Fabriken für Chemikalien etc. 1733 Direktion: Kaufm. Karl Puttkammer; Stellv. Kaufm. Dr. Franz Reichert, B.-Lichterfelde. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Paul Hamel, Kaufm. Hans Schmid, Rittergutsbes. Otto Puttkammer, Verlagsbuchhändler Paul Svenke. Prokurist: Carl Mück. Chemische Fabrik auf Actien (vorm. E. Schering) in Berlin. N.39, Müllerstrasse 170/171. Zweigfabrik Charlottenburg, Tegelerweg 28/33, Zweigniederlassung in Wien. Gegründet: 23./10. 1871, eingetr. 30./10. 1871. Zweck: Herstell. von Chemikalien f. Pharmazie, Medizin, Photographie u. Technik; lichtempfindl. Papiere. Die Etablissements umfassen 16 Dampfkessel mit einer nutzbaren Heizfläche von 2240 qm, zur Erzeugung von elektr. Strom dienen 7 Dampfmasch. u. Dampf- turbinen von 1890 PS. Beschäftigt werden ca. 230 Chemiker, Ingenieure u. kaufmänn. An- gestellte u. 1045 Meister, Arb. u. Arbeiterinnen. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Chemische Fabrik des Komm.-Rat E. Schering, Fennstr. 11/12 u. Müllerstr. 170/171 (für M. 900 000), sie erwarb 1879 die im Laufe der Zeit wesentlich ausgedehnte Zweigfabrik in Charlottenburg (f. M. 106 000) u. 1896 ein ausgedehntes Nachbarterrain daselbst (f. M. 372 306) behufs inzwischen bewirkter Anlegung von neuen Fabrikgebäuden; weiter wurde im Anschluss an das Grundstück in Charlottenburg 1900 ein Terrain in der Grösse von 1 ha 9 a 78 qm u. 1916 ein solches von 3909 qRerworben. Der Grundbesitz in Berlin beträgt 16 230 qm, in Charlotten- burg 70 175 qm. In der Müllerstrasse wurde 1890 ein neues Geschäftsgebäude mit M. 541 070 Kostenaufwand u. 1895 in Charlottenburg eine photogr. Abteilung errichtet. Die Anlagen wurden im Laufe der Jahre ganz erhebl. erweitert u. ausgebaut; 1908–1920 erforderten die Zug. auf Anlage-Kti, spez. für Gebäude, Masch. u. Apparate M. 169 403, 228 574, 247 846, –—, 458 142, 761 929, 437 188, 191 924, 315 369, 70 850, –, –, –; für Reparat. u. Instandhalt. wurden ausserdem M. 250 381, 234737, 306 385, 348 425, 468 132, 490 624, 470695, 415 095, 737 789, –, –, – verausgabt. 1912/13 Neu- und Erweiterungs-Bauten in Berlin u. Charlottenburg. Infolge des Kriegszustandes Einschränkung einzelner Betricbe, dagegen vermehrter Bedarf der Heeres- verwaltung. Auf zweifelhafte Debit. wurden in 1914 M. 106 414 abgebucht u. eine Kriegs- Res. mit M. 350 000, sowie in 1915 eine Kriegsverschleiss-Rücklage von M. 100 000 gebildet, die 1916 auf M. 300 000 erhöht wurde. Die Kriegsverschleissrücklage ist im J. 1919 zur Wiederinstandsetzung der Baulichkeiten u. Betriebseinrichtungen mitverwandt und aufge- braucht worden Bei Elster an der Elbe, Kreis Wittenberg, hat sich die Ges. 1916 ein auch für die Zukunft ausreichend grosses, unmittelbar an den Bahnhof anstossendes Gelände mit langer Wasserfront von rund 338 Morgen zu vorteilhaftem Preise gesichert. Ein grösseres FTabrikgrundstück wurde 1921 in Eberswalde erworben u. durch Aktienübernahme der Trockenplattenfabrik Richard Jahr Akt.-Ges., Dresden eine Beteilig. herbeigeführt. Kapital: M. 24 000 000 in 20000 St.-Aktien.(Nr. 1–10 000) à M. 1000 u. in 2000 ursprüngl. Vorz.-Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000 und in 2000 Vorz.-Aktien Lit. B (Nr. 1–2000) àA=M 1000. — Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht 1880 um M. 600 000, begeben zu pari, 1882 um M. 300 000, begeben zu 120 %, 1888 um M. 600 000, begeben zu 275 % dergestalt, dass gegen Rückgabe von je M. 2400 alter Aktien und Barzahlung von M. 1650 bis 10./12. 1889 drei neue Aktien à M. 1000 gewährt wurden. Die G.-V. v. 21./3. 1896 beschloss egebung von M. 2 000 000 Vorz.-Aktien mit dem Vorrecht auf höchstens 4½ % Div., event. ait Nachzahlung, und jederzeit amortisierbar zu 105 %, Dieselben werden im Falle der Liquid. der Ges. vor den St.Aktien mit 5 % Aufgeld u. etwaigen Div.-Rückständen sowie 4 % vom Beginn des Geschäftsj., in welchem die Auflös. beschlossen, bis zum Auszahl.- Tage befriedigt. Von diesen M. 2 000 000 Vorz.-Aktien wurden 1896 an die Aktionäre be- geben M. 1 500 000 zu 103 % u. restl. M. 500 000, div.-ber. ab 1./1. 1899, den Aktionären an- geboten 10.–21./8. 1899 zu 103.50 %. Zur Stärkung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 28./3.1905 Ausgabe von M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien, angeboten den alten St.-Aktionären au 240 %. Agio mit M. 1 311 214 in den R.-F. Zur Bereitstell. der Mittel für die Erweiter. der Anlagen für die Herstell. von künstl. Kamphor u. zur weiteren Stärkung der Betriebs- mittel beschloss die G.-V. v. 11./4. 1906 Ausgabe von noch M. 1 000 000 St.-Aktien, über- nommen von Emil Ebeling zu 200 %, angeboten den Aktionären 4: 1 vom 14.–29./1. 1907 ebenfalls zu 200 %. Das erzielte Agio (nach Abzug der Stempel u. sonst. Kosten, sowie einer rovis. von 3 % für Zs.-Verluste u. Risiko) floss mit M. 918 886 dem R.-F. zu. Die G.-V. v. 28./4. 1908 beschloss nochmalige Erhöh. um M. 1 000 000 (also auf M. 8 000 000) in 1000 St.-Aktien, angeboten den alten Aktionären zu 170 %. Weitere Erhöh. um M. 4 000 000 St. A. u. M. 1 000000 Vorz.-A. Lit. B (auf M. 13 000 000) dt. G.-V. v. 30./1. 1920. Beide Kate- sorien von neuen Aktien sind div.-ber. ab 1./1. 1920. St.-Aktien wurden zu 115 % von emnem Bankkonsort. übern. u. den Aktion. zu gleichem Kurse (im Verh. 3: 2) angeboten. 0rz.-Aktien Lit. B erhalten aus dem verteilbaren Jahresgewinn nach Deckung der den Uspr. Vorz.-Aktien daraus zukommenden Beträge vom 1./1. 1920 ab mit dem Recht auf Nachzahlung eine Div. im Höchstbetrage von 5 % u. im Falle der Liquid. aus dem nach Deckung der Ansprüche der urspr. Vorz.-Aktien verbleibenden Reste vorweg den Nennwert ihrer Aktie nebst 5 % für das Jahr auf den Nennwert der Aktien, berechnet vom Beginn des Geschäftsjahres, in dem die Liquid. beschlossen wird, bis zum Auszahlungstage. Vorz.-