4498 Porzellan-Fabriken. Porzellanfabrik Kahla in Kahla in Sachsen-Altenburg arit Filialfabriken in Hermsdorf-Klosterlausnitz u. Freiberg i. Sa. u. Zweig. stelle in Zwickau 1. Sa. unter der Firma: „Zwickauer Porzellanfabrik-. Gegründet: 5./1. 1888; eingetr. 20./1. 1888. Die Ges. erwarb bei ihrer Gründung die dem Komm.-Rat Koch gehörigen Porzellanfabriken in Kahla für M. 870 000. Zweck: Fabrikation von Porzellanwaren u. anderen keram. Artikeln u. Handel mit solchen. Die Etablissements der Ges. sind z. Z. folgende: 1. die Hauptfabrik in Kahla: ältere Stamm- fabrik mit 8 Öfen nebst 2 Wohnhäusern, Fabrik Wiesenmühle mit 8 Öfen und grossen Malerei- und Lagergebäuden, frühere Lehmannsche Fabrik mit 5 Öfen, Fabrik am Bahnhof mit 11 Öfen, Fabrik Jenaer Landstr. mit 5 Öfen, Massenmühle an der Saale mit ca. 240 PS. Porzellansandgruben, Verwaltungsgebäude, Elektrizitätswerk Jägersdorf mit ca. 300 Ps. ferner in Kahla 4 Arb.-Wohnhäuser mit Hintergebäuden, Badeanstalt, Kinderheim mit Garten, Wohnhaus mit Ledigenheim; 2. die Fabrik in Hermsdorf-Klosterlausnitz: Fabrik- gebäude mit 21 Öfen, Villa mit Garten, Arb.-Wohnhaus für ca. 40 Familien, 6 Beamten- wohnhäuser; 3. die Zweigniederlassung in Zwickau: Fabrikgebäude mit 6 Öfen; 4. die Zweigniederlassung in Freiberg: Fabrikgebäude mit 14 Öfen, Verwaltungsgebäude, Direktor. wohnhaus, ein Pförtner- u. Beamtenwohnhaus, ein Arb.-Wohnhaus für 6 Familien. Im Bau befindet sich eine Trommelofen- u. Generatorgasanlage; 5. ein Grundstück in Schmiede. berg (Flächeninhalt ca. 4¼ ha). Der Flächeninhalt der gesamten bebauten u. unbebauten Grundstücke der Ges. beträgt ca. 58 ha. 1912/14 bedeutende Erweiterungen der Fabrikanlagen, so Zugänge hierfür 1914–1920 M. 740 040, 138 943, rd. 110 000, 64 808, ca. 110 000, *, 350 000. Das Neubau-Kto stand Ende 1920 mit M. 5 081 570 zu Buch. Beschäftigt bis 3500 Arb. Um die Versorg. der Werke m. Kaolin sicherzustell., erwarb die Ges. sämtl. Anteile der Kemmlitzer Kaolinwerke vorm. F. Max Wolf G. m. b. H. in Kemmlitz. Die Ges. gehört dem Verband deutscher Porzellanfabriken zur Wahrung keramischer Interessen, G. m. b. H. in Berlin an u. ferner ist dieselbe Mitgl. der Vereinigten Porzellan-Isolatoren-Werke in Berlin. Infolge des Krieges litt der Export ausserordentlich; der Betrieb wurde ein- geschränkt, nur 40 % des sonst. Personals waren tätig. Infolge des Kriegszustandes ergab sich für 1915 nach M. 299 871 Abschreib. ein Fehlbetrag von M. 522 501, der aus R.-F. Deckung fand, 1916 Fehlbetrag M. 296 123, ebenfalls aus R.-F. gedeckt, der noch mit M. 1 701 595 bestehen blieb. Der Verlust in 1916 entstand durch gezahlte Kriegs- unterstütz. im Betrage von M. 317 761. In 1917–1920 M. 1 600 067, M. 2 376 764, M. 4 080 574, M. 11 296 673 Reingewinne erzielt. Die Nachfrage nach den Erzeugnissen der Ges. war 1916–1920 eine grosse, auch für 1921 liegt ein sehr reichlicher Auftragsbestand vor. Umsatz 1917–1919: M. 8 138 933, 11 693 043, 25 529 260. Kapital: M. 16 000 000 in 9000 St.-Aktien u. M. 7 000 000 in 6 % Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1890 um M. 300 000, 1896 um M. 200 000 zu 200 %, 1900 um M. 600 000 zu 175 %. Zur weiteren Vergrösserung der Anlagen u. zum Bau einer Fabrik in Freiberg i. S. Erhöh. des A.-K. 1904 um M. 900 000, angeboten zu 175 %. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 10./3. 1909 um M. 600 000, übernomm. von der Bank f. Thür. (Strupp) zu 200 %, angeb. den alten Aktionären ebenso. Agio mit M. 589 942 im R.-F. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./8. 1912 um M. 400 000 (auf M. 4 000 000) in 400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, übernommen von einem Konsort. (Bank für Thür. etc.) zu 240 % plus Stempel, angeb. den alten Aktionären 10: 1 zu 250 %. Lt. G.-V. v. 18./3. 1920 nochmal. Erhöh. um M. 5 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, angeb. M. 4 000 000 den alten Aktion. 1:1 v. 3./5.–31./5. 1920 zu 120 %. Die restlichen M. 1 000 000 sind zur Deckung der erworbenen Aktienmajorität (M. 713 000) der Porzellanfabrik E. u. A. Müller in Schönwald verwendet worden. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 6./1. 1921 um M. 7 000 000 in 6 % Vorz.-Aktien, die z. Kurse von 105 % ein Konsort. übernahm, und mit 25 % eingezahlt sind. Tilgung kann zu 112 % erfolgen. Anleihen: III. M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. von 1906, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. bis längstens 1926 mit jährl. 3½ % u. ersp. Zs. im Juli auf 3./1. Sicherungshypoth. auf sämtl. Grundstücke. Mit IV. Em. in gleichem Range. Aufgenommen behufs Ausführ. von Bauten u. zur Verstärk. des Betriebskap. In Umlauf Ende 1920 M. 795 000. Nicht notiert. IV. M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lIt. Beschluss des A.-R. v. 15./8. 1912, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Bank für Thüringen in Meiningen oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1914 bis spät. 1933 durch jährl. Auslos. von 3 % nebst ersp. Zs., im Juli auf 2./1.; verst. Tilg oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs.-Hypoth. auf sämtl. Grundstücke der Ges. Noch in Umlauf Ende 1920: M. 1 078 000. Aufgenommen zur Deckung der Kosten für Neubauten. Zahlst. wie bei Div. Kurs: Aufgelegt 23./9. 1912 zu 99.75 %. Eingef. an der Börse zu Leipzig 18./4. 1914; Kurs Ende 1914–1920: 102.25*, –, 94, –, 98*, –, 102.50 %. Hypotheken: M. 300 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Bis 10 % z. R.-F. (ist erfüllt), 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, event. Extra-Abschreib. u. Sonderrückl., vom Ubrigen Tant. an A.-R., u. Zwar 1. wenn die Ges. keine ausserord. Abschreib. u. Rückl. beschliesst, 10 %, 2. wenn dieselbe solche Rückl. beschliesst, 15 %, jedoch keinesfalls mehr als im Falle Ziffer 1;