1516 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Glashütte Brunshausen Akt.-Ges. in Brunshausen b. Stade. (In Liquidation.) Gegründet: 14./11. 1902 mit Wirk. ab 1./7. 1902; eingetr. 13./5. 1903. Gründung s. Jahrg. 1904/05. Die Ges. übernahm die Fa. Oskar Jöhnck Glashütte Brunshausen. Zweck: Glasfabrikation. Die Grundstücke haben eine Fläche von 13 ha 40 a 37 qm. Der Betrieb ruht z. Zt. und wird nicht wieder aufgenommen, da das Kontingent der Ges. 1917–1929 von dem Deutschen Verband der Flaschenfabriken G. m. b. H. in Berlin gegen eine angemessene Entschädigung übernommen ist. Die G.-V. v. 2./5. 1921 beschloss die Aufl. der Ges. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000. Die a. o. G.-V. v. 29./8. 1911 beschloss behufs ausgiebiger Abschreib. u. Rücklagen Herabsetzung des A.-K. um M. 400 000 durch Zus. legung der Aktien 2:1. 3 Hypotheken: M. 116 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Terrain u. Ländereien 80 000, Beamten- u. Arb.-Wohn. m. Stallungen, Fabrikgebäude etc. 331 278, Wannen u. OÖfen 1, Masch., Utensil., Gespanne 1, Waren, Material- u. Schamottekto usw. 3, Debit. 58 992, Vorschusskto der Glasmacher 83, Wechsel 62 590, Bankguth. 120 914, Postscheck 125, Bürgschaften 7052, Effekten 200 950. – Passiva: A.-K. 400 000, Hypoth. 116 000, Abschreib. 197 883, Delkr.-Kto 5483, R.-F. 40 000, Spez.-R.-F. 68 173, Res f. Talonsteuer 8000, unerhob. Div. 2535, Gewinn 23 916. Sa. M. 861 992. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk.: Löhne, Saläre, Feuerung, Material, Assekuranz usw. 14 698, Abschreib. 7425, Gewinn 23 916. – Kredit: Vortrag 3446, Brutto- gewinn 42 595. Sa. M. 46 041. Dividenden 1903–1920: 0, 0, 0, 0, 5, 3, 0, 0, 4, 5, 5, 0, 0, 0, 4½, 5, 5, 5 %. Liquidator: Bankier Emil Memmen, Stade. Aufsichtsrat: Vors. Anton Mohr, Wandsbek; Theod. Mohr, Hamburg; Dir. Franz Aug. Mensching, Uelzen. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Hamburg: Bank f. Handel u. Ind. Fil. Akt.-Ges. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens in Dresden. Fabriken in Dresden, Döhlen b. Dresden, Neusattl b. Elbogen in Böhmen, Usch u. Gertraudenhütte b. Schneidemühl, Wirges, Osterwald, Gleiwitz, Kosten u. Graz; ausserdem über 100 Niederlagen in allen grösseren Orten Deutschlands u. Österreich-Ungarns, sowie in den sonstigen Hauptstädten. Gegründet: 23./9. 1888 mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 20./10. 1888. Die Ges. erwarb bei ihrer Gründung die 1862 errichtete Flaschenfabrik von Friedr. Siemens in Dresden, sie übernahm ferner die Dresdner Hartglasfabrik, die Glashütte Döhlen, die Flaschenverschlussfabrik Döhlen (inzwischen nach Dresden verlegt), die Flaschenfabrik Neusattl b. Elbogen, die Tafelglasfabrik Neusattl b. Elbogen, die sämtl. aus- wärt. Glasniederlagen, das zur Aufnahme der Berl. Niederlage bestimmte Grundstück (un- zwischen verkauft) u. das techn. Bureau (inzwischen aufgelöst) in Dresden mit den über- lassenen Patentrechten. Die Areale der übernommenen Grundstücke umfassten folg. Flächen: a) in Dresden u. Löbtau ca. 43 000 qm, b) in Döhlen ca. 73 000 qm, c) in Neusattl b. Elbogen ãca. 93,23 ha, d) in Berlin am Anhalter Bahnhof ca. 6900 qm. Übernahmepreis M. 9 709 370. Zweck: Anfertigung u. Lieferung von Glaswaren aller Art und der zugehörigen Neben- produkte; Betrieb der zur Erreichung dieses Zweckes dienenden Fabrikanlagen. Neben der Herstell. von Glaswaren wie Flaschen, Hartglas, Drahtglas, Tafelglas, Pressglas, Stanzglas, Beleuchtungsgegenständen, befasst sich die Ges. auch mit der Anfertigung von mechan. Flaschenverschlüssen, feuerfesten und säurefesten Produkten, sowie mit dem Betrieb eines Steinkohlenbergwerkes. Die Chamottefabrik liefert ausser an Konsumenten auch den eigenen Bedarf der deutschen Unternehm. der Ges. Die Förderung des Steinkohlenberg- werkes in Osterwald wird zum Teil im eigenen Betriebe der in Osterwald gelegenen Glas. fabrik verbraucht. Zur teilweisen Deckung des eigenen Bedarfs an Schmelzmaterial besitzt die Ges. in Dresden, Neusattl u. Graz Steinbrüche. Zu den im Jahre 1888 bei der Gründung der Akt.-Ges. übernommenen Glasfabriken ist 1900 die Glasfabrik in Usch bei Schneidemühl und 1902 das gesamte Grund- und Berg. werkseigentum nebst sämtl. Fabriken und Baulichkeiten der früheren Fabrik feuerfester und säurefester Produkte Akt.-Ges. zu Vallendar hinzu erworben worden, nämlich drei Flaschen- fabriken in Wirges, Osterwald bei Hameln und Gertraudenhütte bei Schneidemühl, ferner eine Flaschenverschlussfabrik und eine Chamottefabrik in Wirges, eine kleinere Chamottefabrik in Bad Nauheim, und ein Steinkohlenbergwerk in Osterwald b. Hameln. Ausserdem hat die Ges. 1905 die restlichen Kuxe der Gew. Kosten in Böhmen erworben, sodass ihr jetzt sämtl. Anteile dieser Gew. gehören. Dieselbe ist die Inhaberin der protokollierten Firma: Glashütte der Gew. Kosten, inzwischen in eine G. m. b. H. umgewandelt (siehe nachfolgende Notiz). Die der Ges. gehörigen Grundstücke in allen Betrieben umfassen einen Gesamtflächeninhalt von ca. 500 ha; hierin sind etwa 140 ha in der Nähe der Uscher u. Gertraudenhütter Fabrik Belef a Torflandes eingeschlossen, dessen Ausbeute zur hauptsächlichsten Deckung des Bedarfes an Feuerungsmaterial für die Uscher u. Gertraudenhütter Fabrik Verwendung findet.