――― ―――― 1756 Fabriken für Chemikalien etc. Das Jahr 1920 stand unter dem Einfluss der Valutaschwankungen, die jede verlässliche Kalkulation unmöglich machten u. die Disp. erschwerten. Während in der ersten Hälfte des Jahres der Weltmarkt die Produkte der Ges. zu lohnenden Preisen aufnahm, trat infolge der allg. Krise unter vorübergehender Befestig. der deutschen Mark ein Umschwung ein, der die Preise senkte, den Absatz zum Stocken brachte u. zu Produktionseinschränkungen zwang. Die G.-V. v. 21./6. 1916 genehmigte den Beitritt der Ges. zu der Interessengemeinschaft der Firmen der Deutschen Teerfarben-Ind. (Anilinfabriken Leverkusen, Ludwigshafen. Höchst etc.) mit Wirkung ab 1./1. 1917. Näheres siehe bei Badische Anilin- u. Sodafabrik in Ludwigshafen. Im J. 1916 Übernahme der Chemikalienwerke Griesheim G. m. b. H. (St.-Kap. M. 2 500 000). Die Ges. ist beteiligt an dem Ammoniakwerk Merseburg Oppau G. m. b. H. mit einem Betrage von M. 30 000 000, wovon im Jahre 1920 M. 7 500 000 zur Einz. gelangten; ferner beteil. an der Duisburger Kupferhütte, Duisburg, Sociedad Elektroquimica de Flix, Barcelona, Elektrometallurg. Werke Horrem A.-G., Frankfurt a. M.; von der Kremer. Klärgesellschaft m. b. H., Berlin-Schöneberg, ist die Ges. Inhaber sämtlicher Geschäftsanteile. Kapital: M. 108 000 000 in 100 000 St.-A. u. 8000 Vorz.-A. zu je M. 1000. Die Aktien lauten auf den Inh., können aber auf Namen eingetragen werden u. umgekehrt. Das urspr. A.-K. von fl. 100 000 wurde erhöht bis 1862 auf fl. 400 000, 1863 auf fl. 500 000, 1871/72 auf fl. 800 000 und 1872/74 auf fl. 1 000 000 in Aktien à fl. 500. Hierauf in Reichswährung umgewandelt und durch Entuahme von M. 85 714 aus dem R.-F. auf M. 1 800 000 in 2000 Aktien à M. 900 gebracht. Dann 1881 Erhöh. um M. 900 000, 1889 wurde das M. 2 700 000 betragende, aus 3000 Aktien à M. 900 bestehende A.-K. durch Ausgabe von 1300 Aktien à M. 1000 auf M. 4 000 000 erhöht u. gleichzeitig die älteren Aktien à M. 900 in solche à M. 1000 umgewandelt; ferner erhöht 1896 um M. 2 000 000. Von den neuen Aktien wurden 700 Stück zu 210 % an die Bank für Handel u. Ind. verkauft, 300 Stück dienten zum Umtausch der Mainthal-Aktien. Auf restliche 1000 Aktien, hatten die Aktionäre ein Bezugsrecht zu 150 %. Ferner erhöht It. G.-V. v. 18./8. 18938 um M. 3 000 000, wovon ein Teil zu 250 % angeboten wurde. Weitere Erhäh. um M. 3 000 000 lt. G.-V. v. 6./7. 1905; hiervon dienten 2000 Stück zu pari zum Erwerb der Anilin- und Anilinfarben-Fabrik K. Oehler in Offenbach. Restl. M. 1 000 000 übernahm eine Bankgruppe unter Trag. der Kosten für die Einführ. an der Börse zu 226 % mit der Verpflicht., sie den Aktionären zu 230 % anzubieten; geschehen. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 5./11. 1906 um M. 2 000 000, angeb. den Aktion. zu 230 %, dann G.-V. v. 15./5. 1912 um M. 2 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, den alten Aktionären zu 230 % angeboten, weiter lt. G.-V. v. 8./12. 1817 um M. 9 000 000 (auf M. 25 000 000) in 9000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1917, übernommen M. 1 000 000 von einem Konsort. zu 250 % mit zweijähriger Sperr- frist. Die restlichen M. 8 000 000 neuer Aktien wurden den alten Aktion., 2: 1 zu 107 %, angeboten. Lt. a. o. G.-V. v. 15./11. 1919 wurde gleichzeitig mit den übrigen Firmen der Interessengemeinschaft das A.-K. um M. 38 000 000 (auf M. 63 000 000) durch Ausgabe von M. 20 000 000 St.-A. u. M. 18 000 000 Vorz.-A. erhöht. Die ab 1./1. 1920 div.-ber. St.-A. wurden von einem Bankenkonsort. zu 107 % übernommen u. den Aktionären zum gleichen Kurse i. Verh. 4:5 angeboten. Die mit dem Recht auf eine Div. von 3½ % u. doppeltem Stimmrecht ausgestatteten Vorz.-A. wurden unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre an die übrigen Firmen der Interessengemeinschaft zu pari begeben u. mit 25 % bar eingezahlt. Weiter erhöht die G.-V. v. 10./5. 1921 das Kap. um M. 45 000 000 (also auf M. 108 000 000) in 45 000 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, übern. von einem Konsort., an- geboten den bisher. Aktionären im Verhältnis 1:1 zu 107 %, wovon 25 % 7 % Aufgeld sofort, 50 % am 1./10. u. restl. 25 % am 1./12. 1921 einzuzahlen sind. Laut gleicher G.-V. wurden M. 10 000 000 Vorz.-Aktien in St.-Aktien umgewandelt, während restl. M. 8 000 000 Vorz.-Aktien 10 faches Stimmrecht erhielten. Die aus Vorz.-Aktien umgewandelten St.-Aktien dienen zum Erwerbe von Geschäftsanteilen der Leopold Cassella & Co., G. m. b. H. in Frankfurt a. M. Anleihen: I. M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlb. zu 103 %. 5000 Stücke (Nr. 1–5000) à M. 1000, auf Namen der Fil. der Bank f. Handel u. Ind. in Frankf. a. M. u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 in längstens 40 J. durch jährl. Auslos. oder Rückkauf von M. 125 000 im April auf 1./7.; der event. Rückkauf geschieht kursmässig; verstärkte Tilg. oder Künd. der ganzen Anleihe mit 6 Monate Frist vorbehalten. Dingliche Sicher. haben die Oblig. nicht, die Ges. verpflichtete sich nur, keinem neuen Anlehen ein besseres Recht einzuräumen. Verj. der Coup. 4 J. (K) der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Bank f. Handel u. Ind. Noch in Umlauf Ende 1920: M. 3 125 000. Der nicht zur Konversion der alten 4 % Anleihe (s. unten) verwendete Betrag wurde 17./12. 1900 zu 99.50 % zur Barzeichn. aufgelest Kurs in Frankf. a. M. Ende 1900–1920: 99.70, 103.50, 106.50, 105, 104.60, 104.20, 103.20, 102, 103.50, 103.20, 104, 103, 102.50, 98.50, 99.50*, –, 99, –, 100.50*, 104, 105.30 %. II. M. 6 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1914, rückzahlbar zu pari, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Fil. der Bank f. Handel u. Ind. in Frankf. a. M. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1920 innerhal 35 Jahren durch jährl. Ausl. oder freihänd. Rückkauf, im April auf 1./7.; ab 1920 verstärk 5 Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Keine hypothek. Sicherheit, doch dar die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Der Erlös der Anleihe diente zur Verstärkung der Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.),