, auch ist eine mechan. Fassfabrik in Betrieb. Seit 1./1. 1914 ist die Ges. dem Rheinisch-Westfälischen Cement- Verbande beigetreten. Von der Beteiligung am Rhein.-Westfäl. Cement-Verband wurden 1918 nur 6,63 %, 1917 nur 14.28 %, 1916 nur 16.23 %, 1915 nur 12.66 %, 1914 26.73 %, dagegen 1913 rund 55 % abgesetzt. Der im J. 1914 verbliebene Reingewinn von M. 100 972 kam nicht zur Ausschüttung, sondern wurde vorgetragen; derselbe wurde 1915 aufgezehrt, ausserdem resultierte noch ein Fehlbetrag von M. 90 809; dieser wurde 1916 gedeckt u. ausserdem M. 17 453 Gewinn vorgetragen. 1917 Erhöh. des Reingewinnes auf M. 1 392 945, 1918 M. 1 063 402. 1919:auf M. 2 144 824, 1920 auf M. 4 526 022. Besitz: Die Ges. übernahm bei Gründung die Wasserkalkbrüche u. Brennereien der Firma Westfäl. Kalk-Industrie A. Wicking & Co. in Beckum u. Lengerich i. W. Die Unternehm. der Ges. erstrecken sich auf die Herstell. von Zement- u. Kalkprodukten. Nach ihrer örtlichen Lage gruppieren sie sich in a) Gruppe der in Lengerich i. Westf. u. am Teutoburger Wald gelegenen Werke; b) Gruppe der in Beckum gelegenen Werke. Zur Lengericher Gruppe gehören 6 Werke, davon 3 in Lengerich (Werke I, II u. III) u. je eins in Höste, Dissen (beide vorm. Lengericher Portland-Cement- u. Kalkwerke A.-G.) u. Hankenberge. Die drei letzteren Werke sind reine Kalkwerke, die Werke in Lengerich sind Kalk- u. Zementwerke. Auf der Werkgruppe Lengerich besitzt die Ges. insgesamt 4 Zementfabriken, von denen 2 mit je 2 Drehöfen, die beiden älteren Fabriken mit Schachtöfen ausgestattet sind, sowie insgesamt 22 Kalkringöfen mit den dazu gehörigen Kalkmahl- und sonstigen Anlagen. Zur Beckumer Gruppe gehören drei Werke: das Werk Friedrichshorst, Werk Roland u. Werk Klasberg. Auf jedem der Werke befindet sich eine Zementfabrik. Die des Werkes Friedrichshorst besteht aus einer modernen Anlage mit zwei Drehöfen u. einer älteren Anlage mit 13 Schachtöfen; die moderne Fabrik des Werkes Roland ist mit zwei Drehöfen ausgestattet. Ausserdem gehören zu dem Werk Friedrichshorst zwei Kalkringöfen. Die Werke der Ges. sind sämtlich mit Eisenbahnanschluss versehen. Die Beckumer Gruppe erzeugt ihre Betriebskraft in eigenen Anlagen. Die Lengericher Gruppe erzeugt sie mit Ausnahme der Werke I u. III, die ihre Betriebskraft von den Niedersächsischen Kraftwerken, Osnabrück, in Form von Starkstrom beziehen, ebenfalls selbst. Der Gesamt. grundbesitz der Ges. beträgt 542 ha 74 a 83 qm. Er gewährleistet ihr den Rohmaterill bezug auf viele Jahrzehnte. Für das Werk Höste, das als einziges sein Rohmaterial nicht aus eigenem Grundbesitz bezieht, hat sich die Ges. den Rohmaterialbezug durch eine auf unbegrenzte Zeit dinglich eingetragene Gerechtsame auf ein sehr bedeutendes Kalkstein. gelände gesichert. Das zur Beckumer Gruppe gehörige Werk Klasberg ist eine moderne im Jahre 1915/16 gebaute Zementfabrik. Ihre Kraftanlage umfasst 2 Zweiflammrohrkesset welche zum Betriebe einer Möllerschen Tandem-Verbund-Dampfmaschine von 750 P8 aus. reichen. Ausserdem ist Anschluss an die Überlandzentrale vorhanden. Die Vorzerkleinerung des Materials erfolgt in zwei schweren Steinbrechern, die Trocknung in einer grossen Trockentrommel von 22 m Länge. Zum Vermahlen des Rohmaterials dient eine modeme Luther-Verbund-Mühle, zum Brennen sind 4 automatische Grübler-Drehrostöfen vorhanden. Der Klinker wird ebenfalls mit einer Luther-Verbund-Mühle vermahlen. Eine Reihe grosser Eisenbeton-Silos dienen zum Lagern von Rohmaterial u. Zement. Das Werk besitzt eigenel Anschluss an die Landesbahn. Die Beteilig. im Rheinisch-Westfäl. Zementverband betrist 29.88 %. Die Ges. besitzt das gesamte Ges.-Kap. der Kalkwerke am Teutoburger Walt G. m. b. H. in Münster u. der Teutoburger Gipswerke Strätling & Stolze G. m. b. H. u. 180 durch Interessengemeinschaft mit verschied. Ges. verbunden (siehe unter Kap.). Auf den Werken der Ges. befinden sich insgesamt 7 Verwaltungs- u. ebenso viel Kantiner gebäude, 41 Beamten- u. 152 Arb.-Wohnungen. Die Ges. beschäftigt zur Zeit 1033 Arbeitskräfte Die Neuanlagen erforderten 1912–1920: M. 1 928 297, 1 545 560, rd. 80000, 86 000, 44 550, 63 143. 214 508, 63 941. 2 705 119. Umsatz 1918–1920: 208 668, 280 109, 373 076. Kapital: M. 35 000 000 in 35 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V.v. 25./6. 1895 um M. 300 000, It. G.-V. v. 12./7. 1898 M. 500 000 und lt. G.-V. v. 21./4. 1898 un M. 2 500 000 (auf M. 4 500 000) in 2500 Aktien, übernommen von den bisherigen Aktionären zu 100 % plus 1 % Stempel. Die G.-V. v. 25./5. 1917 genehmigte den Zusammenschluss mit den Portlandzementwerben Roland A.-G. zu Beckum-Kirchspl. u. eine Interessengemeinschaft mit den Ennigerlober Portlandzement- und Kalkwerken Grimberg & Rosenstein A.-G. zu Ennigerloh durch den Erwerb der überwiegenden Mehrheit der Aktien der letzteren Ges. Weitere Verhandlungel führten zu einem Zusammenschluss im Wege der Fusion mit den in Lengerich gelegenel,