1560 Kammgarn-Spinnereien und -Webereien. Direktion: Gust. Schmidt. Prokuristen: Aug. Krieger, O. Walther, Otto Dahms. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Herm. Wülfing, Vohwinkel; Stellv. Geh. Komm.-Rat August Freih. von der Heydt, Elberfeld; Ernst Boeddinghaus, Richard Staudt, Berlin; Werner T. Schaurte, Düsseldorf; Freih. Karl von Müffling, Aachen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: von der Heydt & Co.; Elberfeld: von der Heydt- Kersten & Sölne. Kammgarnwerke Akt.-Ges. in Eupen. Gegründet: 19./3. 1906; eingetr. 27./4. 1906. Gründer siehe Jahrg. 1912/13 dieses Handb. Die Firma Gülcher & von Grand Ry, G. m. b. H. in Eupen brachte ihr gesamtes Ge. schäftseigentum — alle Aktiva nach Abzug der Passiva, lt. Abschluss v. 1./2. 1906 – als Sacheinlage in die Ges. ein gegen ein Entgelt von M. 1 275 000, wovon M. 735 000 in Aktien u. der Rest in bar bezahlt sind. Zweck: Erwerb, Erricht. u. Betrieb von Kammgarnspinnereien u. verwandten Gewerben. Insbes. wird ein Zus. arbeiten der Kammgarnspinnerei mit der Webindustrie bezweckt. 1906/08 erfolgte die Neuanlage einer Buntspinnerei von ca. 23 000 Spindeln (sukzessive Betriebs. aufnahme ab Mitte 1908) u. die Erweiter. d. Weissspinnerei. Die Zugänge hierfür betrugen 1906 bis 1908: M. 117 255, 1 201.764, 1 700 111; Neuanschaft. 1911–1919: M. 61 866, 745 982, 569 961, 42 703, 18 650, 38 016, 13 216, 166 543, 67 346, 1920: frs. 182 900. Im J. 1912 Vergrösserung der Buntspinnerei. Die Ges. wurde durch den Krieg anfänglich stark in Mitleidenschaft ge- zogen. 1915–1918 Aufträge von Seiten der Kriegsgesellschaften. 1919 nicht voll beschäftigt. Infolge der Zuteilung von Eupen an Belgien ist es für die Ges. sehr schwierig, sich in den westlichen Staaten neue Kunden zu erringen; das Hauptabsatzgebiet ist immer noch Deutsch- land. Durch die hohen Frankenlöhne – auf Anordnung des Gouverneurs mussten seit dem 19./3. 1920 Löhne u. Gehälter in gleicher Höhe in Franken wie bisher in Mark gezahlt werden – kann die Ges. nur schwer mit den deutschen Spinnereien konkurrieren, aber auch gegen die belg. Spinnereien ist sie infolge der hohen sozialen Lasten, die jene nicht kennen, im Nachteil. Das durch Hochwasser gänzlich zerstörte Wehr in der Hill wurde in den letzten Monaten 1920 wieder hergestellt u. der hierfür im Jahre 1919 zurückgestellte Betrag von M. 500 000 verwandt. Kapital: Belg. frs. 4 250 000 in 3400 Aktien à frs. 1250. Urspr. M. 3 400 000 in 3400 Aktien à M. 1000, vorerst mit 25 % eingezahlt, weiter je 25 % am 15./5., 4./9. u. 15./11. 1907 eingezahlt. Die Gründer haben sämtl. Aktien übernommen. Sie erhielten für je M. 5000 Aktien einen Gewinnanteil.-Ber.-Schein; diese Scheine haben Anspruch auf ¼‟ desjenigen Gewinns, der über eine Div. von 5 % hinaus zur Verteilung gelangt. Die G.-V. v. 9./4. 1921 beschloss wegen der seit 19./3. 1920 zwangsweise eingeführten Frankenwährung die Um- wandlung des Nominalwertes der Aktien von M. 1000 in belg. frs. 1250 durch Abstemp. ohne Nachzahlung. Um den Passiv-Posten, welcher durch Umwandlung in frs. 4 250 000 entsteht, in der Bilanz auszugleichen, sind die Aktiv-Posten der Anlage-Konten in gleichem Verhältnis in frs. umgewandelt, resp. auf eine entsprechende Höhe gebracht worden, wWas ohne Bedenken geschehen konnte, weil der innere Wert dieser Konti auch den neuen Buchwert noch um ein Vielfaches übersteigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj Stimmrecht: 1 Aktie = 1 8t Bilanz am 31. Dez. 1920 in belg. frs.-Währung: Aktiva: Grundstück 201 509, Wasser- gerechtigkeit 1, Gebäude 1 971 649, Masch. 1 021 748, elektr. Anlage 1, Geräte 1, Fuhrwerk 23 222, Hülsen I, Betriebsmaterial. 81 339, Farbmaterial. 143 693, Brennmaterial. 153 75, vorausbez. Prämien 9499, Debit. 3 256 422, Kassa 8942, Wechsel 279 666, Effekten 361, Waren 821 327. – Passiva: A.-K. 4 250 000, R.-F. 106 100 (Rückl. 50 000), Spez.-R.-F. 100 000 (Rückl. 34 000), Sonderrückl. 220 000, Rückl. f. Übergangswirtschaft 33 000, Instandsetzungs-F. 79 200, Werkerhalt.-F. 500 000, Talonsteuer 17 700 (Rückl. 10 000), unerhob. Div 3696, Kredit. 1987173, Arb.-Unterstütz.-F. 50 000, Angest.-Unterstütz.-F. 50 000, für auszul. Genusscheine 52 800, Tant. an A.-R. 26 262, 10 % Div. 425 000, Vortrag 72 211. Sa. frs. 7 973 143. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 4 035 233, Abschreib. 332 581, Reingewinn 770 274. – Kredit: Vortrag 23 650, Zs. 41 780, Bruttogewinn 5 072 657. Sa. frs. 5 138 088. Dividenden 1908–1920: 0, 5, 4, 6, 7, 4, 0, 6, 5, 8, 8, 15, 10 %. Direktion: Theod. Pohl. Prokuristen: Eug. Bühler, Alf. v. Grand Ry, Joh. Stayen. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Rob. Delius, Aachen; Stellv. Komm.-Rat Max „ Cottbus; Tuchfabrikant Bernhard Struch, Aachen: Bank-Dir. Dr. jur. Walther Seidel, Kö 1 Tuchfabrikant Komm.-Rat Max Koswig, Finsterwalde; Arthur Peters, Eupen; Fritz Schmidt, Guben: Paul Gülcher, Wien. 5 Zahlstellen: Eupen: Ges.-Kasse; Aachen: Dresdner Bank; Berlin: Delbrück Schiel & Co., Hardy & Co. G. m. b. H.; Eupen: Bank v. Eupen u. Malmedy, Banque de Verviers. Kammgarnspinnerei Gautzsch bei Leipzig, Akt.-Ges. Gegründet: 1890. Zweck: Betrieb von Kammgarnspinnereien. Die Ges. besit „ : m die zu Gautzsch belegene Kammgarnspinnerei mit einem Flächeninhalt von 9 f wovon ca. 51 070 am bebaut sind. Auf dem Grundstücke befinden sich das 9 = 61) u. eine Anzahl Nebengebäude wie Shedbauter Magazingebäude, Masch.- u. Kesse