1784 Fabriken für Chemikalien etc. Chemische Fabrik Wesseling Akt.-Ges. in Wesseling mit Abteilung in Neuss. Gegründet: 7./7. 1905; eingetr. 22./8. 1905 in Bonn. Gründer siehe Jahrg. 1905/06. Zweck: Herstellung von chem. Produkten und Präparaten und der Handel in solchen, Die G.-V. v. 16./12. 1905 beschloss die Erwerb. der Fabrikanlagen der Firma H. u. F. Zimmer- mann in Wesseling mit Wirkung ab 1./1. 1905. Die Anlagen wurden 1905/06 erheblich aus- gebaut u. vergrössert. Am 1./1. 1911 Übernahme einer Fabrik in Neuss. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./12. 1917 um M. 300 000, begeben zu pari. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 18./10. 1919 um M. 1 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, angeb. den alten Aktion. zu 115 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 9./12. 1920 um M. 3 000 000 mit Div. ab 1./1. 1920, angeb. den alten Aktion. zu 100 %. An der Ges. ist die Deutsche Gold- u. Silberscheide-Anstalt in Frankf. a. M. interessiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1920: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1 029 451, Betriebseinricht. 69 000, Rohstoffe, Waren, Betriebsmittel 1 443 498, Kassa 9812, Aussenstände, Bankguth. u. Wertp. 16 993 016, vorausbez. Versich. 1808, Beteilig. 21 500. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 600 000 (Rückl. 364 080), H. u. F. Zimmermann-Stift. 53 048 (Rückl. 25 000), Leo Vossen- Stift. 43 233 (Rückl. 20 000), Verfüg.-F. 553 000, Rückstell. auf Forder. 103 761, Ruhegehälter Rückl. 600 000 (Rückl. 400 000), Verpflicht. 8 964 022, Abschreib. 55 500, Werkerhaltungskto 750 000, Div. 1 080 000, Tant. 168 167, do. an A.-R. 41 052, Vortrag 556 300. Sa. M. 19 568 087. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Steuern 1 379 608, Rohgewinn einschl. Vortrag 3 460 101. – Kredit: Vortrag 407 135, Betriebsüberschuss 4 432 574. Sa. M. 4 839 709. Dividenden 1905–1920: 8, 8, 10, 7, 8, 10, 10, 10, 12, 12, 18, 25, 20, 20, 20, 18 %. Direktion: Josef Zimmermann, Dr. Gustav Vossen. Prokuristen: Josef Helbach, Emil Schröder. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Dr. Erich Kunheim, Berlin; Stellv. Dir. Dr. Georg Du Bois, Frankf. a. M.; Stadtbaurat Hans Verbeek, Franz Zimmermann, Köln; Dr. Leo Vossen, Franz Vossen, Aachen. „ Internationale Stickstoff-Aktiengesellschaft in Wiesbaden. Gegründet: 17./6. 1907; eingetr. 24./7. 1907 in Buer. Der Sitz der Ges., Firma urspr. Nitron A.-G. f. Luftstickstoffverwertung, befand sich zuerst in Gladbeck i. W. Die G.-V. v. 27./6. 1908 beschloss Anderung der Firma in Akt.-Ges. für Luftstickstoffverwertung u. Ver- legung des Sitzes nach Wiesbaden. Firma nochmals geändert wie oben lt. G.-V. v. 1./6. 191b. Gründer siehe dieses Handb. 1913/14. Zweck: Herstellung chem. Produkte, Handel mit denselben u. Beteiligung an ähnlichen event. auch anderen Unternehm. Spezialität: Salpetersäure u. Nitrit. Die Ges. kann event. alle ihre Anlagen verpachten. Die Ges. erwarb von der Salpetersäure-Industrie-Ges. m. b. H., Gelsenkirchen-Innsbruck die ausschliessliche Berechtigung zur Ausbeutung ihrer Schutzrechte in Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz, sowie anderen europ. u. ausser: europ. Staaten. In Patsch bei Innsbruck wurde eine Fabrikanlage errichtet, zu deren Betriebe die selbständige österreich. Luftverwertungs-Ges. m. b. H., Innsbruck (Stamm-Kap. K 300 000) gebildet wurde, die die Patscher Anlagen pachtweise übernahm; die Wiesbadener Ges. besitzt nom. K 290 000 St.-Anteile der Ges. m. b. H. Diese Fabrik hat im Febr. 1909 den Betrieb aufgenommen u. 1909–1911 M. 81 718, 155 430 u. 218 451 Verlust zus. also M. 373 882 ergeben. Der Verlust der Internat. Stickstoff-A.-G. betrug 1909 M. 65 766, 1910 M. 212 070, 1911 M. 119 695, 1912 M. 95 061, erhöht bis ult. 1917 auf zus. M. 986 926, nachdem die Internationale Stickstoff-A.- G. den Verlust der Luftverwert.- Ges. über- nommen; deren Fabrik in Patsch b. Innsbruck ist ab 1./1. 1912 an die Salpetersäure-Ind- Ges. m. b. H. in Cöln verpachtet wurde. Diese Salpetersäure-Ind.-Ges. m. b. H. in Coöln, musste infolge eines bei ihrer Gründung unterlaufenen Formfehlers in Liquid. treten u. war deshalb nicht in der Lage, das für das J. 1912 aufgestellte Ausbau-Programm der Fabrik ganz durchzuführen. Die Wiesbadener Ges. hat den mit ihr geschlossenen Pachtvertras am Anfang des J. 1913 gelöst u. mit der Elektrochemischen Industrie G. m. b. H. in Coln, für die Gültigkeitsdauer der mit der Stadt Innsbruck bezüglich Lieferung von elektr. Strom bestehenden Vereinbarungen einen neuen Pachtvertrag abgeschlossen, wodurch die volle Durchführung des Ausbaues der Fabrik gesichert wurde. Gleichzeitig hat die Wiesbadener Ges. auch ihre sämtl. Lizenzen mit Ausnahme derjenigen für Spanien u. Portugal an die Elektrochemische Industrie G. m. b. H. verkauft u. dafür eine Beteilig. mit 45 Anteilen in dieser Ges. erworben. Durch diese Transaktionen hat sich die Ges. nicht nur einen be. stimmten Ertrag aus ihrer Fabriksanlage gesichert, sondern auch eine entsprechende Beteilig. an den zukünftigen Erträgnissen der Fabrik sowie sämtl. im Besitze der Cölner Ges. be. findlichen Patente u. Lizenzen erreicht. Die Cölner Ges., welche für die Anlagen M. 85 000 jährl. Pacht zahlt, hat die Herstell. von Salpetersäure u. Natrium-Nitrit in grösseren Mengen aufgenommen. Die Fabrik in Patsch war bis 1915 im Ausbau bezw. Um- bau begriffen, sodass die Cölner Ges. infolge dieser Anlagenerweiterung 1915 bedeutende