1782 Fabriken für Chemikalien etc. Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter Meer in Uerdingen (Niederrhein). Gegründet: 18./4. 1889 (eingetr. 16./5. 1889) unter der Firma: „Chemische Fabriken vorm. J. W. Weiler & Co.“ in Cöln-Ehrenfeld. Die Gesellschaft übernahm als Ein- lage die Firma J. W. Weiler & Co., Cöln für M. 2 104 076. 1896 wurde für M. 875 000 in Aktien u. M. 350 000 bar das Farbwerk E. ter Meer & Co. in Uerdingen gekauft und. lt. G.-V. v. 25./4. 1896 die Firma samt Sitz wie oben geändert. Anfangs 1900 wurde die Anilinfarbenfabrik von Küchler & Buff G. m. b. H. in Crefeld für M. 1 500 000 erworben und dafür M. 500 000 in 500 Aktien der Ges., sowie M. 1 000 000 in bar gewährt, welche durch Aufnahme der 4½ % Anleihe von 1900 beschafft wurden. Der Erwerb der Crefelder Fabrik ermöglichte die Zus. legung von Doppelbetrieben in Crefeld u. Uerdingen zu einheit- lichen, den neuesten Anforderungen entsprechenden Betrieben. Die Ges. ist bei der Duis- burger Kupferhütte mit M. 166 000 beteiligt (Div. stets 5 %). An den von der Bad. Anilin- u Soda-Fabrik betriebenen Stickstofffabriken in Oppau u. Merseburg, welche in eine G. m. b. H. umgewandelt sind, beteiligte sich die Ges. lt. G.-V. v. 29./11. 1920 durch Übernahme von M. 8 225 000 Anteilen. Weiter hat die Ges. die Selbstversicherung Pallas G. m. b. H. (Kap. M. 500 000) gegründet, deren Zweck die Selbstversich. der Anlagen der Ges. ist. Zweck: Betrieb der in Crefeld u. Uerdingen am Rhein gelegenen chemischen Fabriken Fabrikate: Anilinfarben, Salpetersäure, Salzsäure. Schwefelsäure u. Hilfsprodukte für die Teer- u. Anilinfarben-Industrie, Zinnsalz, Zinnchlorid. Neue Betriebsanlagen erforderten 1906 rund M. 600 000 u. sind 1907 zur ferneren Ausdehnung des Geschäftsbetriebes u. zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit weitere umfangreiche Anlagen vorgenommen worden, zu deren Deckung das A.-K. 1907 erhöht wurde. Speziell wurde in Uerdingen eine neue Fabrik für Salzsäure, Sulfat etc. erbaut. Für diese Anlagen, sowie für Grundstücks. ankauf u. Arb.-Häuser wurden 1907 M. 1 561 000 verwendet. Die Fertigstellung der Anlagen erfolgte 1908 und erforderte weitere M. 300 000. Die Grundstücke der Ges. umfassen zus. ca. 51 ha, von denen ca. die Hälfte bebaut sind. Der Bau einer Schwefelsäurefabrik nach dem Kontaktverfahren wurde 1911 vollendet; die Salpetersäurefabrik u. die Nitrofabrik seit Mitte 1912 fertiggestellt. Auch die sonst. Anlagen u. Gebäude sind seit 1914 vollendet, sodass seit Frühjahr 1914 sämtl. Betriebe in Uerdingen vereinigt sind. In allen Betrieben ca. 1500 Beamte u. Arb. Nach Abschluss des Waffenstillstandes, dem politischen Zusammenbruch Deutschlands und infolge der Besetzung kamen sämtliche Betriebe zum Erliegen, und die Monate Nov. u. Dez. schlossen mit erheblichen Verlusten ab. Mit der Umstellung der Betriebe auf Friedensbedarf wurde sofort begonnen. Im Jahre 1919 wurden der Verkehr u. die freie Entfaltung der technischen u. kaufmännischen Kräfte infolge der Besetzung schwer behindert u. wegen mangelhafter Kohlenbeliefer. musste der Betrieb namentlich in den linksrheinischen Gebieten Monate hindurch eingeschränkt oder stillgelegt werden. Trotz der ungünstigen Produktions- beding. u. der ständigen Erhöhung der Unkosten schloss das Geschäftsj. mit einem erheb- lichen Gew., ein Resultat, das in dem allgem. Warenbedürfnis u. dem Tiefstand unserer Valuta, die den Absatz der Vorräte i. Ausland zu ausserordentl. hohen Preisen gestattete, seine Erklärung findet. Für 1920 wurde ein Reingewinn von M. 7 133 367 erzielt. Die G.-V. v. 31./5. 1916 genehmigte den Abschluss einer Interessengemeinschaft mit Badischen Anilin- & Sodafabrik, Ludwigshafen a. Rh., Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co., Leverkusen, Akt.- Ges. für Anilinfabrikation, Berlin, Farbwerke vorm. Meister, Lucius & Brüning, Höchst a. M., Leopold Cassella & Co., G. m. b. H., Frankf. a. M., Calle & Co., Akt.- Ges., Biebrich a. Rh., u. Chemische Fabrik Griesheim-Eiektron, Frankf. a. M., für die Dauer von 50 Jahren, also bis zum 31./12. 1965, welche lt. G.-V. v. 29./11. 1920 bis 31./12. 1999 verlängert ist. Die Interessengemeinschaft ist auf der Grundlage aufgebaut, dass die Selbständigkeit der Ges. erhalten bleibt u. der Gewinn vom 1./1. 1916 ab, im Ausgleich mit der Chem. Fabrik Griesheim-Elektron v. 1./1. 1917 ab, nach einem bestimmten Schlüssel unter die Ges. verteilt wird. Der schlüsselmässige Anteil am Gemeinschaftsgewinn beträgt für die Weiler-ter Meer-Ges. 1.645 %. Kapital: M. 33 325 000 in 31 000 St.-A. u. 2325 Vorz.-A. zu je M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht 1890 um M. 125 000, 1896 um M. 875 000, 1900 um M. 1 000 000. Hiervon dienten M. 500 000 zum Erwerb von Grundstücken u. Gebäuden der Firma Küchler & Buff G. m. b. H. in Crefeld (s. oben), während restl. M. 500 000 von einem Konsort. zu 150 % übernommen wurden: angeboten den Aktionären zu 155 %. Nochmals erhöht zur Stärkung der Betriebsmittel und teilweisen Abstossung der Bankschuld lt. G.-V. v. 4./5. 1907 um M. 1 000 000, Ubezß nommen von einem Konsortium zu 130 %, angeboten den alten Aktionären zu 135 % Ausser Stempel- u. Druckkosten hatten die Konsort. bei den letzten Em. alle anderen namentlich auch diejenigen der Einführ. der Aktien an den Börsen zu Berlin, Cöln un Frankf. a. M. zu tragen. Weitere Erhöhung anlässlich der Verlegung der Cölner Fabriken nach Uerdingen lt. G.-V. v. 9./5. 1911 um M. 1 000 000, für 1911 nur zur Hälfte div. berz übernommen von einem Konsort. unter Führung der Firma J. H. Stein in Cöln zu 150 3 angeb. den alten Aktionären zu 161 %. Agio mit M. 500 000 in R.-F. Die G.-V. v. 20./5.191 beschloss nochmalige Kap.-Erhöh. um M. 2 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./. 1914, übern. 3 einem Konsort. zu 150 %, angeb. den alten Aktion. zu 162.50 %. Agio mit M. 1 000 000 in R.-k: Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 8./12. 1917 um M. 2 400 000 (auf 10 400 000) in 2040 Aktien a M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918, übernommen von einem Bankkonsort. zu 107 %,