1506 Porzellan-Fabriken. Prokuristen: Theod. Molter, Jos. Reber. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dir. Max Gross, Laineck b. Bayreuth; Stellv. Bankier Eugen Schweisheimer, Geh. Komm.-Rat Karl Ritter von Günther, München; Rentier Aug. Heil- bronner, Grünwald; Ludwig Freih. von Gumppenberg-Pöttmes, Partenkirchen. Zahlstellen: Ges.-Kasse: München: Bank f. Handel u. Ind., E. u. J. Schweisheimer. Triptis-Aktiengesellschaft in Triptis (Sachsen-Weimar). (Firma bis 28./10. 1912: Triptis Akt.-Ges. (vorm. Porzellanfabrik Triptis, Brüder Urbach, Glasfabriken S. Fischmann Söhne). Zweigniederlassungen in Teplitz, Prag, Teplitz-Tischau, Eich wald, Wilhelms.- burg u. Znaim. Gegründet: 4./6. 1896; eingetr. 5./6. 1896. Die Ges. übernahm bei der Gründung das Vermögen der Porzellanfabrik in Firma Unger & Gretschel zu Triptis samt Grundstücken, Gebäuden, Vorräten, Aussenständen etc. für zus. M. 600 000. Firma bis 5./3. 1909 Porzellanfabrik Triptis, dann abgeändert u. lt. G.-V. v. 28./10. 1912 jetzt wie oben. Zweck: Fabrikation von Porzellan- u. Glaswaren u. anderen keramischen Artikeln u. Gewinnung der hierzu erforderl. Rohprodukte. Die in Triptis belegene, mit Geleisanschluss versehene Fabrik besteht aus einem Komplex von dreistöckigen massiven Gebäuden mit ca. 6103,7 qm bebauter Fläche; der nicht bebaute Teil beträgt ca. 13 000 qm. Betriebs- kraft: 2 Dampfkessel, 2 Dampfmasch. von 220 PS., welche 2 Massemühlen, 2 Chamottewerke, 2 Dynamomasch. zur Erzeugung des elektr. Lichtes und die Dreherei treiben. Zum Werke gehören 15 Brennöfen, sowie Maler- u. Druckersäle, die Schmelzen sowie versch. Lager- räume u. Schuppen. Anfang 1906 Erwerb der Steingutfabrik Gebr. Urbach in Teplitz für M. 1 259 500 (s. unten bei Kap.). Die a. o. G.-V. v. 5./3. 1909 genehmigte die Erwerbung der Unternehmungen der Firma S. Fischmann Söhne in Prag, Teplitz-Tischau u. Eichwald, zu welchem Zweck das A.-K. um M. 2 000 000 erhöht u. eine Hypoth.-Anleihe von M. 1 100 000 aufgenommen wurde (s. unten). Die aus einer Flaschenglasfabrik zu Teplitz-Waldthor, zwei Tafelglasfabriken zu Eichwald bezw. Tischau und kleinen Braunkohlenwerken (mit Ausnahme des Pretiosaschachtes) bestehenden Fischmannschen Unternehmungen wurden für insgesamt M. 3 196 000 übernommen, wovon entfielen M. 1 297 000 auf die Fabriken, M. 250 000 auf die Bergwerke, M. 76 500 auf Kuxe, M. 26 932 Kasse, M. 47 523 Wochsel, M. 6650 Depots, M. 207 718 Bankguth., M. 636 748 Aussenstände u. M. 646 760 Vorräte. Belegt wurde der Kaufpreis durch Hingabe von M. 2 000 000 neuer Aktien der Porzellanfabrik Triptis an die Inhaber der Firma S. Fischmann Söhne zum Kurse von 101 %, von M. 1 100 000 4½ Obligat- zum Nennwerte und Vergütig. von M. 76 500 in bar. Nicht mit über- nommen wurde das Prager Geschäftshaus, das auf 5 Jahre ermietet und auf das die Ges. ein Vorkaufsrecht für 5 Jahre zum Preise von M. 330 000 hat. Den Aktionären wurden M. 1 000 000 der neuen Aktien zu 150 % angeboten (s. unten). Wegen Erwerb der Fa- briken in Wilhelmsburg u. Znaim siehe bei Kap. Sämtl. österr. Werke wurden 1913 an Ges. m. b. H. mit den alten Firmenbezeichn. abgetreten. 1914: Während des Krieges bei den deutschen u. österr. Fabriken erhebliche Einschränk., zum Teil sogar Stillegung ein- zelner Betriebe. 1915 Wiederbelebung des Geschäftes, auch 1916 bis 1919 gute Beschäf- tigung. Die a. o. G.-V. v. 4./8. 1919 beschloss die in der Tschecho-Slowakei gelegenen Fa. briken u. Werke mit Wirkung ab 1./1. 1919 zu verkaufen; dabei sicherte sich Triptis auf den grössten Teil der Anlagen ein Optionsrecht auf 10 Jahre. Durch den Verkauf ver. minderte sich das Grundstücks- u. Gebäude-Konto von M. 4.29 Mill. auf M. 0.38 Mill. u. an Stelle von M. 320 000 Hypothekenschulden traten M. 3.39 MWill. Hypothekenguthaben. Die Ges. gehört dem Verband deutscher Porzellanfabriken zur Wahrung keramischer Interessen G. m. b. H., zu Berlin u. seiner Bezirksvereinigung Thüringen sowie der Unterabteil. Arbeit geberverband der deutschen feinkeramischen Industrie in Berlin an. . Kapital: M. 9 000 000 in 9000 St.-Aktien u. 100 Vorz.-Aktien a M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zwecks Erwerb der Fabrik Brüder Urbach in Teplitz-Turn lt. G.-V. v. 12./3. 1906 3 M. 1 000 000, übernommen als Gegenwert für ihre Einlagen zu 104.75 % von genannter Teplitzer Firma, für die ausserdem eine Hypoth. von M. 212 000 auf das Triptiser Grundstück der Ges. ein getragen wurde. Ein Teilbetrag der Aktien von 1906 wurde den alten Aktionären zu 196.50 % angeboten. Nochmals erhöht anlässlich der Ubernahme der Glasfabriken 8. isch. mann Söhne lt. G. V. v. 5./3. 1909 um M. 2 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, begeben zu 101 %, hiervon angeboten M. 1 000 000 den alten Aktionären 2 1 v. 2.–15./4. 1909 zu . plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1909 sowie Aktienstempel u. Schlussscheinstempel. Die a. 0. G.-V. v. 28./10. 1912 ermächtigte die Verwalt. die den Herren Rich. u. Oskar Lichtenstern 60, hörenden Fabriken unter den Firmen Gebrüder Lichtenstern in Wilhelmsburg u. Ru 95 Dittmars Erben in Znaim zu erwerben. Es gingen dadurch an die Triptis-Akt.-Ges. d. beiden genannten Fabriken mit allen Masch., Mobil., den dazugehörenden Wohnhäusern u. Arb.-Wohnhäusern u. etwa M. 1 500 000 in Aussenständen, Vorräten u. Bankguth. für 5 M. 2 915 307 über. Den Vorbesitzern wurden hierfür M. 2 000 000 neue Aktien zu 6 = M. 2 170 000 u. M. 650 000 Hypoth. bewilligt, sowie M. 95 307 Verbindlichkeiten u 01 nommen. Auf diesen Erwerb näher einzugehen, erübrigt sich, weil diese Unternehm eh. die schon früher erworbenen, ebenfalls in den vorm. österr. Gebieten gelegenen Urbac