Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 15 1801 wegen Schwierigkeiten in der Ein- u. Ausfuhr, besonders auch wegen der fremden Besatzung, mit erheblichem Verlust gearbeitet. Später gestaltete sich das Ergebnis günstiger infolge der erzielten Valutagewinne. Die Ges. beteiligte sich an der Gründung der der Bad. Anilin & Sodafabrik bisher gehörigen Stickstoffwerken. Das Kap. der neuen Ges. „Ammoniakwerke Merseburg-Oppau G. m. b. H.“ beträgt 500 Mill. Mark u. der Anteil der Höchster Farbwerke M. 125 095 000. Weiterhin nahm die Ges. Beteilig. an der Dr. Alexander Wacker Gesellschaft für elektrochemische Industrie G. m. b. H. in München (St.-Kap. M. 75 000 000, wovon die I.-G.-Firmen die Hälfte des Kap. besitzen). Diese Ges. baut zus. mit dem Reiche die 40 000 PS ergebende Wasserkraft der unteren Alz bei Burghausen aus. Im Jahre 1904 wurde eine Interessengemeinschaft zwischen den Höchster Farbwerken u. der mit M. 30 000 000 St.-Kapital u. M. 10 000 000 Oblig. in eine G. m. b. H. umgewandelten Firma Leop. Cassella & Co. in Frankf. a. M. gebildet u. von der G.-V. v. 15./10. 1904 gutgeheissen. Der zwischen beiden Firmen geschlossene Vertrag bezweckt hauptsächlich eine Stärkung gegenüber der Konkurrenz, gemeinsamen Bezug der Rohmaterialien von aussen u. gleich- zeitig gegenseitige Lieferung, die gegenseitige Unterstützung in Patentangelegenheiten u. Licenzen, die gemeinsame Errichtung von Fabrikationsstätten im Auslande etc. Die Höchster Farbwerke besitzen jetzt M. 31 015 000 Cassella-Anteile. Um die schon bestehenden nahen Beziehungen zu der Firma Kalle & Co. A.-G. in Biebrich noch enger zu ge- stalten, wurde 1908 ein Abkommen getroffen, wonach seitens der Höchster Farbwerke u. der Firma Leopold Cassella & Co. G. m. b. H. von den Grossaktionären der Firma Kalle & Co. A.-G. Aktien dieser Ges. übernommen wurden (siehe bei Kap.). Die Höchster Farbwerke besitzen jetzt mit Ausnahme weniger Stücke das A.-K. der Kalle-Ges., Cassella & Co., davon M. 800 000. Auch besitzen die Höchster Farbwerke die Mehrheit des M. 8 000 000 betragenden A.-K. der Akt.-Ges. für Stickstoffdünger in Knapsack, sowie die Mehrheit der Aktien der China-Export-Import- u. Bank-Co. in Hamburg (A.-K. 1 500 000); siehe auch oben. Die G.-V. v. 31./5. 1916 genehmigte den Abschluss einer neuen Interessengemeinschaft mit der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik in Ludwigshafen, den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. in Leverkusen, der A.-G. für Anilinfabrikation in Berlin-Treptow, der Leopold Cassella & Co. G. m. b. H. in Frankf. a. M., der Kalle & Co. A.-G. in Biebrich, sowie auch den Chemischen Fabriken vorm. Weiler-ter Meer in Uerdingen und der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron in Frankf. a. M. für die Dauer von 50 Jahren, also bis 31./12. 1965, er- richtet auf der Grundlage, dass die Selbständigkeit der Gesellschaften erhalten bleibt und die Gewinne vom 1./1. 1916 ab – im Ausgleich mit der Chemischen Fabrik Griesheim- Elektron vom 1./1. 1917 ab – nach bestimmten Quoten aufgeteilt werden. (Siehe auch Bad. Anilin u. Sodafabrik). Der schlüsselmässige Anteil an dem gemeinschaftlichen Er- gebnis der Gemeinschaft beträgt für die Höchster Farbwerke bis Ende 1925 24, 820 %, für die Rest- dauer der I.-G. 25,019 %. In dieser Beteilig. ist auch der auf die Firma Kalle & Co., Akt.-Ges., Biebrich a. Rh. entfallende Anteil inbegriffen, deren Aktien die Farbwerke bis auf einige wenige Stücke besitzen. Für die Firma Leopold Cassella & Co., G. m. b. H., beträgt der Anteil am gemeinschaftl. Gewinn der I.-G. 9, 813 % u. ermässigt sich vom Jahre 1926 ab auf 9.152 %. Als die I.-G. gegründet wurde, wurden einzelnen Firmen gewisse Sondergebiete vorbehalten u. für eine längere Übergangszeit die Gewinne aus ihnen von der allg. Ver- rechnung ausgenommen. Für die Farbwerke war ihre auf Carbid beruhende Fabrikation von Stickstoff, synthetischer Essigsäure u. Aceton Sondergebiet. Um den Zusammenschluss der I.-G.-Firmen noch enger zu gestalten, ist der am 18./8. 1916 abgeschloss. I.-G.-Vertrag durch G. V. B. vom 4./12. 1920 bis 31./12. 1999 verlängert worden u. kann seine Auflösung nur durch G.-V.-B. u. zwar nur durch eine Mehrheit von des vertreten. Kap. erfolgen. Die Verlängerung ist zum Schutz gegen die Auslandskonkurrenz bezw. Überfremdungsgefahr geschaffen. Weiter dient der Vertrag engster Zusammenfassung der Organisationen in Einkauf, Verkauf u. Verwaltung sowie auf den Fabrikationsgebieten. Kapital: M. 430 000 000 in 400 000 St.-Aktien à M. 1000, auf Inhaber oder Namen lautend, u. in 30 000 3½ % Nam.-Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1920, begeben zu 100 %. ie Aktien können auf Inh. u. wieder auf Namen umgeschrieben werden, es ist hierfür eine Gebühr von 50 Pf. pro Aktie zu zahlen. Die Übertragung der Nam.-Aktien erfolgt durch Indossament; sie ist bei nicht vollgezahlten Aktien an die Zustimmung des A.-R. gebunden. Urspr. M. 8 500 000, 1879 auf M. 10 000 000, 1882 auf M. 15 000 000, wovon 40 % sofort, restl. 60 % am 1./7. 1895 einbezahlt, erhöht. Die Vorbes. übernahmen die Aktien Em. al pari, während die Aktien III. Em. den Inh. der Aktien I. u. II. Em. al pari zur Verf. gestellt wurden. Die G.-V. v. 6./5. 1899 beschloss weitere Erhöhung um M. 2 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 320 %, angeboten den Aktionären zu 325 %. Das erzielte Agio floss mit M. 4 060 000 in den R.-F. Dann lt. G.-V. v. 6./5. 1904 Erhöh. um M. 3 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 300 %, angeboten den Aktionären zu dem gleichen Kurse. Zwecks Herbeiführung obengenannter Interessengemeinschaft mit der Firma Leop. Cassella & Co., G. m. b. H. in Frankf. a. M. beschloss die G.-V. v. 15./10. 1904, das A.-K. weiter um M. 5 500 000 zu erhöhen. Gegen diese an Cassella & Co. begebenen Aktien erhielten die Höchster Farbwerke den gleichen Betrag Anteile der Firma Cassella. Infolge des oben erwähnten Abkommens mit der A.-G. Kalle & Co., der geplanten Ver- grösserungen der Anlagen, des Baues der engl. Fabrik, sowie des stets wachsenden Umsatzes des Geschäfts waren neue Geldmittel erforderlich. Die G.-V. 9./5. 1908 beschloss deshalb die Erhöh. des A.-K. um M. 10 500 000 (auf M. 36 000 000) in 10 500 Aktien. Die Ausgabe von