Woll-Wäschereien u. Woll-Kämmereien, Spinnereien, Wollgarn-Fabriken etc. 1539 Akt.-Ges. Lichtenberger Wollfabrik in Berlin-Lichtenberg, Rittergutstrasse 121/122. Gegründet: 21./6. 1912; eingetr. 12./7. 1912. Gründer siehe dieses Handb., Jahrg. 1915/16. Dieselben haben die Kosten der Einricht. der Ges. sowie der Stempel (Aktien-, Schlusschein- stempel), Eintragungskosten übernommen nach Verhältnis ihrer Zeichnungen. Zweck: Fabrikation von Kunstwolle, Kunstbaumwolle u. Tuchen aller Art sowie Handel mit allen Rohprodukten, die zur Kunstwoll- u. Kunstbaumwollfabrikation bezw. verwandten Fabrikationen Verwendung finden. Vorhanden sind drei Karbonisieranstalten, sowie grosse Spinnerei- u. Webereianlagen, verbunden mit Färbereien, Walken u. Appreturanstalten. Am 1./10. 1918 erfolgte der Ankauf der Tuchfabrik von Carl Welz in Forst, als Filialbetrieb; seit dem 1./7. 1919 ist in Sommerfeld-Lausitz, in 5 Werken ein grosser Betrieb zur Her- stellung von Halbtuchen unter der Firma „Sommerfelder Textilwerke Akt.-Ges.“ angegliedert. Die Ges. verfügt über 1000 Webstühle, 28 eig. u. 17 Pacht-Spinnsätze in Sommerfeld u. beschäftigt ca. 1500 Arb. daselbst. 1920 beteiligte sich die Lichtenberger Wollfabrik an der Norddeutschen Tricotweberei in Berlin. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. Das Kapital war urspr. M. 300 000, und ist erhöht worden am 1./2. 1913 um M. 200 000, am 6./3. 1916 um M. 100 000, am 5./3. 1917 um M. 100 000, am 20./7. 1918 um M. 300 000, am 20./1. 1919 um M. 600 000, am 7./6. 1919 um M. 1 600 000 u. am 17./3. 1920 um M. 1 800 000. Der Ausgabekurs war 105, 110, 115 u. 125 %; die Durchführung der Kapitalserhöhungen erfolgte durch das Bankhaus Carsch Simon & Co., Berlin. Die erhöhten Mittel wurden zum Erwerb der Betriebe in Forst u. Sommerfeld u. zu Erweiterungsbauten verwandt. Lt. G.-V.-B. v. 25./11. 1920 ist das Kap. um M. 2 000 000, div.-ber. ab 1./1. 1920, erhöht, welche von einem Konsort. (Carsch Simon $& Co., Berlin) übernommen wurden. Dieses bot den alten Aktion. M. 1 250 000 zum Bezuge im Verh. 4: 1 zu 130 % an. Hypotheken: M. 255 000 Berlin –Forst. Anleihe: M. 4 500 000 in 5 % Oblig. wird lt. Beschl. des A.-R. zur Ausgabe gelangen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: In den ersten 6 Monaten nach Jahresschluss. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Kassa 90 671, Effekten- Kaut.- u. Beteilig. 1 497 750, Bankguth. 1 495 724, Debit. 6 622 904, Waren Berlin, Forst, Sommerfeld 13 003 459, Chemikal. etc. do. 908 703, Fabrikterrain Berlin-Lichtenberg 220 000, Fabrikgebäude mit Dampf-, Kraft- u. Bahnanl. Berlin u. Forst 570 000, Masch. in Berlin, Forst u. Sommerfeld 606 001, elektr. Anlagen 1, Utensil. Berlin, Forst, Sommerfeld 3, Mobil. do. 1, Beleuchtungsanl. Berlin, Forst J Pferd u. Wagen 1. – Passiva: A.-K. 7 000 000, R.-F. I 700 000 (Rückl. 660 000), Hypoth. Berlin- Forst 255 000, R.-F. II 40 000, Delkr.-Kto 80 000 (Rückl. 50 000), Kredit. 14 998 329, Talonsteuer 28 000 (Rückl. 10 000), Versich. 75 000, Fonds f. Beamte u. Arbeiter 70 000 (Rückl. 50 000), Wechselverpflichtungen 520 000, Wertberichtig. 100 000, Div. 1 050 000, Tant. an A.-R. 70 425, Vortrag 38 465. Sa. M. 25 015 220. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 1 451 668, Versich., Steuern u. Zinsen 1078 560, Abschreib. 178 431, Zuwend. 200 000, Gewinn 1 548 965. – Kredit: Vortrag 8568, Waren- u. Fabrikat.-Gewinn 4 249 057. Sa. M. 4 257 626. Diridenden: 1912: 4 % auf die Einzahl. u. 11 % Super-Div. auf M. 300 000 für ¼ Jahr; 1913 bis 1915: 4, 4, 6 % auf M. 500 000; 1916: 7 % auf M. 600 000; 1917: 7½ % auf M. 700 000; 1918: 7 % auf M. 1 000 000; 1919: 10 % auf M. 1 600 000. 1920: 15 % auf M. 7 000 000. Direktion: William Leibholz, Gen.-Dir.; Wilh. Oppenheimer, Walter Caminer, Direktoren. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Otto Carsch, Berlin; Stellv. Dr. Jacob Lewinsohn, Louis Caminer, Charlottenburg; Dr. Kasimir Bett, Rechtsanwalt Dr. A. Stöhr, Berlin. Prokuristen: Jean Broh, Otto Jachmann, Wilhelm Schmidt, Paul Köhn, Lydia Walther. Zahlstelle: Berlin: Carsch Simon & Co. Ludwig Lehmann Aktiengesellschaft in Liqu. in Berlin C. 19, Hausvogteiplatz 3/4. Gegründet: 9./1. 1901; eingetr. 19./3. 1901. Gründ. s. dieses Handbuch 1917/18. Ges. liess lt. Vertrag v. 7./8. 1911 ihre Abteil zur Herstell. englischer Wollwaren = und beteiligte sich an den Vereinigten Märkischen Tuchfabriken in Berlin bezw. (früher Berlin-Luckenwalder Wollwarenfabrik). Sämtliche der Fabrikat. von hen Wollwaren dienenden Maschinen nebst Utensilien u. Riemen (aber ohne Kessel- azen) Dampfmaschinen, Lichtanlagen u. Haupttransmissionen in Luckenwalde gingen Preise von M. 300 000 an die Ver. Märkischen Tuchfabriken über, wofür die Ludwig E Akt.-Ges. 300 Aktien der genannten Ges. erhielt. Ausserdem zeichnete die Ludw. „% 600 neue Aktien der Ver. Märkischen Tuchfabriken zu pari gegen bar. 6 k abrikation u. Handel mit Wollwaren, Plüschen, Astrachans, Konfektionsstoffen Ble 6. Tertilprodukten. 1917 Erwerb der Firma C. A. Siegel in Crimmitschau. Ludvi 15 v. 3./4. 1919 beschloss den Verkauf des Ges.-Vermögens als Ganzes an die Biss Ib. aumann Kommanditgesellschaft in Berlin u. Crimmitschau. Die A.-G. ist aufgelöst. elbe trat in Liquidation. 9*