Kammgarn-Spinnereien und-Webereien. 1565 diesen Branchen. Verfertigt werden Kammgarne, hauptsächlich bunte Web. u. Strickgarne. Jahresumsatz 1904–1913: M. 17 500 000, 20 250 000, 22 500 000, 23 600 000, 20 600 000, 23 700 000, 25 000 000, 23 000 000, 23 500 000, 21 750 000. – Das Unternehmen beschäftigt in normalen Zeiten ca. 2800 Arb. u. Beamte, verfügt für seinen Betrieb über Dampfmasch. in Gesamtstärke v. 5000 PS. u. arbeitet mit 154 Kammstühlen, ca. 88 000 Spinnspindeln, sowie 26 000 Zwirnspindeln. Die Spinnerei ist in den letzten Jahren vollständig reorganisiert u. den veränderten Woll- produktionsverhältnissen angepasst. Ferner besitzt die Ges. eine grosse Fürberei u. Druckerei für Kammzug. Der gesamte Grundbesitz der Ges. in Leipzig beträgt 134 000 am mit etwa 61 000 qm bebauter u. mit etwa 115 000 qm nutzbarer Arbeitsfläche. 1901/1902 Errichtung einer eigenen Wollkämmerei, Wäscherei und Sortiererei. 1906 Erwerb des seither gepachteten Kämmerei- Grundstücks. 1907/08 fanden umfangreiche Neubauten statt, darunter die Vergrösserung der Kämmerei-Anlagen. Die Gesellschaft ist an der Botany wWorsted Mills zu Passaic beteiligt (s. unten). Wegen Beteiligung bei C. F. Solbrig Söhne A.-G. in Chemnitz siehe bei Kap. 1903 Beteil. an der neu gegründ. Kommandit-Ges. Konkordia Spinnerei Stöhr & Co. in Neschwitz bei Tetschen i. Böhm. mit M. 205 200, welche Beteilig. seit 1906 auf M. 836 050 erhöht ist. Diese Ges. wurde zur Erleichterung des Absatzes in Österreich-Ungarn gegründet u. hat ihren Betrieb 1904 aufgenommen, der vertragsgemäss in Lohn für das Plagwitzer Etabliss. erfolgte, doch wurde 1919 der entsprechende Vertrag aufgehoben. Erträgnis in Neschwitz 1906–1914: 14, 14, 12, 16, 14, 10, 12, 8, 8 %. Diese Fabrik stand seit Jan. 1915 still, doch konnte der Betrieb Mitte 1916 wieder auf- genommen werden. 1915 auf diese Beteilig. M. 174 538 abgeschrieben, dann 1916 weitere M. 41 512. Das Effekten Konto hat durch die Ausscheidung der Beteiligung an den Botany Worsted Mills in Passaic (New Jersey) eine wesentliche Herabsetzung erfahren und umfasst nunmehr in der Hauptsache nur noch den Besitz an Aktien der C. F. Solbrig Söhne A.-G. in Chemnitz sowie Staatspapiere. Der seitherige Buchwert des früheren amerikan. Effektenbesitzes erscheint als Forderung unter einem besonderen Konto in Höhe von M. 8 332 358 u. entspricht dem Buchwert in Höhe von nominal $ 1 491 000 = M. 6 262 200. Vor Ausbruch des Krieges mit den Ver. Staaten wurde dieser Aktienbesitz an eine ameri- kanische Firma (Stöhr & Sons Inc.) verkauft, jedoch hat der Verwalter feindlichen Eigen- tums den Aktienbesitz mit Beschlag belegt, indem er die Gültigkeit des Verkaufs bestritten hat. In dem gegen den Verwalter feindlichen Eigentums deshalb angestrengten Prozess hat das Ende Febr. d. J. ergangene Urteil des Supreme Court die in der I. Instanz zugunsten des Zwangsverwalters erfolgte Entscheidung bestätigt. Es untersteht daher der Besitz an Shares noch der Beschlagnahme. Der nahezu stetig verlaufende Preisrückgang für Wolle im Jahre 1920 brachte dem deutschen Verbraucher infolge gleichzeitigen Sinkens der deutschen Valuta wenig Nutzen, immerhin erzielte die Ges. einen Reingewinn von M. 11 949 376. Kapital: M. 26 000 000 in 24 000 St.-Aktien u. 2000 Namens-Vorz.-Aktien à M. 1000. (Die a. 0. G.-V. v. 17./5. 1907 beschloss Ausgabe von 2900 neuen Aktien, Stücke B (Nr. 7001– 9900) à M. 1000 zwecks Umtauschs gegen die alten im Umlauf befindl. 580 Stück Aktien à M. 5000 Nennwert; ist geschehen.) Das urspr. A.-K. betrug M. 1 400 000, wurde 1883 durch Ausgabe von 300 Aktien a M. 5000 auf M. 2 900 000 und 1889 um M. 2 000 000 erhöht, emittiert zu 130 %; weiter 1897 um M. 1 000 000 in Nam.-Aktien à M. 1000 zu 150 %. 1899 um M. 2 000 000 in 2000 Nam.- Aktien à M. 1000, hiervon angeboten M. 1 200 000 den Aktionären und Gesellschaftern zu 150 % Von den restlichen M. 800 000 wurden M. 300 000 zu 162 %, M. 500 000 zu 170 % gezeichnet. Die 1899er Erhöh. erfolgte zur Verstärk. der Betriebsmittel. Die a. o. G.-V. v. 18./10. 1906 beschloss nochmalige Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000 (also auf M. 9 900 000) in 2000 Nam.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, übernomm. von einem Konsort. zu 140 %, angeboten den alten Aktionären und den Gesellschaftern zu 146 %. Agio mit M. 800 000 in R.-F. Diese neuen Mittel dienten zur Vergrösser. der Anlagen in Leipzig, ferner davon ca. M. 600 000 zur Erhöh. des Anteils an der Konkordia- Spinnerei Stöhr & Co. in Neschwitz, ca. M. 750 000 zur Beteiligung an einer Firma in Werden; diese wieder abgestossen. Die a. o. G.-V. v. 29./5. 1911 beschloss die Umwandl. der Kommandit-Ges. a. A. in eine Akt.- Ges, Mit dieser Umwandl. ging Hand in Hand die Erhöh. des bisher. A.-K. von M. 9 900 000 auf M. 12 000 000. Von dieser Erhöh. von M. 2 100 000 dienten zunächst M. 100 000 zur Rückzahl. des gleichhohen Anteils am Ges.-Kap. des bisherigen persönl. haftenden Gesellschafters, des Comm.-Rat Stöhr. Der weitere Beschluss ging dahin, den beiden bisherigen Geschäftsinhabern den Betrag von M. 1 000 000 neue Aktien gegen Barzahl. zu pari zu überlassen als Gegen- leistung der Ges. für die Aufgabe aller Rechte und Ansprüche, die sich für die Geschäfts- f bs aus ihrer bisherigen Stellung herleiteten. Die weitere Erhöhung des A.-K. um 116 000 000 diente zum Erwerb von Aktien der Kammgarnspinnerei C. F. Solbrig Söhne,. 1 in Chemnitz dergestalt, dass die Stöhr-Aktien mit 185 %0 gegen 105 % für Solbrig- a ausgetauscht wurden. Die Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. kam durch diese Trans- 03 u. 1917 weiter hinzuerworbenen M. 235 000 Aktien in den Besitz des weitaus grössten Ia der Solbrig-Aktien (nom. M. 1 950 000) und gewann damit den ausschlaggebenden 4 in dieser Ges., deren A.-K. M. 2 000 000 beträgt (Div. 1912–1918: 5, 0, 4, 6, 38 8%) 3 1. er Aktien-Em. v. 1911 mit M. 794 200 in R.-F. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26./3. 1920 2 000 000 (also auf M. 14 000 000) in 2000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 7