Tonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1425 Liquidation befindlighen Moler-Isolier-Werke G. m. b. H., Berlin, übernommen. Sie ist zur Erweiter. des in Uckermünde befindlichen, pachtweise übernommenen Werkes geschritten, u. sind die zu einer rationellen Fabrikation vorgesehenen Ergänzungsbauten u. neuen masch. inrichtungen seit Mitte 1913 beendet. Unterbilanz Ende 1913 M. 138 623, erhöht 1914 auf M. 285 000. Die Hauptgläubiger erliessen M. 160 000 ihrer Forderung, sodass eine Unter- bilanz von M. 125 881 vorgetragen wurde, erhöht 1915 auf M. 156 290, nachdem wieder ein Nachlass von M. 180 000 seitens der Hauptgläubiger erfolgt war. 1916 Rückgang der Unter- pilanz auf M. 153 544, nach dem wieder ein Nachlass von M. 10 000 auf Kredit. erfolgte, 1917 u. 1918 weitere Nachlässe von-je M. 40 000 u. 1919 einen solchen von M. 30 000 gewährt. Unterbilanz noch M. 155 488. Kapital: M. 160 000 in 160 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 27./6. 1913 sollte über die Erhöhung des A.-K. beschliessen. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Kassa 519, Bankguth. 9002, Debit. 5660, Kaut. 1250, Waren 1, Büroutensil. 1, Masch. 900, Dubiose 1, Verlust 155 488. – Passiva: A.-K. 160 000, Rückst.-Kto 2289, Kredit. 10 524. Sa. M. 172 813. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reisekto 5160, Agio 20, Handl.-Unk. 21 317, Gehälter 14399. – Kredit: Büroutensil. 301, Zs. 71, Werkkto Ueckermünde 14 242, Warenkto 17 817, Verlust 8466. Sa. M. 40 898. Dividenden 1912–1920: 0 %. Direktion: Dir. Olaf Hansen, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Otto Henn, B. Wilmersdorf; Stellv. Ing. Holger Boserup; Inspektor Fritz Dittmer, Kopenhagen.. Deutsche Ton- und Steinzeug-Werke Akt.-Ges. in Berlin-Charlottenburg, Berlinerstrasse 23, mit Fabriken in Münsterberg in Schles., Krauschwitz, Muskau-Lugknitz, Bettenhausen-Cassel, Freienwalde a. O. Gegründet: 15./9. 1874; eingetr. 23./9. 1874. Die Firma lautete bis 45./7. 1904 Deutsche Thonröhren- und Chamotte-Fabrik; Sitz bis 30./3. 1905 in Berlin-Münsterberg. Zweck: Fabrikation von u. Handel mit Porzellan- u. Tonwaren. Übernahme u. Fortbetrieb der C. A. Brandt'schen Thonröhren- u. Chamottefabrik. Der Kauf erfolgte für M. 975 000. Im Betrieb 47 Öfen; die Rohleistenfabrik wurde 1907/08 liquidiert, da nicht gewinnbringend. Das Areal der früheren Deutschen Thonröhren- u. Chamotte- Fabrik hat einen Flächeninhalt von ca. 45 ha. Die Fabrik-Anlagen liegen in Münsterberg u. Reindörfel, die Tongruben in Leipe b. Münsterberg u. Beckern, Kreis Striegau. Die Fabrikgebäude sind sämtl. massiv, überwiegend vierstöckig. Das Anschlussgleis, Bahn von Werk Münsterberg nach der Station Münsterberg u. Schienennetz auf dem Fabrikgrundstücke hat eine Länge von ca. 4 km. Nach den Tongruben Leipe führt eine schmalspurige Bahn von ca. 2 km Länge. Das Grundstück in Lichtenberg bei Berlin (53 a 46 am) dient als Lagerplatz. Die G.-V. v. 14./5. 1904 beschloss Vereinigung der Gesellschaft mit der A.-G. Vereinigte Thonwarenwerke in Charlottenburg, deren A.-K. M. 1 250 000 betrug u. wofür ebensoviel neue Aktien der aufnehmenden Ges. gegeben wurden. Grundstücke u. Gebäude des Werkes Charlottenburg der Ver. Thonwarenwerke waren Eigentum des früheren Inhabers der Firma Ernst March Söhne und der Ges. nur pachtweise überlassen. Die am 1./4. 1903 er- folgte auf 1./10. 1904 gekündigte Pachtvereinbarung war Veranlass. für auf den 3 Provinzwerken der Vereinigt. Thonwarenwerke in Krauschwitz, Lugknitz-Muskau u. Bettenhausen (b. Cassel) vorgenommene umfangreiche Neubauten zur Aufnahme u. Fortsetzung der bisher in Charlotten- burg betriebenen Fabrikation; nur die Fertigstellung u. Montage der Spezial-Schleiffabrikate, Pumpen, Exhaustoren etc. erfolgt noch in Charlottenburg, woselbst auch das Hauptkontor der vereinigten Gesellschaften verblieben ist. Neu- u. Umbauten auf allen Werken der Ges. erforderten 1907–1919 M. 126 053, 128 447, 163 092, 139 352, 356 332, 108 635, 143 883, 31 952, 46 642, 1569, 594 366, ?, 120 400. 1905/06 Neubau eines Werkes in Lugknitz-Muskau mit 3 grossen Brennöfen zur Herstellung säurefester Gefässe spez. v. Apparaten für die chem. Industrie. Das Areal der bisher. Ver. Thonwarenwerke hat einen Flächeninhalt von ca. 24 ha. Die mit Bahnanschluss versehenen Gebäulichkeiten in Bettenhausen haben Brenngebäude mit 6 grossen Brennöfen, Fabrikations- u. Maschinengebäude, Dampfkraft u. elektr. Lichtanlage etc. Die Fabrikationsgebäude in Muskau enthalten 3 grosse Brenn- öfen. In Krauschwitz sind 6 grosse Brennöfen. Nettoerlös der verkauften Waren der verein. Werke 1908–1919: M. 3 095 676, 2 749 628, 2 888 140, 3 117 689, 3 382 216, 3 320 201, 2 726 932, 3115 605, 3 540 776, 4 416 280, 4 870 268. Im J. 1910 Erwerb des dritten Teils eines der Masch.-Fabrik O. Stegmeyer, Charlottenburg, Sophie-Charl.-Str. 5, gehör. Grundstückes von 8 a 90 qm. Auf dem Grundstück befindet sich ein Fabrikgebäude mit linkem Seitenflügel u. Cuergebäude, dreistöckig, welches gemeinschaftlich von der Ges. u. der Firma O. Stegmeyer benutzt wird. Unter Beteilig. seitens der Thermal Syndicate Ltd. in Neweastle-on-Tyne hat die Ges. die Deutsch-Englische Quarzschmelze G. m. b. H. in Pankow zur Herstellung von Quarzglas nach den Patenten der engl. Teilhaber gegründet bei M. 60 000 Beteilig. (letzte 1 10, 10 %). Wegen Beteil. im J. 1910 bei Vereinigte Magnesia Co. u. Ernst Hildebrandt G. in Pankow siehe bei Kap. (Div. 1915–1919: 10, 14, 18, 14, 22 %) Die Deutsche Ton- u. Steinzeugwerke-A.-G. hat 1911 zwecks Förderung des Absatzes in Österreich-Ungarn das gesamte A.-K. von K 1 000 000 der Hruschauer Thonwarenfabrik in Hruschau erworben. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. I. 90 ――