„.. Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1521 eigenen Anschlussgleise sind 2 Lokomotiven vorhanden. Der Bau u. die Einricht. einer neuen Schleiferei, eines neuen Glasmagazins u. neuer Pack- u. Verladeräume, sowie der Umbau der Generatoren, Streckofen, Schmelz- u. Kühlöfen, Arb.-Kolonie fand 1910/12 statt; Kosten dieser Neubauten u. Umänder. ca. M. 3 000 000. Arb. z. Z. etwa 500. Die Ges. ist Mitglied des Vereins Deutscher Spiegelglasfabriken, G. m. b. H. in Cöln u. der Convention Internationale des Glaceries in Brüssel. 1915 u. 1916 konnten nur die Abschreib. verdient werden. Der Gewinnvortrag aus 1915 M. 261 541 erhöhte sich 1916 auf M. 264 450. 1917–1919 ein- geschränkter Betrieb infolge Kohlenmangels, dagegen Verkauf aus den Lagervorräten. 1920 Beteil. mit den übrigen Hütten der internationalen Spiegelglaskonvention an der Übernahme der Spiegelglasfabrik Reisholz. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 gleichartigen Aktien (Nr. 1–4000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 500 000. Die G.-V. v. 24./1. 1891 beschloss Ausgabe einer Anleihe von M. 600 000, welche lt. G.-V. vom 10./12. 1892 in M. 600 000 Vorz.-Aktien umgeschrieben wurde, die ihrerseits durch G.-V.-B. vom 15./4. 1899 in gewöhnliche, den übrigen M. 2 500 000 vom 1./1. 1900 ab gleichber. Aktien umgewandelt sind. Die umgewandelten Aktien tragen die Nr. 2501–3100 u. sind mit folg. Aufdruck versehen: „Für diese Aktie ist gemäss dem G.-V.-B. v. 15./4. 1899 auf d. Vorzugsrecht verzicht. worden.“ Die a. o. G.-V. v. 24./6. 1910 beschl. zur Modernis. d. Anlag. Er- höh. um M. 900 000, übern. von der Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges. etc. zu 150 %, hiervon angeb. M. 775 000 den alten Aktionären zu 155 %. Agio mit M. 450 000 in R.-F. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, 4 % Div., vom verbleibenden Betrage 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einem jährl. Fixum von M. 10 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstück, Anschlussgeleise, Gebäude u. Masch. 9543 355, Betriebsmater. 975 972, Glasvorräte 428 327, Kassa u. Wechsel 1921, Wertp. 1 016 275, vorausbez. Versich. 48 838, Debit. 10 996 276. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 800 000, bes. Rückl. 1 200 000 (Rückl. 800 000), Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 184 529, Rückl. für Talon- steuer 63 800, Ern-F. 1 000 000, Abschreib.-Kto 6 934 780, unerhob. Div. 389 650, Kredit. 5 338 784, Div. 1 000 000, Bonus 1 400 000, Grat. an Beamte u. Arb. 300 000, Tant. 314 857, Vortrag 84 565. Sa. M. 23 010 966. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Verwalt.-Kosten 223 207, Talonsteuer 44 900, Ern.-F. 1 000 000, Abschreib. 384 928, Gewinn 3 899 422. – Kredit: Vortrag 95 697, Grund- stückertrag 31 316, Kursgewinn auf verkaufte Wertp. 9720, Zs. 178 038, Fabrikat.-Gewinn 5 237 685. – Sa. M. 5 552 457. Kurs Ende 1900–1920: 122, 91.75, 94.75, 106.25, 184, 188, 186.25, 162.50, 163.50, 179.90, 288, 288, 268, 218, 188.50*, –, 180, 245, 180*, 292, 592 %. Erster Kurs in Berlin 5./7. 1900: 142 %. Dividenden: Gleichber. Aktien 1900–1920: 12, 4, 6, 6, 8, 10, 13, 13, 10, 14, 18, 18, 20, 16, 10, 0, 0, 20, 5, 25, 25 £ 35 % Bonus. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Paul Bohne. Prokuristen: Johs. Meyer, Wilh. Wassenberg. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Geh. Justizrat Carl Springsfeld, Geh. Komm.-Rat Dr. Ing. Ad. Kirdorf, Aachen; Paul Piedboeuf, Düsseldorf; Komm.-Rat Dr. Rich. von Sclmitzler, Köln; Jules Philipp, Pol Boél, Brüssel. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Bank f. Handel u. Ind. u. die Fil. dieser Banken; Hardy & Co. G. m. b. H.; Köln: J. H. Stein. Deutsche Spiegelglas-Actien-Gesellschaft zu Kl. Freden, Provinz Hannover, mit Filiale zu Grünenplan in Braunschweig. Gegründet: 5./9. 1871. Zweck: Herstellung u. Vertrieb aller Arten von Spiegelglas u. Rohglas u. zwar sowohl gegossenes wie geblasenes, farbloses u. farbiges Glas; als Spezialitäten werden Gläser für optische Zwecke u. farbige Spiegelgläser jeder Art sowie Uhrgläser hergestellt. Die Akt.-Ges. ging im Jahre 1871 aus der früher Gebr. Koch'schen Glasfabrik in Grünenplan hervor. Die Ges. betreibt Fabriken in Grünenplan u. in Freden. Das Werk Freden besitzt 3 Schmelzöfen mit einer Produktionsfähigkeit von 720 qm täglich u. 48 Kühlöfen; das Werk Grünenplan hat 4 Schmelzöfen, u. 6 Kühl- bzw. Strecköfen. Die zum Betriebe erforderliche Kraft wird erzeugt in Freden durch eine Wasserkraftanlage von 500 PS. u. eine Dampfkraftanlage von insgesamt rund 2000 PS., in Grünenplan durch 1 Wasser- u. eine Dampfkraftanlage von je 1 PS. Die Werke Freden u. Grünenplan werden zurzeit durch den Bau neuzeitlicher enerator-Gasanlagen, das Werk Freden ausserdem noch durch neue Wasserkraftanlagen aaö sowie Betriebsvorrichtungen gründlich modernisiert. Die Modernisierungs- 8 eiten verursachen schätzungsweise noch M. 6 000 000 Kosten. In Freden beschäftigt die 18 etwa 440 Arb. u. 40 Angestellte; in Grünenplan stehen etwa 580 Arb. u. 30 Angestellte 33 aren Diensten. Der Grundbesitz der Ges. beträgt in Freden rund 30 ha, von denen 2 3 3 Ra bebaut sind, u. in Grünenplan rund 23 ha mit einer bebauten Fläche von 367 694 „ 1908–1920 auf Gebäude- u. Masch.-Kti M. 202 276, 90 389, 88 565, 69 295, Die 68 12 502, 538 099, 219 362, 86 518, 67 407, 26 756 inkl. Grundstücksankauf, 207 759, 1 431 476. interr 3 ist Vitglied des Vereins deutscher Spiegelglas-Fabriken G. m. b. H., Köln, und des M 3 05 ionalen Spiegelglas-Syndikats in Brüssel. Die Umsätze der Ges. betrugen: 1918 3 057 000, 1919 M. 6 580 000, 1920 rund M. 24 000 000. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1921/1922. I. 96