1482 Steingut' und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. „Keramag' Keramische Werke Akt.-Ges., Meiningen. Gegründet: 9./3. 1917; eingetr. 10./3. 1917. Firma bis 19./6. 1918 ohne den Vorsatz Keramag. Gründer: Bank für Thüringen, vormals B. M. Strupp, Akt.-Ges., Meiningen; Gen.-Dir. Luitwin von Boch, Mettlach (Saar); Komm.-Rat Simon Bamberger, Frankf. a, M. Gebr. Arnhold, Dresden; Aug. Heusing, Meiningen. Zweck: Fabrikation von sanitärem Steingut, Feuerton u. anderen keramischen Artikeln u. der Handel mit solchen. Die Ges. erwarb am 16./3. 1917 die in der Zwangsliquidation befindliche englische Feuertonfabrik von Thomas William Twyford in Ratingen, ebensb- wurde am 17./3. 1917 die englische Steingutfabrik Alfred Johnson, Wesel, in der Zwangs- liquidation angekauft. Des weiteren hat die Ges. die Diamantsteingutwerke G. m. b. H. Flörsheim a. M., die ebenfalls unter Zwangsliquidat. gestellt wurde, am 28./4. 1917 gekauft. Zunächst hat die Ges. die Instandsetzung der Werke, soweit es die Kriegsverhältnisse zu- liessen, vorgenommen und Massnahmen getroffen, um in Ratingen und Wesel nach Kriegsende mit der Fabrikation beginnen zu können. In dem Werk in Flörsheim a. M. wurde der Betrieb den Kriegsverhältnissen entsprechend in sehr beschränktem Umfange fortgesetzt. Die Nachfrage nach den Artikeln ist eine sehr rege. Erst mit dem Eintritt des Friedens dürften sich die drei Werke zur vollen Beschäftigung bringen lassen. Die für den Erwerb von Ratingen, Wesel und Flörsheim benötigten Gelder hat sich die Ges. durch ein Konsortium beschafft, das per 31./12. 1918 eine Forderung von M. 4 264 142 an die Gesellschaft hatte; 1919 durch Kap.-Erhöh. abgestossen. 1920: Kohlenmangel. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 100 000, übernommen von den Gründern zu pari. Das A.-K. wurde lt. G.-V. v. 23./7. 1919 um M. 4 400 000 erhöht. Hypotheken-Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig. v. 1919, rückzahlbar ab 1921 zu 103 % Übernommen von der Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp, Meiningen u. Gebr. Arnhold in Dresden, angeboten zu 99.50 %. Die Anleihe wurde an erster Stelle auf die Werke in Fwörsheim, Wesel u. Ratingen, die z. T. aus englichem Besitz erworben wurden, und der Herstellung von Steingut- u. Feuertonartikeln dienen, eingetragen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 18t. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstück 434 455, Betriebsgebäude-Kto 1 926 500, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 253 800, Ofenanlagen-Kto 286 000, Masch. 138 000, Licht, Kraft- u. Wasseranl. 202 600, Hochbahn, Gleis- u. Kaianlagen 80 100, Fuhrwerk, Kraftwagen. u. Pferde-Kto 33 000, Formen, Modelle u. Kapseln-Kto 1, Werkzeug-Kto 1, Mobil- u. Utensi. 19 500, Kassa 95 978, Beteilig. 1203, Debit. einschl. Guth. bei Banken usw. 5 138 618, fertige u. halbfertige Waren 616 796, Rohmaterial. 1 711 435, vorausbez. Versich. 55 641, Bürgschaften 130 000. – Passiva: A.-K. 4 500 000, Oblig. 2 000 000, do. Zs.-Kto 25 429, Hypoth. 56 53, R.-F. 52 676 (Rückl. 52 021), Talonsteuer-Kto 14 000 (Rückl. 12 000), Interims-Kto 1 095 711, Gläubiger 1 542 864, Delkr.-Kto. 200 000 (Rückst. 170 000), Werkerhaltungs-Kto 700 000, Bür- schaften 130 000, Grunderwerbsst.-Kto 10 000, Div. 675 000, Vortrag 121 411. Sa. M. 11123630. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 2 588 451, Steuern 217 674, soziale Lasten 199 996, Instandhaltungen 1 008 439, Obligationen-Zs. 100 000, Abschreib. 181 266, Gewinn 1 248 648. – Kredit: Betriebsgewinn 5 518 533, Zinseinnahmen 4317, Mieten u. Pachten 21 624. Sa. M. 5 544 475. Dividenden 1917–1920: 7, 0, 0, 15 %. Direktion: Heinr. Runde, Bonn. Prokuristen: Charles Timm, Wilh. Haas. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Ludwig Fuld, Meiningen; Stellv. Gen.-Dir. Luitwin von Boch, Mettlach (Saar); Komm.-Rat Simon Bamberger, Frankf. a. M.; Bankier Hans Arnhold, Berlin; Fabrikbes. Walter Guilleaume, Bonn; Gen.-Dir. Nik. Jungeblut, Charlottenburg; Bank-Dir. Otto Beseler, Meiningen; Freih. Theodor von Liebieg, Reichenberg i. B., Otto L. Benzinger, Frankf. a. M. Meissner Ofen- und Porzellanfabrik (vorm. C. Teichert) in Meissen. Gegründet: 18./8. 1872. Niederlage in Dresden, Berlin, Breslau u. Hamburg. 1918 An- kauf einer Wandplattenfabrik in Bitterfeld. Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfast einen Flächeninhalt von rund 74 000 qm; davon entfallen rund 20 000 qm auf Gebäude und gewerblichen Hofraum. Von den Grundstücken liegen in Meissen 16 670 qm, m Meissen-Zaschendorf 41 540 qm, in Bitterfeld 4750 qm, in Löthain 11 070 qm. Zweck: Betrieb der Ofen-, Porzellan-, Ton- u. Chamottewarenfabrik in Meissen, Sowle Betrieb verwandter Geschäftsbranchen. Spez.: Kachelöfen, Meissener Zwiebelmuster-Porzellan glasierte Wandplatten u. Baukeramik. Arb. ca. 750. Zugänge auf Anlage-Kti 1909–191 M. 121 200, 148 600, 102 833, 120 800, 73 800, 216 372, 62 472, 23 667, 16 872. Durch den Krieg- wurden Produktion u. Absatz sehr ungünstig beeinflusst. Kapital: M. 3 600 000 in 2500 St.-Aktien (Nr. 1–2500) à Tlr. 100 = M. 300 u. 250 St.-Aktien (Nr. 2501–2750) à M. 1200 u. 2250 St.-Aktien à M. 1000, sowie M. 300 000 Vorz akm à M. 1000. Urspr. M. 750 000 erhöht 1896 um M. 300 000 zu 153 %. Der Erlös dieser Erhob. wurde zur Ablösung der Gründerrechte u. Tilg. von Schulden verwendet. Die a.0. G,; v. 17./9. 1918 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 250 000 in 250 Aktien à M. 1000, mit = Ber. ab 1./1. 1919, begeben zu 114 % an die Mitteldeutsche Privatbank in Dresden, ange