Tonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1447

Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Kto der Aktionäre 175 000, Kassa 2408, Effekten 5875,
Bankguth. 162 080, Debit. 14 934, Hypoth. 27 000, Utensil. 1, Immobil. 75 000, Verlust 120 395.
Passiva: A.-K. 500 000, Hypoth. 72 500, Kredit. 10 195. Sa. M. 582 695.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 4728, Reingewinn 9154. – Kredit: Ertrag
Haus Subbelrather Str. 216, do. Landmannstr. 1413, Zs. 5868, Delkr. 6384. Sa. M. 13 883.

Dividenden 1898/99–1920: 12½, 5, 0, 6, 4, 4, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. C.-V.:
4ER
Bphaktieß; Paul Klein. Prokurist: Ed. Kuhnert.

Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Carl Wahlen, Stellv. Clemens Dahmen, Heinr. Braun,
Th. Douqué.

Rheinische Chamotte- u. Dinas-Werke, Köln a. Rh.

Betriebsabteilungen in Bendorf a. Rh., Eschweiler, Ottweiler (Saac), Mehlem
a. Rh., Siershahn (Westerwald), Hettenlei delheim (Pfalz). Bau-Abteilung in Köln.

Gegründet: 10./8. 1895, mit Wirkung ab 1./1.1895. Sitz der Ges. It. G.-V. v. 11./7. 1900 von Esch-
weiler nach Cöln u. dann lt. G.-V. v. 28./6. 1919 nach Mehlem verlegt. Die Ges. entstand durch
Fusion der einzelnen Werke: Ottweiler Chamotte- u. Thonwarenfabriken vorm. Louis Jochum
und Bendorfer A.-G. für feuerfeste Produkte vorm. Th. Neizert & Co. (Preis M. 600 000), der
Grubenbetriebe von Heinr. Ott & Co. in Mehlem (Preis M. 200 000), sowie durch Übernahme
sämtl. Anteile (M. 500 000) der Firmen G. Lütgen-Borgmann, G. m. b. H. in Eschweiler u. der
Westerwälder Chamottewerke, G. m. b. H. in Siershahn (M. 200 000); letztere beiden Ges. sind
1900 formell in Liquid. getreten. Von den Pfälz. Thongruben G. m. b. H. in Eisenberg besitzt
die Ges. seit 1904 sämtl. Stammanteile (M. 36 000). 1907 Erwerb der bis dahin gepachteten
Fabrik feuerfester Produkte Hagendingen (Lothr.). Die Bauabteilung (in Köln) [vVorm. G. Lütgen-
Borgmann] gegründet 1865 befasst sich mit der Herstellung von Fabrikschornsteinen, Kessel-
Einmauerungen, gewerblichen Feuerungsanlagen etc.

Die G.-V. v. 30./6. 1917 beschloss den Ankauf des in den Gemeinden Mehlem, Lannes-
dorf und Godesberg gelegenen, dem Bankhause Deichmann & Co. in Köln gehörigen, für
diese bisher von der Fabrik feuerfester Steine G. m. b. H. in Mehlem betriebenen Anwesens,
bestehend aus 3 ha 23 a 51 qm Grundstücken mit aufstehenden Fabrikgebäuden und
Fabrikeinrichtungen, sowie in 10 ha 44 a 46 qm grossem Grundbesitz u. Hälfteanteil an
einer von der Fabrik zu den Gruben führenden Grubenbahn (deren andere Hälfte bereits
der Akt.-Ges gehört). Der Kaufpreis von M. 700 000 soll in 7 Raten à M. 100 000 gezahlt
werden, und zwar erstmalig am 31./12. 1918, der Restkaufpreis wird mit % über Reichs-
bankdiskont verzinst.

Zweck: Fabrikation von feuerfesten Produkten aller Art, von Tonwaren u. verwandten
Erzeugnissen; Grubenbetrieb, Bau von Kaminen, Feuerungs- u. Ringofenanlagen, sowie Bau-
ausführungen aller Art. Die Ges. besitzt ausgedehnte Belehnungen u. Tongruben auf dem
Westerwald, sowie Quarzitbrüche u. Tongruben in Ottweiler, Eschweiler, Mehlem und im
Siegkreise, Dampfziegeleien in Mehlem u. Ottweiler, Chamottebrennerei in Siershahn. Für
Erwerb von Gruben, Steinbrüchen etc. sowie für Neubauten wurden 1898 u. 1899 nach Abzug
der Abschreib. rund M. 600 000 ausgegeben. Beträchtliche Um- u. Neubauten auf allen
Betrieben erforderten 1910–1915: M. 725 056, 359 324, 341 709, 527 664, 241 216, 76 149.
Infolge des Kriegszustandes Einstell. bezw. Einschränk. der Betriebe. Reingewinn für 1914
nur M. 70 718, 1915 schloss nach M. 187 579 Abschreib. mit einem Fehlbetr. von M. 42 133 ab,
getilgt 1916; ausserdem M. 286 787 Reingewinn erzielt, 1917–1920 M. 1 320 493, 2 068 073,
1982 709, 6 412 607 Reingewinn. Im J. 1919 wurde ein grosser Teil des Fabrikgebäudes
1 Abteil. Siershahn durch eine Feuersbrunst eingeäschert, ebenso im J. 1920 die Abteil.
Werk I; sowohl das Werk Siershahn wie auch Mehlem I ist wieder aufgebaut.

as Werk Hagendingen (Lothr.) wurde an eine französische Firma verkauft u. die Aktien-
Iißpe der Ges. von einer französischen Gruppe, die gleichfalls feuerfeste Produkte
abrziert, übernommen. Umsatz 1919: 85 037 t im Werte von M. 9 043 090, 1920: 103 459 t.

26 Kapital: M. 2 900 000 in 2900 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000, erhöht lt. G.-V. v.
6 135 1897 um M. 600 000 u. lt. G.-V. v. 11./7. 1900 um M. 800 000. Von der Em. von 1900
We en M. 100 000 dem Georg Itschert in Vallendar dafür gegeben, dass er den Rhein.
Bbeffis kse kf 95 Anteile an den Westwälder Chamottewerken G. m. b. H. in Siershahn
35 rliess; dagegen wurde gemäss G.-V. v. 23./5. 1901 von der Ausgabe der restl. M. 700 000
abgesehen u. das A.-K. nur um M. 100 000 auf M. 3 000 000 erhöht; diese M. 100 000 sind
jedoch noch nicht begeben.
3 Mrbofhekar-anlefhe: Die G.-V. v. 23./5. 1901 beschloss Ausgabe einer solchen in Höhe
jährl 11 200 000 in 5 % Oblig., rückzahlbar zu 102 %. Tilg. nach 5 Jahren ab Ausgabe durch
lage fü von 5 %. Die erst 1909 begebene Anleihe diente bis dahin teilweise als Unter-
Gas ankkredit. Noch ungetilgt M. 480 000. Zahlst. Köln: Ges.-Kasse.
Gesehsft Jahr; Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.
„ 5 % z. R.-F. (Höchstbetrag 1905 erreicht), Rest nach statutenm.
Gse 163 erf. der G.-V. Der A.-R. erhält ausser einer festen Vergütung von zus. M. 25 000
/% Tant. nach Massgabe der gesetzl. Bestimmungen.