1714 Bekleidungs-Industrie. mit Aktiven, Passiven, insbesondere mit Aussenständen, Lagervorräten, Modellen, Gebrauchs- mustern u. Geschäftsgeheimnissen, mit allen Abnahme- u. Anstellungsverträgen, ferner mit sämtlichen zum Betriebe gehörigen Maschinen, Gerätschaften u. Einrichtungsgegen- ständen, sowie mit dem Rechte, den Namen M. Gerstel in der Firma zu führen. Die ÜUber- nahme der Aktiven erfolgte auf Grundlage der Übernahmebilanzen für den 31./12. 1920 zu den dort angegebenen Beträgen von insgesamt: a) M. 2 078 750 bezüglich der offenen Handelsgesellschaft M. Gerstel, Berlin, b) M. 671 250 bezüglich der Einzelfirma Moritz Gerstel, Köln, c) M. 2 453 750 bezüglich der offenen Handelsgesellschaft M. Gerstel, Breslau, d) M. 1 046 250 bezüglich der Einzelfirma M. Gerstel, Frankf. a. M. Zweck: Erwerb u. Betrieb der bisher in Berlin, Breslau u. Frankf. a. M. unter der Firma M. Gerstel u. in Köln unter der Firma Moritz Gerstel betriebenen Handelsgeschäfte, ferner Erwerb u. Betrieb von kaufmännischen Unternehmen, besonders auf dem Gebiete der Mode-Industrie u. die Übernahme von Beteilig. an solchen. Zweigniederl. in Frankf. àa. M., Köln u. Baden-Baden. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 1000, übern. von Gründern zu 100 %. Nr. 1–5000 sind voll, Nr. 5000–10 000, mit 25 % eingezahlt. Die Nr. 5001–10 000 sind in Abweichung der Bestimmung des § 214 Abs. 2 Hl.-G.-B., in gleicher Weise wie die voll eingezahlten Aktien gewinnberechtigt. Direktion: Paul Gerstel, Köln; Arthur Gerstel, Karl Rudolph Gerstel, Breslau; Dr. Stephan Gerstel, Berlin; Karl Eger, Frankf. a. M. Prokurist: Johs. Harang. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Dr. Curt Calmon, Berlin; Stellv. Dir. Max Grünbaum, Köln-Braunfeld; Max Neugass, Berlin; Rechtsanwalt Otto Eisner, Frankf. a. M. u. Prof. Dr. Martin Igel, Berlin. *Stiel & Rindskopf, Akt.-Ges. in Elberfeld. Gegründet: 11./5. 1921; eingetr. 31./5. 1921; Gründer: Kaufm. Walter Stiel, Kaufm. Werner Stiel, Kaufm. Julius Stiel, Privatier Leo Rindskopf, Elberfeld; Dir. Herm. Meyer, München-Gladbach. Zweck: Grosshandel mit Kleiderstoffen. Die Ges. ist berechtigt, andere handeltreibende u. ergänzende Unternehmungen zu diesem Zwecke zu errichten oder anzugliedern, Be- teiligungen einzugehen, alle Geschäfte zu betreiben, die dem Hauptzwecke zu dienen be- stimmt sind, u. Niederlassungen an anderen Orten u. in anderen Ländern zu gründen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Direktion: Kaufm. Walter Stiel, Kaufm. Werner Stiel. Aufsichtsrat: Vors. Kaufm. Julius Stiel, Privatier Leo Rindskopf, Elberfeld; Dir. Herm. Meyer, München-Gladbach; Rechtsanwalt Hans Goldschmidt, Elberfeld; Kaufm. Bernh. Weyl, München-Gladbach. Prokuristen: Kaufm. Friedrich Schneider, Kaufm. Artur Inow. Reichs-Textil-Aktiengesellschaft, Berlin W. 9 Eichhornstr. 9. (In Liquidation.) Gegründet: 27./1. 1915; eingetr. 16./2. 1915. (Firma bis 31. Dez. 1918: Kriegswirtschafts- Aktiengesellschaft, Geschäftsabteilung der Reichsbekleidungsstelle.) Firma wie oben seit Januar 1919. Gründer: der Fiskus des Deutschen Reiches, vertreten durch a) das Reichs- amt des Innern, b) das Reichsmarine-Amt, c) das Reichsschatz-Amt; der Königl. Preussische Fiskus, vertreten durch das Königl. Preuss. Kriegsministerium; der Königl. Bayer. Fiskus, vertreten durch das Königl. Bayer. Kriegsministerium; der Königl. Sächsische Fiskus, ver- treten durch das Königl. Sächs. Kriegsministerium; der Königl. Württemberg. Fiskus, ver- treten durch das Königl. Württembergische Kriegsministerium etc. Zweck: Jede Art der Verwert. von Textilien u. den gleichzeitig mit diesen bewirt- schafteten Handelsgütern, die aus dem Besitz der Heeresverwalt. frei werden. Bis Dez. 1918: Jede Art Verwert. solcher Handelsgüter, die im Zus. hang mit den Vorgängen des Krieges in dem Besitz der Heeresverwalt. oder dieser Ges. gelangen u. geeignet sind, der deutschen Wirtschaft zu dienen. Sicherstell. des deutschen Bedarfs an Web-, Wirk- u. Strickwaren u. deren Erzeugnissen. Der Betrieb der Ges. war nicht auf Erwerb gerichtet; sie verfolgte vielmehr ausschliesslich gemeinnützige Zwecke. Die a. o. G.-V. v. 17./10. 1919 beschloss die Aufl. der Ges. zum 31./12. 1919. Die Ver- sorgung der minderbemittelten Bevölkerung aus den Beständen der Retag ist der neu- gegründeten Textil-Notstandsversorgung G. m. b. H. übertragen. Bei der Auflösung der Ges. wurde das nach Berichtigung der Schulden verbleibende Vermögen der Ges. unter die Aktionäre verteilt, jedoch nur soweit, dass kein Aktionär mehr als den von ihm auf seine Aktie bar eingezahlten Betrag nebst 5 % Zinsen vom Tage der Einzahlung bis zur Ausschüttung des Vermögens, jedoch abzüglich der etwa gezahlten Dividenden, erhielt. Der verbleibende Rest fiel der Reichskasse zu. Bei einem Gesamtumsatz in 1919 von M. 1325.60 Mill. ergab sich ein Reingewinn von M. 64.41 Mill., wovon M. 10 Mill. für Liquidationskosten zurückgestellt, 5 % Div. auf die mit M. 4.75 Mill. eingezahlten Aktien verteilt u. M. 54 MNill. satzungsgemäss an das Reichs-