1494 Porzellan-Fabriken. Direktion: Aug. Fricke, B.-Schöneberg. Aufsichtsrat: Vors. Ing. Ernst Neuberg, Stellv. Bankier Hugo Simon, Berlin; Komm.-Rat Herm. Schöndorff, Hamburg; Bankier Dr. Kurt von Eichborn, Breslau; Dir. Paul Davidson, Geh Reg.-Rat Dr. Alb. Heinecke, Berlin; Kaufm. Victor Andlauer, Strassburg. Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co. Aktiengesellschaft in Berlin, Bellevuestr. 10, Filialen in Berlin, Selb, Kronach' u. Marktredwitz. Gegründet: 28./8. 1897 mit Gültigkeit ab 1./1. 1897; eingetr. 20./9. 1897. Zweck: Übernahme und Fortführung der zu Selb u. Kronach unter der Firma Ph. Rosen. chal & Co. bestehenden Porzellanfabrik nebst Porzellanmalerei. Grundbesitz der Ges. in Selb, Kronach u. Marktredwitz 33.621 ha, davon etwa 7.651 bebaut. Die Fabrikation erstreckt sich in der Hauptsache auf Gebrauchsgeschirre, wie Tafel- u. Kaffee-Service für Inland u. Export. In Selb werden ausserdem künstlerische Porzellane in einer besonders hierfür ge- schaffenen Abteil. angefertigt. Ferner besteht in Selb eine elektrotechn. Abteil., die sich insbes. mit der Herstell. von Hartporzellan für elektrotechn. Hochspannungszwecke befasst. Die zum Betriebe nötige Kraft wird durch 3 Dampf-Masch. mit zus. 500 PS erzeugt, während weitere ca. 600 PS auf elektr. Antriebsmotoren kommen. Infolge G.-V.-B. v. 12./11. 1901 fand die Erwerb. der Porzellanfabrik in Firma Bauer, Rosenthal & Co. Kommandit-Ges. in Kronach mit Wirk. ab 1./1. 1901 statt. Kaufpreis ca. M. 500 000, wovon der grösste Teil durch Hingabe von 5 % Oblig. berichtigt wurde. Die a. o. G.-V. v. 7./12. 1908 genehmigte den Ankauf der Porzellan- fabrik Marktredwitz Fritz Thomas mit Wirkung ab 1./1. 1908 für M. 1 070 000 in bar, sowie in 200 neuen Aktien v. 1908 zu pari. Die Zugänge auf den verschiedenen Anlagekonten in Selb u. Kronach betrugen 1905–1907: M. 391 485, 179 095, 219 417, 1908: M. 916 859 inkl. Ankauf Marktredwitz, 1909–1920: M. 193 700, 145 296, 68 189, 747 100, 340 788, rd. 113 000, 6686, 42 985, 260 738, 610 565, 1 888 366, 6 613 405. – Etwa 4000 Beamte u. Arb. Die Ges. gehört dem Verband Deutsch. Porzellanfabrik., zur Wahrung keram. Interessen G. m. b. H. u. dem Verein deutscher Isolatoren-Werke an. Während des Krieges wurden die Betriebe 1914 u. 1915 in beschränktem Umfange aufrecht erhalten. Nach M. 225 179 Abschreib. ergab sich für 1915 eine Unter- bilanz von M. 134 484, gedeckt aus R.-F. I u. II. 1916–1920 Besserung der geschäftl. Lage u. M. 772 838, 1 690 320, 925 806, 1 196 559, 5 000 119 Reingewinn erzielt. Umsatz 1918–1920: M. 15 512 000, 30 019 000, 81 975 000. Kapital: M. 10 000 000 in 4000 Vorz.-Akt. u. 6000 St.-Akt. (Nr. 1–6000) à M. 1000, wovon 1500 St.-Akt. abgest. Es waren nämlich zu den Aktien (Nr. 1–15090) 1500 Genussscheine (zu jeder Aktie einer) ausgegeben worden (siehe Jahrg. 1906/07 dieses Jahrb.). Um die Ein- führ. der Akt. an der Berliner Börse zu ermöglichen, erfolgte durch G.-V.-B. v. 1./11. 1904 Einziehung der Genusssch. durch Übertrag. ihrer Rechte auf die Aktien, derart, dass die auf den Genussschein entfallende Gewinnquote zus. mit dem Div.-Schein ausbezahlt wird. Die in dieser Weise auf die Aktien übertragenen Genussscheine werden nicht getilgt und es ver- verzichtet die Ges. auf das Recht des Rückkaufs und der Tilg. derselben. Die Aktien, auf welche in vorstehender Weise die Rechte der Genussscheine übertragen sind, und die Div.- Scheine dieser Aktien sind mit dem Aufdrucke: „Genussschein zurückgegeben gemäss $§ 11 a des Statuts versehen. Sämtl. Aktien Nr. 1–1500 sind dergestalt unter Zurückgabe der Genussscheine abgestempelt; diese sind vernichtet. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht zur Stärkung der Betriebsmittel und zur Vergrösserung der Anlagen durch Zubau von 3 neuen Ofen etc. lt. G.-V. v. 23./3. 1906 um M. 500 000 in 500, ab 1./7. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen von der Dresdner Bank zu 150 %, angeb. den Aktionären 3:1 v. 18./4.–10./5. 1906 zu 157.50 % abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 1./7. 1906. Die übernehmende Bank hatte alle durch die Ausübung des Bezugrechts, Einzahl. u. Einführ. der neuen Aktien an den Börsen zu Dresden u. Berlin erwachsenden Kosten zu tragen. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 7./12. 1908 um M. 200 000, div.-ber. ab 1./1. 1908, begeben zu pari an Fritz Thomas in Marktredwitz als Teil des Kaufpreises für seine abgetretene Fabrik. Zur Vergrösser. der Anlagen beschloss die G.-V. v. 22./4. 1912 weitere Erhöh. des A.-K. um M. 800 000 (also auf M. 3 000 000) in 800 Aktien, div.-ber. für 1912 zur Hälfte, über- nommen von einem Konsort. (Dresdner Bank etc.) zu 158 %. Den alten Aktionären wurde ein Bezugsrecht auf die neuen Aktien dergestalt eingeräumt, dass auf je 3 alte Aktien eine neue zum Kurse von 163 % v. 8.–22./5. 1912 bezogen werden konnte. Der aus den nicht zur Anbietung gelangenden 66 neuen Aktien über den Anbietungskurs von 163 % hinaus bis zum Preise von 200 % sich ergebende Nutzen floss der Ges. in voller Höhe zu. Agio dieser Emiss. mit M. 421 815 in R.-F. Lt. G.-V. v. 25./3. 1920 erhöht um M. 3 000 000 (auf M. 6 000 000) Aktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übernommen von der Dresdner Bank zu 130 % mit der Verpflicht., davon M. 2 500 000 den Aktionären zu 137.50 % im Verh. 6:5 anzubieten, während die restl. M. 500 000 dem Gen.-Dir. Geh. Kommerz.-Rat Ph. Rosenthal überlassen wurden. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 3./2. 1921 um M. 4 000 000 in 6 % Vorz.-Akt. (Div.-Ber. ab 1./1. 1921 pro rata der Einzahl.- u. Nachzahlungs- pflicht). Die Vorz.-Akt. können jederzeit mit 6 monatl. Frist zur Einziehung zu 112 % ge- kündigt werden. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 7./12. 1908, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 u. 500, laut. auf den Namen der Dresdner Bank in Dresden oder deren