―――― Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 1791 traglich bis 1919 ausgeschlossen. Das Miteigentnm der Ges. an dem Gut ist auf Grund- stückskto verbucht. Zur Lagerung der bei der Fabrikation entstehenden Rückstände ist weiter Grundbesitz bei Wernsdorf an der Oberspree vorhanden. Die Ges. beschäftigte Ende 1920 9050 Arbeiter, Vorarbeiter u. Meister, 1300 Chemiker, Ingenieure, Techniker, Zeichner u. kaufmänn. Beamte. Nach Kriegsausbruch wurde die Ausfuhr nach feindl. Ländern vollkommen unterbunden, auch nach den neutralen Staaten mehr oder weniger einge- schränkt. Für Ausfälle infolge des Krieges wurde eine Kriegs-Res. von M. 1 000 000 gebildet und dieser Betrag 1915 abgeschrieben. Die Ges. war seit 1914–1918 mit Herstell. von Heeresbedarf beschäftigt. Das Unternehmen plant im Anschluss an ihre Farbenfabrik in Wolfen bei Bitterfeld die Errichtung einer Sulfat- u Salzsäurefabrik. In 1920 ist die Umstell. auf Friedensproduktion, namentlich für Farben, abgeschlossen u. grosse Neuanlagen durch Erweiter. der Filmfabrik u. durch Erricht. zahlreicher Werkwohn. in Wolfen geschaffen. Interessengemeinschaft: 1904 hat die Ges. mit der Badischen Anilin- u, Soda-Fabrik zu Ludwigshafen a. Rh. u. den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. zu Leverkusen einen mit dem 1./1. 1905 in Kraft getretenen Interessengemeinschaftsvertrag von 50 jähriger Dauer geschlossen. Durch den Vertrag wird die Selbständigkeit der drei Ges. nicht berührt. Die Gewinn-Abrechnung erfolgt in der Weise, dass die nach einheitlichen Grundsätzen zu ermittelnden Erträgnisse der 3 Ges. zusammengeworfen u. unter Berücksichtigung der durch die verschiedenartigen Bemessungen der Abschreib. u. Reservestellungen bestehenden bezw. künftig noch entstehenden Vermögensverschiedenheiten unter die 3 Ges. nach folgendem Schlüssel aufgeteilt werden: Leverkusen 43 %, Ludwigshafen 43 %, Treptow-Berlin 14 %. Jede Ges. ist berechtigt, über den ihr nach Massgabe vorstehender Grundsätze zufallenden Gewinn durch ihre verfassungsmässigen Organe nach freiem Ermessen zu verfügen. Die G.-V. V. 31./5. 1916 genehmigte die Erweiterung der Interessengemeinschaft durch den Beitritt der Firmen: Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning, Höchst, Leopold Cassella & Co., G. m. b. H, Frankf. a. M., Kalle & Co., Akt.-Ges. in Biebrich a. Rh., Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter Meer, Uerdingen, Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Frankf. a. M. Die Dauer der neuen Interessengemeinschaft wurde auf 50 Jahre, d. h. v. 1./1. 1916 bis 31./12. 1965 festgesetzt. Der alten Interessengemeinschaft blieben für die erwähnte Übergangszeit die Gewinne aus dem von Ludwigshafen neu erschlossenen Gebiet der Herstellung von synthetischem Ammoniak und der daraus zur Erzeugung gelangenden anorganischen Stickstoffprodukte als Sondergewinne vorbehalten. Im übrigen erfolgt die Gewinn- berechnung ebenso wie in der alten Interessengemeinschaft in der Weise, dass die nach einheitlichen Grundsätzen ermittelten Erträgnisse zusammengeworfen und unter Berück- sichtigung der durch verschiedenartige Bemessung der Abschreibungen, Reserve- stellungen usw. bedingten Verschiedenheiten unter die beteiligten Gesellschaften nach einem in ungefährer Übereinstimmung mit den Durchschnittsgewinnen einer zurück- liegenden Anzahl von Jahren festgelegten Schüssel verteilt werden. Der schlüsselmässige Anteil an dem Gemeinschaftsgewinn der erweiterten Interessengemeinschaft beträgt für die Anilinfabrik Berlin für die Zeit bis Ende 1925 8.082 %, für die Restdauer der Interessengemeinschaft 8.146 %. Im J. 1908 haben die drei Gesellschaften der alten Interessengemeinschaft mit Rücksicht auf den kurz vorher in England eingeführten Aus- führungszwang für Patente sich veranlasst gesehen, gemeinschaftlich unter der Firma „The Mersey Chemical Works“ eine englische Akt.-Ges. mit dem Sitz in London und mit einem A.-K. von £ 200 000 ins Leben zu rufen. An dem A.-K. ist die Ges. mit 14 % be. teiligt. Diese englische Fabrik ist im Jahre 1917 von Amts wegen versteigert worden, nachdem sie seit Kriegsbeginn ebenso wie die französische und die Moskauer unter Zwangsverwaltung gestanden hatte. Die Libauer Fabrik steht still. Im J. 1919 wurde die Vereinbarung nach welcher den Firmen der alten Interessengemeinschaft die Stickstoff- broduktion als Sondergebiet vorbehalten war, infolge deren unerwartet grosser Ausdehnung u. des dadurch bedingten Kapitalbedarfs ab 1./1. 1919 aufgehoben. Auf Grund dieser Ver- einbarung wurde beschlossen, dass zur Deckung des Kapitalbedarfs für die Stickstoffuntern. u. zur Verstärk. der eig. Betriebsmittel die Badische Anilin- u. Sodafabrik, die Farbwerke Friedr. Bayer u. Co. u. die Farbwerke Meister Lucius u. Brüning ihre A.-K. verdoppeln u. die übrigen Firmen des Konzerns Kapitalserhöh. in dem ihrer Beteilig.-Quote ent- sprechenden Umfange vornehmen, ferner zum Zwecke des engeren Zusammenschlusses u. zur Stärkung dei Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkte Vorz.-Akt. gemäss dem Be- teilig.-Verhältnis zu emittieren (s. u. Kap.). Um den Zusammenschluss noch enger zu gestalten ist der am 18./8. 1916 abgeschlossene Interessengemeinschaftsvertrag durch G.-V.-B. V. 4./12. 1920 bis 31./12. 1999 verlängert u. kann seine Auflös. nur durch G.-V.-B. u. zwar nur durch % des vertretenen Kap. erfolgen. An den Ammoniakwerken Merseburg-Oppau G. m. b. H. ist die Ges. durch Anteilbesitz von M. 40 730 000 interessiert. Letztere Beteilig. ist eine wichtige Grundlage für die Sicherung des Hauptbestandes der Interessengemeinschaft. An der Kohlenzeche Auguste Victoria, welche 1907 im Verein mit den beiden anderen Lirmen der Interessengemeinschaft mit einem Kap. aufwand von rund M. 18 000 000 er- worben wurde, ist die Ges. mit 5 % beteiligt. Seit Erwerbung der Kuxe wurden weitere M. 2 000 000 als Zubusse einbezahlt, woran die Ges. ebenfalls mit 5 % beteiligt ist. kine eteiligung an den norwegischen Stickstoffunternehmungen hat die Ges. abgeschlossen. Kahital: M. 141 000 000 in 133 600 St.-A. (5200 Aktien (Nr. 1 5200) à M. 500, 128 400 Aktien (Nr. 5201–133 600) à M. 1000 u. 10 000 Vorz-A. à M. 1000. Urspr. Kapital M. 1 020 000 in 1700 Aktien.