Schoellerschen Kammgarnspinnerei in Breslau mit Wirkung ab 1./1. 1908 Kammgarn-Spinnereien und -Webereien. 1557 fusionierte das Eitorfer Unternehmen mit der Schoeller'schen Kammgarn-Spinnerei in Breslau, welche 1842 von der preussischen Seehandlung mit ca. 3000 Spindeln gegründet worden ist u. im Jahre 1849 an den Geh. Komm.-Rat Leopold Schoeller aus Düren verkauft wurde. Zweck: Betrieb von Spinnereien und Webereien. Die Anlagen in Eitorf umfassen rd. 12 ha, wovon ca. 2,6 ha mit Fabrikgebäuden u. ein kleinerer Teil mit Wohngebäuden bebaut sind. Die Ges. arbeitet mit annähernd 14 640 Spinnspindeln u. 113 mechan. Webstühlen. Die Ges. gibt aus ihrem Elektr.-Werk elektr. Strom zu Licht u. Kraft- zwecken an Dritte ab. Die G.-V. v. 14./3. 1908 beschloss die Vereinig. mit der (S. Jahrg. 1912/13) u. infolgedessen Anderung der Firma wie oben u. Verlegung des Sttaes der Gesz nach Breslau. Die Schoellersche Kammgarnspinnerei besteht aus Zwei Spinnerei- anlagen von zus. 50 955 Spinnspindeln u. 16 350 Zwirnspindeln, Kämmerei sowie be- deutende Färberei. Die eine, die ältere Spinnerei, auf wertvollen Grundstücken unweit des Zentrums Breslaus an der Oder gelegen, dient in der Hauptsache der Herstellung von Strickgarnen u. sonst. gröberer Gespinste, während die andere, welche in Stabel- witz bei Breslau betrieben wird, eine ausgesprochene Feingarnspinnerei moderner Art ist. Die Anlage in Breslau hat eine Gesamtgrösse von 3*ha 32 a 2 am, die Anlage in Stabelwitz 35 ha 90 a 90 qm. Die jährl. Produktion beträgt ca. 1½ Mill. kR Kammgarn, Arb. ca. 850. 1910–1916 Neuanlagen u. Anschaff. in Breslau u. Eitorf zus. M. 350 355, 274 528, 257 274, 460 652, 173 414, 26 044, 18 141. Kapital: M. 6 100 000 in 6100 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 14./3. 1908 um M. 3 600 000 in 3600 Aktien zu pari mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908. Diese neuen Aktien wurden von den Inhabern der Schoellerschen Kammgarnspinnerei in Breslau gegen Einbringung der Vermögenswerte dieser Firma übernommen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Vexteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, hierauf 4 % Div., vom Übrigen 15 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 25 000 in Fahren mit Div.-Verteil.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Anlage 343 005, Kassa 187 626, Wechsel 507 472, Vorräte 27 847 318, Material. u. Farbstoffe 50 000, Wertp. u. Beteilig. 94 856, Gespann u. Kraftwagen 1, Schuldner 12 223 845. – Passiva: A.-K. 6 100 000, R.-F. 515 019 (Rückl. 104 250), Sonder-Rückl. 400 000, Pens.- u. Wohlf.-F. 377 450, Feuerversich.-Rückl. 495 700, unerhob. Div. 9620, Gläubiger 31 367 702, Div. 1 586 000, Tant. an A.-R. 308 951, Vortrag 93 681. Sa. M. 41 254 124. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 501 997, Zs. 787 940, Reingewinn 2 092 882. – Kredit: Vortrag 7882, Rohgewinn 3 374 937. Sa. M. 3 382 819. Kurs der Eitorfer Aktien Ende 1901–1920: In Berlin: 142, 129.80, 105.90, 89.50, 90, 100, 107.50, 95, 95.80, 91, 79.75*, –, 95, 152, 112*, 163, 377% In KöIIn 142, 129, 100 107, 95, 94, 89, 80, 95, 11427 155, 360 %. Eingef. in Berlin 19./12. 1904 zu 138 %. In Köln wurden M. 1 250 000 Aktien 25./11. 1904 zu 135 % aufgelegt. Lieferb. sind nur die Aktien, lautend auf Schoellersche u. Eitorfer Kammgarnspinnerei. Dividenden 1908–1920: 0, 5, 6, 4½, 5, 4, 5, 7, 10, 12, 11, 10, 26 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Arthur Schoeller, Zürich; Dir. Georg Peisert, Dir. Rob. Schneider, Herm. Jung, Breslau; Dir. Edm. Lohse, Eitorf. Prokuristen: Gustav Löwe, Ernst John, Breslau; A. Bockemühl, Martin Rüger, E. Thier, Eitorf. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Rud. Schoeller, Düren; Stellv. Friedr. Arthur Schoeller, Zürich; Justizrat Dr. Max Peusquens, Köln; Gg. Cerutti, Leipzig; Rechtsanwalt Dr. Hans Stockar, Walter Schoeller, Zürich; Leo Schoeller, Düren. Zahlstellen: Breslau u. Eitorf: Ges.-Kassen; Breslau: Deutsche Bk.; Berlin: Disconto- les.; Köln u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein. Concordia Spinnerei & Weberei in Bunzlau u. Marklissa. Gegründet: 23./6. 1888; eingetr. 4./8. 1888. Übernahme der Betriebe der Firma Gebr. Woller in Marklissa u. Burglehn; letzteres seit 1908 nach Bunzlau eingemeindet. Die An- lagen, seiner Zeit für zus. M. 1 350 000 übernommen, erhöhten sich bis Ende 1918 durch Zu- gange auf M. 4 618 660 u. sind durch Abschreib. auf M. 1 436 520 Buchwert herabgemindert. 1912/13 Aufstell. einer neuen Kraftanl. in Bunzlau, Bau eines neuen Websaales in Marklissa zovie Erwerb einer bei Marklissa gelegenen kleinen mech. Weberei mit Wasserkraft. Nach rlegsbeginn zunächst Stockung des Geschäftsganges, dann lebhafte Nachfrage nach Garnen und Geweben für den Heeresbedarf. 1917 Erwerb einer mechan. Weberei in Reichenau i. Sa. Y Zweck: Betrieb der mechan. Kammgarnspinnerei u. Weberei; spez. Herstellung von eb-, Strick- u. Stickgarn, sowie von halb- u. ganzwollenen Geweben. Neuerdings auch Fapiergarnspinnerei und -Weberei; auch Aufschliessung von Pflanzenfasern, insbesondere er Brennessel. Nach Kriegsende wieder Aufnahme der Fabrikation der alten Artikel. 80 554 00 Garne Etwa 2000 Beamte u. Arb. Umsatz 1918–1920: M. 11 941 284, 17 195 632,