Baumwoll-Spinnereien und -Webereien. 1617 Kölnische Baumwollspinnerei u. Weberei in Liqu. in Köln, Bayenstrasse 25. Gegründet: 1./8. 1853; eingetr. 1./4. 1862. Die Ges. bezweckte Herstellung u. Vertrieb von baumwollenen Garnen, Zwirnen u. Geweben. Die Ges. besass das in nächster Nähe der Rheinwerft in Köln gelegene, von der Bayenstrasse, dem Severinswall, der Dreikönigen- u. Zwirnerstrasse begrenzte Terrain von ca. 40 000 qm. Dieses gesamte Areal stand in der Bilanz mit M. 415 719 zu Buch. Der Verlustvortrag aus 1913 konnte 1914 um M. 11 129 auf M. 91 075 vermindert u. 1915 ganz getilgt werden. Kriegsverord., Beschlagnahmen etc. ver- anlassten die Verwalt., die Spinnerei im Febr. u. die Weberei im März 1916 stillzulegen; der grösste Teil der Vorräte konnte 1916 abgestossen werden. 1917 konnte ein geringer Teil des Betriebes aufrecht erhalten werden. Verschiedene Lagerräume etc. sind seit Mitte 1917 vermietet. Der Gewinn aus 1916 M. 84 679 wurde vorgetragen hierzu M. 1240 aus 1917, zus. M. 85 920, davon M. 45 672 Abschreib., blieben M. 40 248, die vorgetragen und 1918 bis auf M. 5054 aufgebraucht wurden. Der dreijährige Stillstand, zu welchem die Unternehmen durch Heeresmassnahmen u. Kriegsorganisationen gezwungen wurde, obwohl bei seiner Stilleg. noch ein namhaftes Quantum Rohmaterial anderen Spinnereien überlassen werden konnte, der Niederbruch Deutschlands, die früheren schwierigen Arbeiterverhältnisse, welche in der Gegenwart keine Besserung versprechen, sowie die Möglichkeit, die Liegenschaften nebst Wohnhäusern, Fabriken u. Kraftanlagen angemessen veräussern zu können, veranlassten die a. o. G.-V. v. 19./12. 1918 die Auflös. der Ges. zu beschliessen. Das Werk ist einschl. aller Liegen- schaften, jedoch mit Aussghluss der Spinnerei- u. Weberei-Masch, im Laufe des Januar 1919 in den Besitz der Firma Gebr. Stollwerck A.-G. für den Preis von M. 2 650 000, der in verschied. Raten zahlbar ist, übergegangen. Auch die Spinnerei- u. Weberei-Masch. wurden noch 1919 verkauft. Kapital: M. 1 950 000, und zwar M. 450 000 in 750 abgestemp. Aktien Lit. A (Nr. 1–750) à M. 600 u. M. 1 500 000 in 1500 neuen Aktien Lit. B (Nr. 1–1500) à M. 1000. Am 12./2. 1920 kam die erste Liquidationsrate mit 110 % = M. 660 bezw. 1100, ab 31./7. 1920 u. 31./1. 1921 die zweite u. dritte Rate mit je 40 % = M. 240 bezw. 400 zur Rückzahlung. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im März oder April. Stimmrecht: 1 Aktie Lit. A = 3 St., 1 Aktie Lit. B = 5 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Kasse 394, Bankguth. 1 084 887, Effekten 55 400. – Passiva: Noch nicht erhob. Liquidations-Raten 119 300, Anleihe 16 960, unerhob. Div. 360, Anleihe-Zs. 400, Unterstützungs-F. 3195, Sicherheitsbestand 23 453, Kredit. 8409, Liquidat.- Rechnung 968 603. Sa. M. 1 140 681. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk.-Rechn. 165 968, I. Liquidat.-Rate 2 145 000, II. do.-Rate 780 000, Bilanz-Rechn. 968 603. – Kredit: Vortrag 1 466 607, Ertrags-Rechn. 543 771, Zs. 99 194, Aktien-Kap.-Rechn. 1 950 000. Sa. M. 4 059 572. Hurs: Die Einführ. der abgest. Aktien, sowie die neuen Aktien in Cöln erfolgte im Juli 1907. Kurs Ende 1907–1919: 107, 94, 90.75, 75, 68, 55, 45, 40*, –, 50, –, 133*, 116.30 %. Dividenden: Zus.gelegte u. neue Aktien Lit. B 1901–1918: , 0, 0, 0, 5, 6½ ? 2½., 0, 0, 0, 0, 0, 5, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidator: Hugo Walde. Aufsichtsrat: (56–9) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Rich. von Schnitzler, Köln; Wilh. Cramer, remen; Aug. v. Recklinghausen, Schloss Hackhausen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co., J. H. Stein; Köln, Düsseldorf, Crefeld, Rheydt: A. Schaaffh. Bankverein; Berlin: Delbrück Schickler & Co. Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor, Sitz in Munchen. Gegründet: 15./11. 1860; eingetr. 2./3. 1863 in München. „ Zweck: Errichtung u. Betrieb von Baumwollspinnereien u. Beteiligung an sonstigen Lextilunternehmungen. Seit seiner letzten Vergrösser. im Jahre 1911 arbeitet das Werk mit 101 864 Selfakter- u. Trossel-Spindeln, welche jährl. aus ca. 13 000 Ballen Baumwolle % 5000 000 Zoll-Pfd. rohe u gebleichte Garne in Mittel Nr. 30 erzeugen. Die Betriebskraft zwei Wasserkraftanlagen mit 5 Voith-Turbinen von zus. 3000 PS; für Beleuchtung 10 bis kfez Rseke dienen eine Akkumulatoren-Batterie mit etwa 150 PS. sowie 2 Dampf- men von 1800 PS. Von den Spinnerei-Maschinen werden die Vorwerke sowie die felfaktoren gruppenweise durch Elektromotoren (Drehstrom) angetrieben, während sämtliche beshppinhmaschinen mit Einzelmotor-Antrieb (Drehstrom) ausgestattet sind- Das Werk eschäftigt ca. 850 Arbeiter. 1920 Beteiligung bei 2 Werken der Feinspinnerei u. Weberei. apital: M. 8 000 000 in 3000 Aktien à M. 500 u. 6500 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. V 350 900 = M. 2 571 428 in 3000 Aktien à fl. 500, reduziert 1883 durch Rückzahl. von (ag 1 auf jede Aktie von fl. 500 auf M. 500. Erhöht lt. G.-V. v. 10./2. 1910 um M. 500 000 erein 12 000 000) in 500 Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsort. (Bayer. 46 sbank u. Pfälz. Bank) zu 135 %, angeboten den alten Aktionären ebenfalls zu 135 %. 810 mit M. 126 040 in R.-F. Die Aktien lauten auf Namen oder Inhaber. Die a. o. G.-V. Handbuc ndbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1920/1921. I. 102 *= ―――