1752 Fabriken für Chemikalien etc. Chemische Fabrik Elz Akt.-Ges. in Elz. (Kreis Limburg-Lahn) Gegründet: 22./4. 1920; eingetr. 16./7. 1920 in Hadamar. Gründer: Fabrikdir. Ernst Karlebach namens der Firma F. Syrowatka Akt.-Ges., Fabrikdir. Adolf Bessinger, Prokurist Hans Buhlen, Kaufm. Adolf Moser, sämtl. in Bruchsal; Fabrikdir. Jos. Moshammer, Elz. Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist jetzt die Fabrikation und Vertrieb von chemischen und technischen Waren aller Art. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktiren à M. 1000. Urspr. M. 300 000, übern. von den Gründern zu 100 %. Erhöht lt. G.-V. v. 1./7. 1921 um M. 1 700 000. Diese neuen Aktien wurden von einem Bankenkonsort. übernommen, in dessen festem Besitz das gesamte Aktien- kapital drei Jahre hindurch bleibt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz, am 31. Dez. 1920: Aktiva: Kasse 824, Bankguth. 830, Beteilig. 500, Postscheck.- Kto, 125, Debit. 115 278, Gebäude 78 477, Rohmaterial 109 768, Versuchschemikalien 13 500, Maschinen 206 732, Apparaturen 11 524, Utensilien 4802, Mobiliar 1069, Emballagen 542, Verlust 135 175. – Passiva: A.-K. 300 000, Bankverbindlichkeiten 3140, Kredit. 94 011, Darlehen 282 000. Sa. M. 679 151. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 102 201, Abschreib. 17 367, Gründungs- spesen 19 175. – Kredit: Rohgewinn 3569, Verlust 135 175. Sa. M. 138 744. Dividende: 1920: 0 %. Direktion: Dir. Sigfried Löllbach, Jos. Moshammer. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Ludwig Heidingsfelder, Stellv. Bankier Fritz Reiss (Baruch Strauss), Frankf. a. M.; Bankier Theodor Kronenberger (Kronenberger & Co.), Mainz; Justiz- rat Dr. Ernst Auerbach, Frankf. a. M.; Dr. Ferd. Blumenthal (Lembach & Schleicher G. m. b. H.), Wiesbaden. Th. Goldschmidt Akt.-Ges. in Essen-Ruhr, Zweigniederlassung in Mannheim-Rheinau. Gegründet: 7./6. 1911 mit Wirkung ab 1./1. 1911; eingetragen 8./7. 1911. Gründer: Komm.-Rat Dr. Karl Goldschmidt, Dr. Hans Goldschmidt, Dr. phil. Theo. Goldschmicdt- Oberleutnant z. S. Bernh. Goldschmidt, Essen; Oberbürgermeister Wilh. Marx, Düsseldorf. Die Gründer Dr. Karl u. Dr. Hans Goldschmidt als Inhaber der offenen Handelsgesellschaft Th. Goldschmidt zu Essen brachten das unter dieser Firma betriebene Fabrik- und Handelsgeschäft samt dem Firmenrecht mit den dazu gehörigen Grundstücken in Essen, den Effekten sowie mit allen Gebäuden, Maschinen, Apparaten, Utensil., Material., Vorräten, sonst. Zubehör u. Rechten sowie Schuldverbindlichkeiten nach dem Stande vom 1./1. 1911 in die Akt.-Ges. ein. Die Aktiven bezifferten sich darnach auf M. 11 563 201.15, die Passiven, die von der Akt.-Ges. übernommen sind, auf M. 5 041 351.33, sodass sich ein Wert von M. 6 521 849.82 ergibt. Zu diesem Wert zahlten die beiden Gründer M. 78 150.18 bar zu u. erhielten für diese ganze Sach- u. Bareinlage je M. 3 000 000 (also zus. M. 6 000 000) nom. Aktien zum Kurse von 110 %, sodass diese Aktien durch die Einlagen voll gedeckt sind. Die Gründungskosten, Stempel u. Abgaben wurden sämtlich von den bisherigen Inhabern der Firma Th. Goldschmidt getragen. Zweck: Übernahme, Fortführung u. Ausgestaltung der unter der Firma Th. Goldschmidt in Essen betriebenen chemischen Fabrik u. Zinnhütte. Die Ges. ist berechtigt, alle zur Er. reichung oder Förderung dieser Zwecke dienenden Anlagen u. Geschäfte jeder Art zu er- richten, zu erwerben, zu betreiben, zu pachten, zu verpachten u. zu veräussern, auch sich an anderen gleiche oder ähnliche Zwecke verfolgenden Unternehmungen in jeder zuläéssigen Form zu beteiligen. Die Ges. ist auch berechtigt, Zweigniederlassungen zu errichten Die chemische Fabrik u. Zinnhütte Th. Goldschmidt in Essen wurde 1847 in Berlin gegründet u. befasste sich urspr. mit der Herstellung von Chemikalien für die Kattun. druckerei, vornehmlich von Zinnpräparaten. In den Jahren 1889–1891 erfolgte die Verlegung des Werkes nach Essen, wo inzwischen auf einem 43 700 qm grossen Grundstück umfang- reiche Anlagen errichtet worden sind. Dazu ist Ende 1912 das Fabrikgelände in Gernsheim mit 83 000 qm u. das neue Grundstück in Mannheim-Rheinau mit 344 600 qm hinzugekommen, so dass im ganzen 471 300 qm zur Verfügung stehen, wovon etwa 253 130 qm mit Anlagen besetzt sind. Ferner sind 77 Beamten- u. Arb.-Häuser vorhanden. Alle drei Anlagen be- sitzen Bahnanschluss, die Werke in Gernsheim u. Mannheim-Rheinau besitzen ausserdem Hafenanlagen am Rhein. Das Essener Werk umfasst eine Zinnhütte, eine chemische Fabrik u. eine Abteil. zur Herstell. aluminothermischor Erzeugnisse. In der Zinnhütte werden Erze u. and. zinnhal, tige Rohstoffe ausgeschmolzen u. daraus Zinn gewonnen. In der chemischen Fabrik wird die Entzinnung von Weissblechabfällen u. alten Weissblechbüchsen betrieben. Der Eisen- schrott u. das Chlorzinn sind die Enderzeugnisse der Entzinnung. Ausserdem werden noch einige andere chemische Artikel hergestellt. Die aluminothermische Abteil. erzeugt reine kohle- freie Metalle, wie Chrom, Mangan, Ferrotitan, Ferromolybdän, Ferrovanadin u. a., sowie die bekannte Erwärmungsmasse Marke „Thermit“ zur Ausführ. der aluminothermischen, 8089. Goldschmidt'schen Verfahren. Eine Hlauptanwend. findet das Verfahren zur Schweissung