Tonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1449 „Reussengrube“ Aktiengesellschaft in Kretzschwitz bei Gera-Reuss. Gegründet: 4./9. bzw. 5./5. 1891; eingetr. 15./6. 1891. Firma bis 1921 mit dem Zusatz Erdfarben- u. Verblendsteinfabrik“. Zweck: Gewinnung und Verarbeitung von Farbenerden und Ton, Herstellung von Ver- plendsteinen u. anderen Produkten der Thon-Ind. (Verblender, Formsteine u. Terrakotten); Frwerb u. Betrieb diesem u. ähnl. Zwecken dienender Anlagen u. Bergwerksberechtig., sowie erwerb, Einricht. u. Betrieb an diese Bergwerke u. Anlagen sich anlehnender industr. Anlagen. Die der Ges. gehörige „Reussengrube“ liegt ca. 8 km von Gera-Reuss j. L. entfernt und ist durch Anschlussgleis mit der Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn verbunden. Das Werk befasst sich mit der Herstellung feiner und feinster Tonwaren, hauptsächlich mit der Fabrikation von Verblend-Form-Profilsteinen, Bauterrakotten u. glasiert. Tonwaren; neuerdings werden ausschliesslich Dachsteine fabriziert. Die zur Fabrikation erforderlichen Roh- mäterialien werden in den eigenen, unmittelbar am Werke gelegenen Tongruben gewonnen. Die Gruben liefern hervorragende Tone, welche frei von jeden fremden Beimischungen sind, und sich deshalb zur Herstellung feiner Tonwaren ganz vorzüglich eignen. Der Grund- besitz beträgt 63 preuss. Morgen = 157 500 qm. Infolge des Kriegszustandes seit Aug. 1914 Einstell. des Betriebes, doch wurde derselbe 1916 teilweise wieder aufgenommen; 1914 er- gab eine Unterbilanz von M. 46 739, erhöht 1915 auf M. 131 090, 1916 auf M. 189 585, 1917 auf M. 204 914, aber 1918 auf M. 151 732 vermindert und 1919 ganz getilgt, ausserdem M. 117 211 Reingewinn erzielt. Kapital: M. 1 200 000 in 1000 St.-Aktien u. 200 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 180 000 Ser. I, Erhöh. v. 19./3. 1896 um M. 120 000 Ser. II, v. 25./5. 1899 um M. 60 000 Ser. III, begeben zu 105 %, v. 3./8. 1901 um M. 60 000 Ser. IV. Die G.-V. v. 1./5. 1903 beschloss fernere Erhöhung um M. 150 000 Serie V, begeben zu 105 %. Dann erhöht lt. G.-V. v. 5./6. 1905 um M. 50 000 Serie VI (auf M. 620 000) in 50 Aktien, begeben zu 200 %. Die a. o. G.-V. v. 9./7. 1908 be- schloss nochmalige Erhöhung um M. 155 000 (auf M. 775 000) in 155 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, angeboten den alten Aktionären zu 109.50 % plus 5 % Stückzs. ab 9./7. 1908. Jur Tilg. des Fehlbetrages (ult. 1911 M. 357 638) sowie zu Abschreib. (M. 107 361) beschloss die G.-V. v. 29./4. 1912 Herabsetz. des A.-K. von M. 775 000 um M. 465 000 auf M. 310 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 2. Frist 1./7. 1912. Die G.-V. v. 7./5. 1913 beschloss dann Erhöh. des A.-K. um bis M. 100 000 Vorz.-Aktien, sowie Einräumung des Rechtes auf Bezug von Vorz.-Aktien an die Inhaber der zus. gelegten St.-Aktien auf Grund einer Zuzahl. von 50 % = M. 500 pro Aktie. Die Zuzahl. wurde auf M. 128 000 St.-Aktien geleistet, die auf Vorz.-Aktien abgestempelt wurden. A.-K. somit M. 310 000 in 182 St.- u. 128 Vorz.-Aktien, hierzu M. 35 000 in Vorz.-Aktien, welche lt. G.-V. v. 7./5. 1913 emittiert wurden. Lt. G.-V.-B. v. 20./5. 1914 können die St.-Aktien gegen Zuzahl. von 50 % bis 31./12. 1914 in Vorz.- Aktien umgewandelt werden. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./7. 1913 aus dem Reingewinn vorweg vor den St.-Aktien auf das Geschäftsjahr 6 % Div. mit Nachzahlungs-Anspruch. Die St.-Aktien erhalten eine Div. von 4 % erst, nachdem die Vorz.-Aktien 6 % für das letztvergangene Jahr u. die event. Rückstände vorausgegangener Jahre erhalten haben. Die Nachzahl. erfolgen gegen Einliefer. des Div.-Scheins für das Jahr, aus dessen Erträgnissen die Nachzahl. geleistet werden. An dem Mehrgewinn stehen jeder Vorz.-Aktie u. jeder St.-Aktie gleiche Rechte zu. Bei Auflös. der Ges. erhalten die Vorz.-Aktien den Nennbetrag vor den St.-Aktien. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 11./10. 1920 um M. 300 000 (also auf 645 000) in 300 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übernommen von d. Allge- meinen Deutschen Credit-Anstalt Filiale Gera, hiervon M. 276 000 angeb. den bisher. Aktio- nären 5:4 vom 8./12. bis 21./12. 1920 zu 100 %. Die gleiche G.-V. beschloss die Vorz.- Aktien in St.-Aktren umzuwandeln. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11./5. 1921 um M. 355 000 also auf M. 1 000 000) in 355 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, ausgegeben zu 100 %, hiervon M. 323 000 den bisher. Aktionären (2: 1) vom 10./6. bis 23./6. 1921 gratis angeboten. Der beziehende Aktionär hat jedoch 10 % Kapitalertragssteuer im Betrage von M. 100 für jede neue Aktie, sowie den Schlussnotenstempel zu tragen. Aktionäre, Velehe Gratisaktien nicht beziehen, erhalten auf Wunsch einen Barbetrag von M. 500 abz. der Kapitalertragssteuer von M. 50 auf jede zur Vorlegung kommende alte Stammaktie ausgezahlt. Das Bezugsrecht auf die Barentschädigung ist bei Vermeidung d. Verlustes v. 10./6.–30./9. 1921 auszuüben. Die gleiche G.-V. beschloss die Ausgabe von 200 Vorz.-Aktien à M. 1000. „Anleihen: I. M. 200 000, in 4½ % Schuldverschreib. à M. 500, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 306. u. 31./12, Tilg. durch Verlos. im Sept. auf 31./12. bis spät. 1936, verstärkte Tilg. jederzeit zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle. Noch in Umlauf inkl. Anleihe II ult. 1919: M. 261 000. 3633 von 1904: M. 200 000 in 4½ % Schuldverschreib. à M. 500, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 06. u. 31./12, Tilg. durch Verlos. im Sept. auf 31./12. bis spät. 1944, ab 1908 verstärkte ilg. zulässig. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. zur II. Stelle. Bei beiden Anleihen Verj. der bup. in 4 J. (F.), der Stücke in 13. J. (F.). Beide Anleihen ber 31./12. 1920 gekündigt. Zahlstelle wie bei Div. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: März-Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 3 ewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige ausserord. Abschreib. u. Rückl. 6 % Div. 3 Vorz Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, dann 4 % an St.-Aktien, vom Rest vertragsm. Tant. a Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von M. 2000 an jedes