1538 wWolléWäschereien u. Woll-Kämmereien, Spinnereien, Wollgarn-Fabriken etc. Bedburger wollindustrie, A.-G. in Bedburg bei Düren. Gegründet: 30./4. 1891. Zweck: Erwerb, Errichtung oder Betrieb von Kunstwollfabriken, Wollspinnereien, Woll. webereien nebst Nebengewerben, insbes. Betrieb des Fabrikgeschäfts der früheren Firma „Bedburger Wollspinnerei, Kommandit- Ges. A. Silverberg & Cie. In der Weberei stellen ca. 300 Stühle bessere Buckskinstoffe her. Es ist eine Stückfärberei für ca. 20 000 Stück vorhanden. Das Areal der Ges. umfasst ca. 144 307 qm, wovon 22550 qm bebaut sind. Zugänge auf Grundstück-, Gebäude-u. Masch.-Kti erforderten 1906–1920: M. 134879, 298 502, 47 241, 35 421, 88 630, 60 470, 90 692, 80 580, 4591, 27.596, 65 669, 72 853, 113, –, 295 250. Die Anlagen wurden 1906 u. 1907 einem Umbau u. Modernisier. unterzogen. 1910 konnte der Verlustsaldo aus 1909 auf M. 501 836 herabgemindert werden, doch stieg derselbe 1911 nach M. 112 387 Abschreib. wieder auf M. 589 992. Im April 1911 brannte das ganze Rohmaterial.- lager ab; der Schaden war durch Versich. gedeckt. Das J. 1912 zeitigte ein um ca. M. 80 000 besseres Ergebnis als das Vorjahr. Der Überschuss von M. 92 641 musste aber zu Abschreib. verwendet werden, so dass der Verlust-Saldo des Vorjahres mit M. 589 992 unyermindert blieb, sich aber 1913 nach M. 113 754 Betriebsverlust u. nach M. 114 350 Abschreib. auf M. 818 098 erhöhten. 1914 weiter um M. 74 469 auf M. 892 567 stieg. Wegen Sanierung 1915 siehe bei Kap. Die Ges. war seit Okt. 1914–1918 voll für die Heeresverwaltung beschäftigt. Reingewinn 1919 u. 1920 M. 1 273 824, 1 270 477. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000 (davon 1000 abgestempelt). Urspr. M. 1 000 000, erhöht am 31./12. 1893 um M. 100 000, am 14./3. 1894 um M. 100 000, am 28./6. 1894 um M. 750 000, am 31./12. 1895 um M. 550 000 u. am 30./3. 1898 um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500 Aktien, angeb. den Aktion. zu 118 %. Zur Sanierung der Ges. beschloss die a. o. G.-V. v. 25./7. 1914, das A.-K. im Verhältnis 3: 1 zus. zulegen. Frist zur Aktien-Einreich. 30./9. 1915. Von dem Buchgewinn wurden M. 892 567 zur Tilg. der Ende 1914 so ausgewiesenen Unter. bilanz verwendet, weitere M. 1 107 432 dienten zur Abschreib. u. Bildung eines R.-F. Die G.-V. v. 28./4. 1917 beschloss Wiedererhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1/1. 1917, übernommen von der Fil. der Deutschen Bank in Cöln mit der Verpflicht., die neuen Aktien ohne Einzahl. u. frei von allen Kosten anzubieten; geschehen v. 11./7.–5./9. 1917. Die Einzahl. wurden von der Ges. geleistet. In der G.-V. v. 10./11. 1917 wurde die Erhöh. des A.-K. um weitere M. 1 000 000 (also auf M. 3 000 000) durch Ausgabe von Gratisaktien derart beschlossen, dass die Einzahlung auf die jungen Aktien, welche v. 1./1. 1917 ab div.-ber. sind, aus dem verfügbaren Buchgewinn (M. 1 007 432) der letzten Sanierung be- stritten wurde. Lt. G.-V. v. 14./4. 1921 erfolgte weitere Kap.-Erhöh. um M. 2 000 000 (auf M. 5 000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, angeb. den alten Aktionären zu 140 %. Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Oblig. von 1895, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1896 in 31 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1. Okt.; von 1900 an event. mit verstärkter Tilg. oder Gesamtkündigung. Ende 1920 noch in Umlauf M. 67 000. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergütung von zus. M. 6000), Rest Super- Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstücke 209 471, Gebäude 454 842, Masch. 280 535, Geräte 1, Mobil. 1, Eisenb.-Anschl. 1, Kläranlage 1, Debit. 3 268 282, Kassa 27 150, Wechsel 139 469, Wertp. 11 020, Betriebsvorräte 3 807 949, Ganz- u. halbfert. Erzeugnisse 1 104 706, Kleinwohnungsgenossenschaft Bedburg 5000, Einkaufsgesell. Deutscher Tuchfabrikanten Berlin 3000. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 400 000 (Rückl. 100 000), do. II 23 597, Anleihe 67 000, do. Zs.-Kto 1248, Kredit. 2 243 664, Banken-Kto 794 753, unerhob. Div. 18 010, Sicherheitsbestand 25 000, Werkerhalt.-Kto 600 000 (Rückl. 300 000), Rückst. für Steuern, Zs. u. Löhne 1 267 682, Div. 750 000, Tant. an A.-R. 70 000. Sa. M. 9 311 433. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Instandhalt., Vorsich., Steuern etc. 4 169 243, Zs. 118 962, Abschreib. 220 385, Reingewinn 1 270 477. – Kredit: Vortrag 53 824, Fabrikat.- Kto 5 725 245. Sa. M. 5 779 069. Kurs: Ende 1906–1914: 50.50, 40, 44, 46.50, 59.50, 36.75, 37.50, 25.25, 19* %. Aufgel. 15./5. 1896 zu 123 %, eingef. am 20./5. 1896 zu 127 %. Notierten bis 1914 in Berlin. Dann im Dez. 1919 wieder in Berlin eingeführt. Kurs Ende 1919 –1920: 264.50, 597.75 %. Dividenden 1903–1920: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 15, 20, 12, 10, 25, 25 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Hch. Heisterkamp. Prokuristen: L. Ruland, Fritz Pastor. Aufsichtsrat: (4–10) Vors. Gen.-Dir. Dr. jur. Paul Silverberg, Cöln; Stellv. Gen.-Dir. Baurat Bruno Heck, Dessau; Bank-Dir. Herm. Wolff, Cöln; Fritz Schöller, Elberfeld; Fabrikbes. M. Stern, Rheydt; Peter Werhahn, Neuss; Otto Aschaffenburg, M.-Gladbach; Ernst Bünnagel, Bankier Rich. Henschel, Breslau; Bankier Max Marcus, Berlin. Zahlstellen: Bedburg: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Fil. in Elberfeld, Düsseldorf, Cöln, Aachen, Ruhrort, Hagen i. W., Crefeld, M.-Gladbach u. Bonn.