Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1527 A.-G. Glashüttenwerke Adlerhütten in Penzig bei Görlitz. Gegründet: 2./12. 1896; eingetr. 23./2. 1897 in Görlitz. Übernahme der Firma Glashütten- werke Adlerhütten H. Mayer & Co. in Penzig u. Berlin. 1901 erfolgte Übernahme der Fabrik von Sievert & Co. G. m. b. H. in Deuben bei Dresden. 1904 Erwerb. der Fabrik C. in Penzig. Der Betrieb der Fabrik in Deuben wurde 1904 eingestellt, dann die Fabrik ab 1./7. 1905 verpachtet u. endlich 1908 zum Buchwert verkauft. Zweck: Handel u. Fabrikat. von Glaswaren. Gegenwärtig befasst sich die Ges. mit der Fabrikation und dem Verkauf folgender Artikel: Glaswaren für pharmaceutischen, chemischen, technischen u. elektrotechnischen Bedarf, Pressglas, Hohlglas, Schleifglas, Konserven- u. Ver- packungsgläser mit luftdichten Patentverschlüssen, Flaschen aller Art, Flaschen- u. Kon- servengläser-Verschlüsse, Glasbausteine (System Falconnier), Dachziegel, Oberlichtplatten u. Prismen, mechanisch hergestellte Glaswaren. Die Ges. gehört dem Verband der Flaschen- fabr. in Berlin an, der seinerseits an dem „Europäischen Verband der Flaschenfabr. G. m. b. H.“ in Berlin beteiligt ist. Infolge der Zugehörigkeit zum Verband besitzen die Adler- hütten im Verhältnis der vertraglich festgesetzten Beteiligungsziffer das Recht auf Benutzung der Owens'schen Maschine zur Herstellung von Flaschen. Die Ges. macht zurzeit von diesem Rechte keinen Gebrauch. Im Jahre 1918 erwarb die Ges. zwei an ihre Terrains an- grenzende Ringofen-Ziegeleien. Umsatz 1918–1920: M. 4 941 000, 6 428 000, 216 500. Etwa 30 Beamte u. 734 Meister u. Arb. Der Grundbesitz der Ges. umfasst in der Gemarkung Penzig 39 ha 82 a 50 qm. Davon sind 40 191 qm bebaut. Unter den Immobilien befinden sich 39 Beamten- u. Arbeiter- Wohnhäuser mit insgesamt 169 Wohnungen. An Fabrikationseinrichtungen in den 4 ge- trennten Fabrikanlagen sind vorhanden: 10 Glasschmelzöfen (System Siemens), 3 Wannen (System Henning und Wrede) nebst Kühlanlagen, Glasschleifereien, Malerei, Schmiede, Schlosserei und eine Verschlussfabrik. Die im August 1906 in Penzig durch Feuer zer- störte Masch.-Anlage wurde nicht mehr errichtet, dafür das Elektr.-Werk Penzig für M. 190 000 angekauft. Dasselbe, seitens der Gemeinde bis 1935 konzessioniert, gibt auch Licht u. Kraft an Dritte ab. Der elektr. Strom wird seit 1910 von der Überlandzentrale der Stadt Görlitz bezogen. 1908 Ausbau der Betriebsanlagen, sowie Neubau von Arb.-Wohnhäusern. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./5. 1899 um M. 1 000 000 (auf M. 2 000 000) in 1000, ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien, voll eingezahlt. Um die Deubener Niederlassung derartig herunterzuschreiben, dass die Realisierung zum Buchwert ermöglicht wird u. weitere Verluste daran nicht mehr zu befürchten sind, haben sich die Aktionäre 1904 entschlossen, nom. M. 216 000 Aktien gratis einzuliefern, welche mit dem durch den Vertrag mit Sievert & Co. seitens der Ges. erworbenen Nominalbetrage von M. 200 000 eigener Aktien, von einigen Aktionären gegen M. 374 400 in bar übernommen wurden (s. auch Jahrg. 1908/09 dieses Handb.). Lt. G.-V. v. 31./3. 1920 erhöht um M. 250 000 (auf M. 2 250 000) u. den Gegenwert hierfür aus dem Gewinn des Jahres 1919 entnommen. Die neuen ab 1./1. 1920 div.-ber. Aktien sind den Aktionären i. Verh. 8:1 gratis zur Ver- füg. gestellt worden, Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26./11. 1920 um M. 1 750 000 (also auf M. 4000 000) in 1750 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, übernommen von einem Konsort. (S. Bleichröder, Berlin u. Doertenbach & Cie. G. m. b. H., Stuttgart) zu 112 %, ange b. den bisher. Aktionären M. 1 500 000 im Verh. 3: 2 vom 6./2. bis 30. 12. 1920 zu 112 % zuzügl. 5 % Stückzs ab 1./1. 1920. Die restl. M 250 000 sind vom Konsort. unter Beteilig. der Ges. verwertet worden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., v. verbleib. Überschuss an Vorst. u. Beamte vertragsm. Gewinnanteile, 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Immobil. 1 664 877, Verschied. Anlage-Kto 11, Elektrizitätswerk-Kapital 270 000, Material 559 446, Waren 501 329, Kassa 39 374, Wechsel 20 209, Kaut. 32 750, Effekten 943 667, Banyguth. 2 704 261, Debit. 2 982 268 – Passiva: A.-K. 4000 000, R.-F. 400 000 (Rückl. 1485), Delkr.-Kto 40 127, Talonsteuer-Res. 16 000, Rück- stell. für Elektrizitätswerk 45 000, rückst. Div. 20 950, Aval-Akzepte 25 000, Kriegsrückst. für Kriegsrisiko, Kriegsgewinnsteuer usw. 1 020 604, Erneuer. stillgelegter Öfen u. Werk- stätten 120 000, Kredit. 2 746 538, Rückstell. f. Selbstversich. 60 000, Rückstell. f. Mehrkosten bei Ern. der Hütte VII 100 000, Div. 1 000 000, Tant. an A.-R. 108 666, Vortrag 15 308. Sa. M. 9 718 195. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 116 894, Talonsteuer-Res. 4000, Verlust 135 Effekten 22 375, F. für Arb.-Wohlfahrt u. Alb. Mayer-Stift. 50 000, Rückstell. f. Mehr- bei Erneuer. der Hütte VII 100 000, Gewinn 1 125 459. – Kredit: Vortrag 1346, aren 1 302 823, Zs. 103 381, Elektrizitätswerk-Überschuss 11 177. Sa. M. 1 418 729. Kurs Ende 1909–1920: 161, 184, 181, 171, 194.50, 205.25*, – 212, 244, 195*, 272.75, 500 %. Die ulass. der Aktien an der Berliner Börse erfolgte Anfang Mai 1909; erster Kurs 17./5. 1909 146 %. Dividenden 1904–1920: 0, 6, 8, 9, 9, 10, 11, 11, 13, 15, 12, 14, 15, 18, 18, 20, 25 %. C.-V.: 4 J. (K.) 0 irektion: Franz Weberbauer. Prokuristen: Rich. Kaplan, Theod. Meylan, Arno conhardt, Paul Franke (koll.). Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Max Doertenbach, Stuttgart; Stellv. M. Baumann, Herm. Da Berlin; Komm.-Rat Dr. jur. Georg von Doertenbach, Stuttgart; Dr. Hugo Kratz, esden-Wachwitz; Max Fedter, Berlin; Fritz Lange, Oldenburg. 6 . Mtellenf Gesellschaftskasse; Berlin: S. Bleichröder; Stuttgart: Doertenbach & Co.