Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1517 Die Gesamtzahl der Glasöfen auf den Werken der Ges. betrug Ende 1920 51, ausserdem sind zur Herstellung der feuer- u. säurefesten Produkte in Wirges 3 Ring- u. 10 Brennöfen vorhanden. Die Glasöfen sind nach dem Siemens-System gebaut oder umgebaut. Ausser handgefertigten Flaschen werden jetzt auch Maschinenflaschen in Owensanlagen hergestellt, nachdem die Ges. sich 1907 an dem Erwerb der Owens-Patente, welche ermöglichten, brauch- bare Flaschen automatisch zu produzieren, sich beteiligte. Die deutschen u. österreich. Fabriken der Ges. gehören dem deutschen, resp. österreich.- ungar. Flaschenverbande an. Ausserdem ist die Ges. für ihre deutschen Fabriken der Draht- glas-Konvention beigetreten. Der Absatz der erzeugten Fabrikate erfolgt durch eine gemeinsame Verkaufsstelle in Berlin. Für Verbesserungen und Erweiter. der Fabrik-Anlagen inkl. Anschaff. werden alljährl. erhebliche Aufwendungen gemacht (so 1910–1918 für ca. M. 700 000, ca. 840 000, ca. 1 400 000, ca. 820 000, ca. 700 000, ca. 420 000, rd. 300 000, rd. 580 000, rd. 300 000, ausserdem erforderten 1918 Reparat. M. 1 338 698. Umsatz 1909–1916: M. 15 052 000, 16 086 000, 19 488 000, 20 020 000, 18 951 000, 14 143 000, 14 893 000, 18 433 000; später nicht veröffentlicht. In normalen Zeiten Gesamtzahl der gesellschaftl. Beamten ca. 300, der Arb. u. Arbeiterinnen ca. 6000. Das Stocken des ganzen Geschäftsverkehrs mit Beginn des Krieges machte die Ausserbetriebsetzung mehrerer der kleinen Fabriken der Ges. nötig, während die grösseren Fabriken bedeutende Betriebseinschränkungen erfahren mussten; inzwischen ist die teilweise Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Fabriken erfolgt. Im Geschäftsj. 1918 ergab sich eine Verminder. der Flaschen-Produktion um 40 %; die Spezialartikel trugen 60 % zum Gesamtergebnis bei. 1919 konnte in Gertraudenhütte u. Graz nach längerer, z. Teil mehr- jähriger Unterbrech. der Betrieb wieder aufgenommen werden. 1920 leidet die Ges. in den meisten Betrieben unter Kohlenmangel. Im Jahre 1910 erwarb die Ges. sämtl. K 1 250 000 Aktien der Grazer Glasfabrik A.-G. in Graz (siehe bei Kap.). 1912 wurde die Glashütte der Gew. Kosten u. die Grazer Glas- fabrik A.-G. in Gesellschaften m. b. H. umgewandelt u. firmiert erstere seit 1./9. 1911 Glas- hütte Kosten G. m. b. H. in Kosten bei Teplitz und letztere seit 1./1. 1912 Grazer Glasfabrik G. m. b. H. in Graz, Sitz Eggenberg bei Graz. Im Okt. 1911 schloss die Siemens-Ges. eine Interessen-Gemeinschaft mit der Glasfabrik C. Scharff in Gleiwitz. Diese Firma wurde in eine Ges. m. b. H. umgewandelt, wovon die Siemens-Ges. inzwischen sämtl. Anteile übernommen hat. Kapital: M. 30 000 000 in 20 000 Inh.-St.-Aktien u. 10 000 Inh.-Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 9 000 000, erhöht zwecks Erwerb der Etablissements der Fabrik feuer- u. säurefester Produkte A.-G. in Vallendar (s. oben) lt. G.-V. v. 30./12. 1901 um M. 1 000 000 (auf M. 10 000 000) in 1000 Aktien à M. 1000. Dieselben wurden der Konkursverwalt. der Vallendarer Ges. zum Ausgabe- kurse Konsort. zu 180 % übernommen; seitens eines durch die Berliner Handels-Ges. ver- tretenen von 115 % überlassen u. von dieser letzteres bot sie den Siemens-Aktionären zu dem gleichen Kurse an. Agio mit M. 118 029 in den R.-F. Die G.-V. v. 13./5. 1910 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (alsc auf M. 11 000 000) in 1000 Aktien, hiervon div.- ber. 759 Stück ab 1./1. 1910, 241 Stück ab 1./1. 1911, übern. von einem Bankenkonsort. zu 200 % mit der Verpflichtung, nom. M. 356 000 Aktien zum Übernahmepreis der Ges. für die Veräusserer. der sämtl. Aktien (K 1 250 000) der Grazer Glasfabrik A.-G. zur Verfüg. zu stellen, die restl. M. 644 000 Aktien aber bestmöglichst zu verkaufen und an die Ges. drei Viertel des nach Ersatz der Unk. u. Abdeckung aller Spesen verbleibenden Gewinns abzuführen. Für jede der 6250 Grazer Aktien à K 200 wurden je K 212 gezahlt. Agio d. Emiss. v. 1910 mit M. 1 211 099 in R.-F. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 22./1. 1921 um M. 10000 000 (also auf 21 000 000) in 10 000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übernommen von der Bank für Industriewerte in Berlin zu 100 %, eingez. mit 25 %, sie sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. ausgestattet u. haben Nachzahl.-Anspruch. Eine spätere Tilg. zu 112 % ist vorgesehen. Die G.-V. v. 13./5. 1921 beschloss die Umwandlung von M. 9000000 dieser Vorz.-Aktien in St.-Aktien, davon M. 8 250000 angebot. den bisher. St.- Aktionären im Verhält. von 4:3 zu 30 % zuzügl. 70 % von der Ges. zu leistender Einzahl. Die restl. M. 750000 werden zugunsten der Ges. u. der erzielte Überschuss zu Rückl. ver- wandt. Die gleiche G.-V. beschloss die Ausgabe von M. 9 000 000 (mithin erhöht auf M. 30 000 000) Vorz.-Aktien à M. 1000, ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. einfachem immrecht; mit vorläufig 25 % Einzahl. Bei einer etwaigen Liquidation erhalten die In- haber der Vorz.-Akt. aus dem Liquidationserlöse, bevor eine Ausschüttung an die St.-Aktion. erfolgt, einen Anteil bis zur Höhe von 112 % des Nennwerts ihrer Aktien abzüglich etwa nicht geleisteter Einzohlungen zuzüglich etwa rückständiger Vorzugsgewinnanteile sowie zu- züglich 6 % des Nennwerts der geleisteten Einzahlungen seit Beginn des Jahres, in welchem die Liquidation beschlossen worden ist; der darüber hinaus sich ergebende Liquidations- erlös fällt den Stammaktionären allein zu. Anleihe: M. 6 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 30./12. 1901, rück- zahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, auf Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 bis längstens 1933 durch jährl. Ausl. von 2 % u. fsb. Zs. 1./10. (zuerst 1905) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Künd. statthaft. 21 Anleihe ist nicht hypothek. sichergestellt, der Schuldner hat sich nur verpflichtet, vor 75 liger Tilg. oder Sicherstellung keine neue Anleihe mit besserem Recht aufzunehmen. ahlst. wie bei Div.; ferner Halle a. S.: Hallescher Bankverein Kulisch, Kaempf & Co. Verj.