Tonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1473 Direktion: Ing. J. Assmann. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbesitzer Max Bongardt, Stellv. Fabrikbes. Herm. Cramer, Tabrikbes. Wilh. Hengstenberg, Röslau, Rentier Ötto Koerner, Magdeburg. Bankverbindung: Magdeburg: Commerz- u. Privatbank; Waldsassen: Karl Schmidt. Tonwaren-Industrie Wiesloch Akt.-Ges. in Wiesloch. Gegründet: 28./6. 1900 mit Wirkung ab 1./1. 1900; eingetr. 13./11. 1900. Übernahmepreis M. 765 000. Die Ges. übernahm die als Vorbereitungsunternehmen 1897 ins Leben gerufene Thonwaren-Industrie Wiesloch G. m. b. H. und die von dieser betriebene Tonwarenfabrik. Zweck: Fabrikation von Falzziegeln und von Tonwaren aller Art und damit in Verbindung stehenden Artikeln, sowie Handel mit selbstgewonnenen u. von anderen erworb. Produkten u. mit Rohmaterialien. Die Ges. hat auf Grund einer seitens der Stadt Wiesloch eteilten 30jähr., bis 1926 laufenden Abbau-Konz. die Wieslocher Tonlager verwendbar ge- macht und daran anschliessend 2 Schlämmereien und grosse Ziegel-Falbriken nebst Thon- werke errchtet. Die Fabrikgrundstücke liegen an der Bahnstation Wiesloch und umfassen ausser den Tongruben etwa 318 799 qm Fläche. An Tonfeldern hat die A.-G. auf Grund genannter Konz. etwa 16 372 qm gekauft, die erst zum Teil abgebaut sind.. Die erwähnte Konz. sichert der Ges. weitere Vorkaufsrechte auf 250 bad. Morgen Thonfelder zu à M. 600 bzw. 1000. Die Kosten der Erwerb. der Konz. stehen bei der Ges. noch mit M. 1 zu Buche. Die Fabrikat.-Masch. werden durch 2 Kompound-Dampfmasch. von 150 bzw. 160 HP. betrieben. An Brenn- u. Glasuröfen, sämtlich für Kohlenbrand eingerichtet, sind vorhanden 3 Ringöfen, sowie in besonderem Gebäude 3 Glasur-, 2 Muffel- u. 1 Fritteofen. Der Betrieb ist kontimierlich für Sommer u. Winter eingerichtet. Nach den von den Fabrikanlagen 2 km entfernten Tongruben, wo sich die eine Schlämmerei befindet, führt eine Röhrenleitung zum zuführen von Wasser u. zur Rückleitung des geschlämmten Tons. Am Bahnhof Wiesloch vurde 1906 die zweite Schlämmerei erbaut. Hinter der Fabrik liegen die etwa 60 000 qm grossen Schlämmbassins. Elektrizität wird vom Elektr.-Werk Wiesloch bezogen. 1906 um- fassende Erweiterung des Unternehmens bestehend in der Vergrösserung der Schlämmanlagen, rbauung einer Backsteinfabrik und der hierfür erforderl. Schmalspurbahn mit Lokomotiv- betrieb; 1907: eine neue Masch.-Anlage. Stand der Anlagen bei Übernahme durch die A.-G. I 982 988, Gesamtzugänge für die Anlagen 1900–1920 M. 3 279 286, mithin zus. M. 4 262 274, bei M. 1 424 061 Abschreib. Der grösste Teil des Betriebes lag während des Krieges still. Im J. 1915 ergab sich nach M. 31 965 ein Verlust von M. 31 138, sodass der Gewinnvortrag aus 1914 auf M. 1676 zurückging, aber 1916 aufgezehrt wurde, ausserdem ergab sich ein Verlust von M. 51 705, der 1917 auf M. 49 337 zurückging, aber 1918 getilgt werden konnte, ausserdem M. 59 714 Reingewinn erzielt, erhöht 1919 einschl. Vortrag auf M. 110 472, 1920 auf M. 480 429. Ein Teil der Anlagen wurde im Juli 1916 eingeäschert, wodurch die Tabrikation zunächst vollständig stillgelegt wurde, aber später in der ausser Betrieb ge- wesenen Backsteinfabrik wieder aufgenommen wurde. 1918/20 Wiederaufbau der abge- brannten Fabrikanlagen. Die Neuanlage stand ult. 1919 mit M. 1 016 735 zu Buch. Labital: M. 5 000 000 in 4800 St.-Akt. u. 200 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 770 000, erh. lt. G-V. v. 6./4. 1903 um M. 230 000, bezogen von den Aktionären zu pari plus 3 % für Unk., dazu zur Tilg. der Hypoth. u. behufs Neuanlagen lt. G.-V. v. 11./4. 1906 M. 750 000, übernommen om Bankhaus Gebr. Bonte in Berlin zu 110 %, angeboten den Aktionären zu 112.50 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 7./5. 1920 um M. 600 000 (also auf M. 2 350 000) in 600 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übernommen von Gebr. Bonte in Berlin zu 106 %, angeb. den bisher Aktionären 3: 1 zu 109 %. —– Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11./4. 1921 um M. 2 650 000 falso auf M. 5 000 000) in 2450 St.-Aktien u. 200 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1. 1921, übernommen von einem Konsort. (Gebr. Bonte, Berlin) davon die St.-Aktien zu 100 %n. angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1: 1 zu 112 %. Die Vorz.-Aktien sind mit 6 % (Hax.) Vorz.-Div. ausgestattet, haben Nachzahl.-Anspruch u. 10fach. Stimmrecht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie 18t 1 Vorz.-Aktie = 10 St. Asbewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., 6 % Div. an Vorz.- Vesef 4%½ Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem M. 10 000 feste 00 event. vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest weitere Div. bezw. zur Verf. Bilan; am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstücke 178 372, Konz. 1, Gebäude 1 257 400, u. Glasuröfen 60 900, Masch. 565 000, Röhrenleitung 1, Dampfheizung 53 500, Werk- Rus u. Geräte 21 800, Fabrikwirtschaft 32 120, Mobil. u. Utensil. 1, Telefon 1, Modelle 1, Ktniebalm 93 000, Gleisanlage 12 900, elektr. Licht- u. Kraftanlage 132 840, Kanalisation u. Postscheck-Kto 23 081, Effekten 54 684, Debit. 458 000, Werkstatt u. Reserveteile 1608) Vorräte aller Art 718 147, Feuerversich. 14 000. – Passiva: A.-K. 2 350 000, R.-F. Gäüa (hückl. 22 453), H. Hartmann- Stiftung 11 560, Zs. per 1920 578, Talonsteuer 13 000, Rant 0 o Kredit. einschl. Bankschulden 598 532, Unfallversich. 20 000, Steuern 100 000, 47 775 „. 6120, Delkr.-F. 838, Div. 376 000, Tant. an A.-R. 28 200, Vortrag A. 5. abinn, u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 335 943, Steuern 117 687, Zs. 15 406, 61 455, Effekten-Kursverlust 4915, Tant. 10 000, Abschreib. 147 447, Gewinn 480 429. Hs andbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. I. 903