Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. 1661 das bekannte Patent zur Herstell. von Viscoseide erworben hatten. Es bot sich dann An- fang 1913 die Möglichkeit, mit den bisher. Prozessgegnern, den Vereinigten Glanzstoff- Fabriken in Elberfeld, in Meinungsaustausch bezügl. der gegenseit. Patentdifferenzen zu treten. Diese Unterhandl. haben zum Abschluss eines Vertrages geführt, der die Ges. zwar einerseits eine angemessene Lizenzabgabe bis 1921 auferlegt, aber andererseits den grossen Vorteil in sich schliesst, dass die Ges. alle auf ihre Fabrikation bezügl. Patente von Elber- feld benutzen darf u. durch den ständigen Austausch aller Fabrikationserfahrungen u. Ver- besserungen zur Annahme berechtigt ist, nach einer entsprechenden Übergangsperiode nun- mehr zu einer gewinnbringenden u. einwandfreien Fabrikation zu gelangen. Aus diesen Gründen sah sich die Ges. verpflichtet, der G.-V. v. 19./3. 1913 eine Sanier. der Ges. bezw. eine Zus. legung des bisher. Kap. von M. 3 650 000 vorzuschlagen u. gleichzeitig eine Erhöh. des A.-K. auf M. 3 000 000 zu beantragen. Die G.-V. beschloss dementsprechend folgendes: Herabsetz. des A.-K. von M. 3 650 000 um M. 2 190 000 durch Zus. legung von je 5 Aktien zu 2 Aktien, also auf M. 1 460 000. Erhöh. des A.-K. um M. 1 540 000 (auf M. 3 000 000) in 1540 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, begeben zu pari. Die Aktien wurden der Vereinigte Clanzstoff-Fabriken A.-G. zu Elberfeld überlassen mit der Verpflicht., davon M. 730 000 Aktien den Aktionären zum Kurse von 103 % zuzügl. Stückzs. durch die Bank für Handel u. Ind. u. das Bankhaus E. Ladenburg in Fft. a. M. etc. zum vorzugsweisen Bezug anzubieten u. zwar derart, dass auf je 2 zus. gelegte bezw. 5 alte Aktien eine neue entfällt; Angebot er- folgte vom 7.–23./4. 1913. Der durch die Herabsetz. erzielte Gewinn wurde zur Beseitig. der Unterbilanz (Ende 1912 M. 680 816) u. zur Abschreib. verwendet. Die Fabrikat. des Jahres 1913 bildete eine Übergangsperiode. Infolge notwendiger Abschreib. einmaliger Aufwend. zur Ablös. von Verträgen u. aus Betriebsverlusten ergab sich für 1913 ein neuer Verlust von M. 996 550. Die G.-V. v. 17./3. 1914 beschloss zur Beseitig. desselben die Zus. legung des A.-K. 3:2, also Herabsetz. des A.-K. auf M. 2 000 000. In 1915 entstand ein neuer Ver- lust von M. 279 846, der aus dem Gewinn des J. 1916 gedeckt werden konnte; 1916 wurden die Abschreib. (M. 218 968) verdient; 1917 wieder Reingewinn; 1919 wochenlange Stillegung wegen Rohstoffmangels. Unter den Kriegseinwirkungen trat 1914 eine Stockung des Absatzes ein, die zur Ein- stell. des Betriebes nach Aufarbeit. der Materialien führte. Die Kunstseidefabrikation wurde wegen fehlen von Arbeitskräften u. Rohmaterialien auch nicht wieder aufgenommen. Die Ges. nahm interimistisch die Herstellung von Dörrgemüse für den Heeresbedarf auf und beschäftigt dabei etwa 500 Personen, wodurch wenigstens der Betrieb aufrechterhalten und den Fabrikangehörigen Beschäftig. u. Verdienstgelegenheit geboten, sowie ein Teil der Gen.-Unk. gedeckt wurde, doch musste Anfang 1917 das Dörren wegen Mangel an Material wieder eingestellt werden. Seitdem gelang es der Ges. Aufträge von der Heeresverwalt. herein- zubekommen; die Ges. nahm die Herstellung von Stapelfaser auf. Es wurde eine Art Schappe, ein Ersatz für Wolle u. Baumwolle hergestellt. Die Ges. war bis Mitte des Jahres 1920 mit der Herstellung von Stapelfaser beschäftigt. Von da ab wurde wieder Kunstseide hergestellt. Um der Überteuerung bei Erhalt. der bisher. Leistungsfähigkeit der Betriebs- anlagen u. Einricht. Rechnung zu tragen, ist ein Werkerhalt.-Kto in Höhe von M. 540 000 errichtet worden. Dem Unternehmen steht die Verein. Glanzstoffabriken A.-G., Elberfeld, nahe. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Die Aktionäre haben bei Neu-Em. ein Bez.-Vorrecht, falls die betr. G.-V. nicht ein Anderes bestimmt. Urspr. M. 2 500 000, beschloss die G.-V. v. 22./12. 1903 Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500, ab 1./1. 1903 div.-ber. Aktien; hiervon M. 250 000 übernommen von der Bank f. Handel u. Ind. zu 173 %, angeboten den Aktionären 10: 1 v. 2.–18./1. 1904 zu 185 % u. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1904 nebst % Schlussnotenstempel; restl. M. 250 000, zu 175 % gerechnet, dienten zu Ankauf der Südd. Waggonfabrik in Kelsterbach (s. oben). Die G.-V. v. 2./12. 1905 beschloss Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 3 500 000) zwecks Herstellung bis jetzt bezogener Rohstoffe u. zur Angliederung neuer mit der Fabrikat. der Ges. verwandter Produkte. Die neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien wurden von der Bank f. Handel u. Ind. in Darmstadt zu 300 % über- nommen und den Aktionären 6: 1 v. 11.–30./12. 1905 zu 305 % angeboten. Die G.-V. v. 29./8. 1906 genehmigte den Erwerb des Gesamtvermögens der A.-G. für Kunst- lederfabrikation in Mannheim u. zu diesem Zwecke die Erhöh. des A.-K. um M. 150 000 auf M. 3 650 000), die dem Mannheimer Unternehmen zu 300 % überlassen wurden. Agio- Gewinn mit M. 300 000 in R.-F. Die Kunstlederfabrikation ist inzwischen von der Frank- furter Ges. aufgegeben worden. Wegen Sanier. bzw. Herabsetz. des A.-K. auf M. 2 000 000 lt. G.-V. v. 13./3. 1913 u. 17./4. 1914 s. oben. Erhöht lt. G.-V. v. 19./5. 1921 um M. 8 000 000 (also auf M. 10 000 000) in 8000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von einem Konsort. (Bank f. Handel u. Industrie etc.) zu 125 %, davon M. 6 000 000 angeb. den bisher. Aktionär. 1:3 zu 125 %. Die restl. M. 2 000 000 verbleiben dem A.-R. zur Verfüg. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Liegenschaften u. Gebäude 652 454, Masch. u. Geräte 7, atente 1, Rohstoffe 581 697, Betriebsmat. 524 316, Fabrikat. u. Waren 44 975, Debit., Bank- 3 Postscheckguth. 2 268 023, Kassa 12 751, Effekten u. Beteilig. 229 201. —- Passiva: A.-K. 000 000, R.-F. 109 449 (Rückl. 32 000), Delkr. 195 379, Unterst.-F. 199 046 (Rückl. 30 000),